Ein ausgeklügeltes Krankonzept
In der österreichischen Hauptstadt sollen zahlreiche neue Wohnungen fertiggestellt werden. Dementsprechend viele Krane prägen das Wiener Stadtbild. Grenzen zwei Großbaustellen direkt aneinander und kommt noch eine oberirdische U-Bahnlinie ins Spiel, ist ein ausgeklügeltes Krankonzept gefragt.
In dem aus fünf Einheiten bestehenden Wohnkomplex Donaumarina am Donauufer in Wien entstehen rund 400 neue Mietwohnungen inklusive Gemeinschaftsflächen und Tiefgaragenstellplätzen. Das Unternehmen Handler Bau setzt die Bauarbeiten im Stadtbezirk Leopoldstadt mit fünf Wolff-Kranen um. Die Wölffe 6031.8 Clear, 6020.8 Clear, 6015.8 Clear und zwei 5520.6 Cross werden überwiegend für Betonierarbeiten und zum Heben von Fertigteilen eingesetzt. Der höchste Wolff 6031.8 Clear wurde mit einem 350 mt Mobilkran freistehend auf 82,5 m Hakenhöhe auf Standard-Fundamentanker aufgebaut.
Da er im 2-Strang-Betrieb mit einer Hubgeschwindigkeit bis 115 m/min und einer Tragfähigkeit von 8,5 t aufwarten kann, konnte das restliche Kranensemble aus kleineren Wolff-Kranen mit niedrigeren Turmhöhen zusammengestellt werden. Für die Montage der fünf Krane war eine gut durchdachte Logistik erforderlich, da die Zufahrt zum Baufeld durch eine Hauptverkehrsstraße, eine benachbarte Baustelle sowie eine naheliegende Kleingartenanlage limitiert ist. Auch hinsichtlich des Überschwenkbereichs war die Erfahrung und Kompetenz der Technischen Berater von Wolffkran gefragt.
Direkt am Baufeld vorbei verläuft eine oberirdische U-Bahnlinie, die nicht überschwenkt werden darf. Am westlichen Rand der Baustelle befindet sich ein jüdisches Seniorenwohn- und Pflegeheim, dessen hohe Sicherheitsauflagen ein Überschwenken des Gebäudes und des Vorplatzes ebenfalls nicht gewähren. „Nördlich grenzt eine weitere Baustelle mit drei Turmdrehkranen an, von denen zwei ihre Ausleger über unser Baufeld bewegen“, erläutert Martin Rothaler, Prokurist bei Wolffkran Austria. Bei einem Vor-Ort-Termin nahmen Rothaler und sein Team deshalb nicht nur die Gegebenheiten auf der Baustelle in Augenschein, sondern bezogen auch das Krankonzept der Nachbarn in ihre Planung mit ein. „Dabei sind uns Unstimmigkeiten bei den angegebenen Hakenhöhen aufgefallen, die wir gemeinsam mit den Kollegen von der Nachbarbaustelle klären konnten, damit beide Kranflotten reibungslos nebeneinander arbeiten können“, so Rothaler.
„Wie gewöhnlich ist der Zeitplan der Baustelle sehr knapp bemessen. Von unserer Anfrage bei Wolffkran bis zur Montage vergingen nur rund vier Wochen“, sagt Bauleiter Andreas Urbauer von Handler Bau. „Dennoch ist das Wolffkran-Konzept nicht nur leistungsstark und wirtschaftlich, sondern auch bis ins kleinste Detail durchdacht. Diese Präzision schätzen wir besonders.“ Handler und Wolffkran Austria verbindet nicht nur die rote Unternehmensfarbe, sondern auch eine langjährige Partnerschaft. Aktuell setzen die Unternehmen auch noch das Großprojekt Wohnquartier Mühlbach Ost in St. Pölten gemeinsam um. In der Vergangenheit errichteten sie unter anderem das sogenannte HoHo Wien, ein markantes Holzhochhaus in der Seestadt Aspern.