Spülbohrtechnik

Kabelbau ohne offene Gräben

Horizontale Spülbohrtechnik
(Bild: ds.Xpress)

Der Glasfaser-Komplettanbieter Kronobau aus Großaitingen bei Augsburg nutzt jetzt ein neues, zusätzliches Tiefbau-Verfahren: Horizontale Spülbohrtechnik (Horizontal Directional Drilling, HDD) ermöglicht unterirdische Kabelverlegungen über mehrere hundert Meter – unabhängig von der Bodenbeschaffenheit und ohne dabei die gesamte Strecke ausschachten zu müssen.

Gerade bei der Unterquerung von fließenden Gewässern, Verkehrswegen oder Bahnstrecken sowie von innerstädtischen Bereichen bietet die HDD-Technik spezifische Vorteile: Weil bei der Kabelverlegung keine offenen Gräben mehr erforderlich sind, reduzieren sich Arbeitsaufwand, Bauzeiten und Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren erheblich. Außerdem ist die Umweltbelastung geringer, weil die Eingriffe in die Bodenstruktur minimal sind. Das HDD-Verfahren verläuft in drei Schritten: Zunächst wird eine Pilotbohrung von der Start- zur Endgrube durchgeführt. Dabei kommt ein steuerbarer Bohrkopf zum Einsatz, der mit Messtechnik und Sender ausgestattet ist. Am Austrittsort wird der Bohrkopf am Bohrgestänge gegen einen Aufweitkopf (Räumer) ausgetauscht und rotierend durch den Bohrkanal zurückgezogen.

Der Aufweitkopf vergrößert den Durchmesser des Bohrkanals auf die gewünschte Größe. Gleichzeitig können Rohre am Aufweitkopf befestigt und durch den Kanal zur Startposition eingezogen werden. Die technische Voraussetzung für das Verfahren schafft bei Kronobau ein Horizontalbohrer JT30 AT von Ditch Witch.