Überzeugende Teamleistung
Der Arlingertunnel bei Pforzheim ist Teil einer entstehenden Westtangente, die den Innenstadtverkehr entlasten soll. Dort arbeitet ein umgebauter Epiroc-Boomer E2C mit AT-Rohrschirmsystem der Firma DSI Underground. Für die bis Anfang 2023 geplante Fertigstellung dieses Bauabschnitts setzt die ausführende Arge bei allen Berg- und Tunnelarbeiten auf Epiroc-Maschinen.
Unter der technischen Leitung der Östu-Stettin Hoch- und Tiefbau arbeitet die Arge Östu-Stettin / Jäger / Reif / Grötz im Arlingertunnel auf 1347,9 m Länge. Neben dem Haupttunnel mit 90 m² Querschnitt entsteht auch ein parallel verlaufender Rettungsstollen mit etwa 17 m². Durch vier Querschläger Richtung Rettungsstollen ergibt sich der Fluchtweg. Die Betriebszentrale wird in der Mitte liegen, seitlich angrenzend an Tunnel. Zudem verbindet ein Lüftungsstollen den Haupttunnel mit einem 25 m tiefen Abluftschacht. In allen Projektbereichen kommen Bohrwagen und Spritzmobile von Epiroc zum Einsatz.
Inhomogenes Weichgestein kennzeichnet den Arlingertunnel: Tone, Mergel und Kalksteine mit Muschelkalk und Kaarsthöhlen liegen an. Zur Gebirgssicherung im Vorfeld der Arbeiten wird daher ein AT-Rohrschirmsystem von DSI Underground verwendet. Dafür wurde der Epiroc-Boomer E2C so angepasst, dass am Bohrarm unter anderem eine Rohrpresse Platz findet. Bauleiter Wolfgang Kranzelmayer von der Östu-Stettin schätzt die Vorteile des neuen Presssystems: „Wir haben an die 17.000 Laufmeter Rohre einzubauen. Da geht es mit dem Pressen einfach schneller, als wenn wir die einzelnen Rohrmeter verschrauben würden. Auch bei der Arbeitssicherheit sehe ich einen großen Fortschritt zum Schraubsystem.“ Da das händische Schrauben beim Presssystem komplett entfällt, minimiert sich auch das Verletzungsrisiko deutlich. Bislang funktioniere die Kombination aus Boomer und Rohrschirmsystem einwandfrei und sei sehr effizient, so der Bauleiter.
Zusätzlich sind ein weiterer Boomer M2C, eine Meyco Potenza und eine Meyco ME3 auf dieser Baustelle. Epiroc-Gebietsverkaufsleiter Julian Schumacher: „Die Herausforderung ist, dass die Förderung des Spritzbetons einwandfrei funktioniert, sodass er gleichmäßig auf die Laibung aufgetragen werden kann. Hier konnte das System der Meyco ME3 auf ganzer Linie überzeugen.“
Anderen Herausforderungen im Tunnelbau begegnet die Arge mit neuen Mitteln. So verwende man dem Bauleiter zufolge die moderne zweischalige Bauweise: Zunächst wird eine Schicht Spritzbeton zur Sicherung aufgetragen, danach eine wasserdichte Innenschale eingesetzt. Nach Fertigstellung soll die neue Westtangente den gesamten von der A8 kommenden Verkehr ab der Abfahrt Pforzheim West bis zur A1 führen.