Ulma realisiert formschönen Rohbau mit Deckenrandtischen nach Maß
Der Bogen – so heißt ein architektonisch anspruchsvoller Neubau im Münchner Stadtteil Bogenhausen, der durch seine geschwungene Form besticht. Eine reizvolle Aufgabe für Ulma-Projektleiter Max Hannawiya. Sein Team erstellt die Rundungen mit speziellen Deckenrandtischen in Kuchenstückform und verwendet die modulare Deckenschalung Onadek in ungewohnter Größenordnung.
Im Münchner Osten, an der Prinzregentenstraße, entsteht ein neuer Stadtteilcampus mit Büros, Einzelhandel und Gastronomie. Er soll architektonisch und bautechnisch durch seine geschwungene Form beeindrucken – bestehend aus zwei dreischenkligen, miteinander verschränkten Gebäudeteilen. Das Objekt mit einer Bruttogrundfläche von 42.000 m² verfügt über sieben Obergeschosse und drei Untergeschosse mit rund 390 Tiefgaragenstellplätzen. Ausschnitte und Rücksprünge markieren die Zugänge zu den Innenhöfen.
Für die Realisierung des Rohbaus vertraute die aus der Gustav Epple Bauunternehmung und der Salvia Gebäudetechnik bestehende Arge auf Schalungslösungen von Ulma Construction. Bei der Umsetzung galt es die zwischen dem Erdgeschoss, erster und zweiter Etage variierenden Grundrisse zu berücksichtigen. Zudem hatten einige Stockwerke unterschiedliche Höhenmaße: Während die Raumhöhe in den Untergeschossen zwischen 2,66 und 6 m beträgt, liegt sie im Erdgeschoss bei 4,75 m und in den oberen Etagen bei 3,4 m.
Die Deckenkonstruktionen erstellt Ulma mit der neuen modularen Deckenschalung Onadek – ein auf 250 × 50 cm große 3S-Schaltafeln abgestimmtes System – und 260 Deckenrandtischen. Für die Rundung kommen außerdem 50 Sonderdeckentische zum Einsatz und für die vertikalen Flächen rund 460 m2 der Rahmenschalung Batek sowie 2.520 m2 Orma. „Die geschwungene Gebäudeform verlangt ein individuelles Schalungskonzept. Manche Deckenrandtische mussten wir in Form von Kuchenstücken eigens anfertigen. Das ist eine Herausforderung, macht die Baustelle aber auch besonders reizvoll“, sagt Max Hannawiya, Projektleiter Vertrieb bei Ulma. Die mehr als 7.540 m2 Onadek sind selbst für ihn eine ungewohnte Größenordnung. „Anders als andere modulare Systeme erlaubt Onadek ein Überlappen der Metallträger. Das lässt eine flexible und schnelle Anpassung an die Erfordernisse vor Ort zu, wie man es sonst nur von konventionellen Deckenschalungslösungen kennt.“
Das System erlaubt drei Ankervarianten
Zunächst betonierte Ulma die Außenwände im Untergeschoss über zwei Etagen mit der Großflächen-Stahlrahmenschalung Batek, deren 3,3 m hohe Systemelemente um 2,7 m aufgestockt wurden. Die Schalung vereint drei Ankervarianten in einem System. Um einen raschen Baufortschritt zu erzielen, entschied man sich in München für eine einseitige Ankerung mit konischem Spannsystem. „Durch den von innen zu bedienenden Ankerstab muss man an die Stellschalung an der Außenseite nicht mehr ran. Das vereinfacht und beschleunigt die Arbeitsschritte ungemein“, so Hannawiya. Bauleiter Gareth Preece von Gustav Epple: „Wir hatten im Untergeschoss nur einen begrenzten äußeren Arbeitsraum von 50 cm zur Verfügung. Da Batek keine besondere Abstützung benötigt und die Verankerung auch von innen bedient werden kann, eignet sich das System hervorragend bei jedweden Platzproblemen.“
Die mit Onadek hergestellten Decken wurden direkt an die Wand betoniert. Mit dem flexibel einstellbaren System konnten nicht nur Stützen und Wände problemlos eingepasst werden, sondern auch die Unterzüge, die im ersten Untergeschoss für einen erfolgreichen Lastenabtrag besonders massiv sind. Für schnelle Baufortschritte – aber auch für deutlich weniger Schalungsvorhaltung und Schalplattenverbrauch – sorgt zudem das Fallkopfsystem der Deckenschalung, das ein Frühausschalen ermöglicht. „Onadek kann mit nur wenigen Handgriffen von unten montiert werden. Es ist beeindruckend, wie schnell der Aufbauprozess dadurch vonstattengeht“, erklärt Preece.