Raupenkran demontiert Eisenbahnbrücke
Zeit spielte bei diesem Job eine entscheidende Rolle: Gerade einmal 130 Stunden standen dem Krandienstleister Vernazza Autogru zur Verfügung, um eine alte Eisenbahnbrücke des französischen Bahnbetreibers SNCF bei in Mandelieu-la-Napoule westlich von Cannes zu demontieren. Bei dieser zeitkritischen Aufgabe setzte das Unternehmen auf seinen neuen Demag-Raupenkran CC 3800-1, unterstützt von einem Demag-All-Terrain-Kran AC 120.
Während der AC 120 schon seit geraumer Zeit seinen Dienst bei Vernazza verrichtet und diesmal zum Auf- und Abbau des Raupenkrans und seiner Superlift-Einrichtung genutzt wurde, war der Einsatz des Raupenkrans CC 3800-1 für das Team eine Premiere: „Der Kran ist erst wenige Tage zuvor vom Herstellerwerk in Zweibrücken mit 45 Transport-Lkw zu uns nach Südfrankreich geliefert worden, um hier direkt seine Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen“, berichtet Generaldirektor Paolo Delfino.
Für die Entscheidung, den brandneuen Kran bei diesem zeitkritischen Job einzusetzen, sprachen gleich mehrere Gründen: So verfügt der CC 3800-1 über die nötige Hubkraft zur Demontage der bis zu 115 t schweren Brückenbauteile und ist zugleich mit nur 2 m Raupenbreite kompakt genug gebaut, um auf dem engen Baustellengelände zu operieren. Und ganz entscheidend: Der Kran ist schnell und einfach zu rüsten, darauf kam es bei diesem Job wegen des engen Zeitfensters besonders an. Zudem war – wie bei jedem Ersteinsatz – ein Mitarbeiter von Terex Cranes zur Unterstützung vor Ort, sodass sich Vernazza bei der Einsatzpremiere auf der sicheren Seite wusste.
Zur Bewältigung der anstehenden Hübe entschied sich das Team für die Konfiguration LSL mit 78 m langem Hauptausleger, Superlift-Ausrüstung und Split-Tray. Beim Auf- und Abbau wie auch bei den Hüben selbst sah man sich mit einigen Herausforderungen konfrontiert: So war das Platzangebot durch den in unmittelbarer Nähe zum Einsatzbereich des Krans fließenden Flusses Siagne und einen Golf-Platz in der Nachbarschaft alles andere als großzügig bemessen. Entsprechend wenig Raum gab es als Ablagefläche für die demontierten Brücken-Bauteile. Und dazu zeigte sich das Wetter mit einem wilden Mix aus Regen, Wind und kurzen sonnigen Phasen auch nicht von seiner besten Seite.
Dennoch ist es gelungen, den erstmaligen Aufbau mit sechs Monteuren in nur vier Tagen planungsgemäß zu absolvieren. Dann konnte die Demontage der alten Stahlbrücke beginnen, wofür die SNCF die Bahnstrecke 130 Stunden sperrte. In diesem Zeitfenster standen insgesamt acht Schwerlast-Hübe an, bei denen Stahlbauteile mit Abmessungen bis 22 m Länge, 6 m Breite und 8 m Höhe demontiert werden mussten. Daneben waren noch einige kleinere Hübe von weniger großen Bauteilen durchzuführen. Um dabei den engen Zeitplan einhalten zu können, waren neben den Kranführern des CC 3800-1 und AC 120 pro Arbeitsschicht vier Rüstmonteure, ein Hub-Supervisor sowie ein Superlift-Supervisor im Einsatz. Insgesamt war das Team mit 22 Personen vor Ort.
Bei den Schwerlast-Hüben galt es, 75 t schwere Bauteile in einem Radius von beachtlichen 68 m zu heben sowie 115-t-Bauteile in einem Radius von 43 m. Der Ablauf verlief stets nach demselben Prinzip: Der CC 3800-1 hob die Bauteile an, verfuhr sie rund 18 m unter Last an den Ablageplatz und legte sie dort ab, um anschließend wieder an seinen Hubplatz zurückzufahren. So konnte die Brücke im vorgegebenen Zeitrahmen komplett demontiert werden und der CC 3800-1 seinen Ersteinsatz nach exakt drei Wochen auf der Baustelle termingerecht beenden.
„Der neue Kran hat all unsere Erwartungen erfüllt – er ist leistungsstark, zuverlässig und erstaunlich einfach zu bedienen. Er hat seinen Job sehr gut gemacht. Und die Techniker sowie der After-Sales-Support von Terex Cranes sind genauso gut wie ihre Krane.“
Standpunkt: Stefano Fanello Technischer Leiter, Vernazza Frankreich