Elektromaschinen

Liebherr launcht sechs elektrische Unplugged-Modelle

Die Vorteile batteriebetriebener Baumaschinen sind hinlänglich bekannt – sie verursachen keine Abgase und eignen sich besonders für den Einsatz in lärmempfindlichen Regionen. Auf diese Anforderungen reagierte man bei Liebherr in Nenzing vor mehr als zwei Jahren mit dem ersten batteriebetriebenen Großdrehbohrgerät der Welt, dem LB 16 unplugged. Nun stellt das Unternehmen sechs neue Modelle der Unplugged-Serie im Bereich Rammen, Bohren und Heben vor.

Liebherr Rammgerät LRH 200
Das neue Rammgerät LRH 200 unplugged kann neben dem Rammen auch für Bohrarbeiten mit Endlosschnecke, Vollverdrängerausrüstung oder Imlochhammer sowie zum Nassmischen eingesetzt werden. (Bilder: Liebherr-Werk Nenzing)

Den alternativen Antrieb des LB 16 unplugged bezeichnet Liebherr als Gamechanger für die Branche. Kein Wunder also, dass das Unternehmen das erfolgreiche Konzept auf weitere Produktbereiche überträgt und nun Raupenkrane, Ramm- und Bohrgeräte in der elektrifizierten Unplugged-Serie führt. Mit folgenden Gemeinsamkeiten: Die batteriebetriebenen Maschinen haben die gleichen Leistungsdaten wie die konventionellen Geräte. Das Laden der Batterien erfolgt über herkömmlichen Baustellenstrom. Während des Ladevorgangs kann der Betrieb wie gewohnt fortgesetzt werden. Um in den Akkubetrieb zu gelangen, muss nur der Stecker gezogen werden, daher der Serienname unplugged.

Zu den sechs neuen Unplugged-Modellen gehören die Rammgeräte LRH 100.1 unplugged und LRH 200 unplugged, die Bohrgeräte LB 25 unplugged und LB 30 unplugged sowie die Raupenkrane LR 1130.1 unplugged und LR 1160.1 unplugged. Alle sind sowohl als konventionelle als auch batteriebetriebene Version erhältlich. Die Maschinen performen nicht nur solide, wenn sie direkt am Strom angeschlossen sind, sondern überzeugen auch im Akkubetrieb: Das Batteriepaket der Rammgeräte ist beispielsweise mit 200 kWh für einen durchschnittlichen Rammeinsatz von vier bis fünf Stunden konzipiert. Optional kann auf 400 kWh für acht bis zehn Stunden Betrieb aufgerüstet werden.

Liebherr LB30 Elektro-Bohrgerät
Liebherr elektrifiziert mit dem LB 30 unplugged erneut die Bohrgeräteserie.

Während das komplett neu entwickelte LRH 200 nun ein erweitertes Anwendungsspektrum bietet – es kann neben dem Rammen auch für Bohrarbeiten mit Endlosschnecke, Vollverdrängerausrüstung oder Imlochhammer sowie zum Nassmischen eingesetzt werden – sind die batteriebetriebenen Bohrgeräte in Bezug auf Einsatzmöglichkeiten, Gewicht und Transport identisch zu ihren konventionellen Vorgängern. Sie können laut Hersteller für alle gängigen Anwendungen im Spezialtiefbau eingesetzt werden und sind neben der Standardkonfiguration auch als Low Head und Ultra Low Head erhältlich. Im Kellyeinsatz ist ihr Akku für eine Arbeitsdauer von vier Stunden ausgelegt. Aber egal ob Batterie- oder Kabelbetrieb, die Leistung im Bohreinsatz bleibt Liebherr zufolge unverändert.

Im Leerlauf leiser als einenormale Unterhaltung

Bei den neuen elektrischen Raupenkranen LR 1130.1 unplugged und LR 1160.1 unplugged ist die Batterie für einen durchschnittlichen Hebebetrieb von acht Stunden ausgelegt und kann in 2,5 bis 4,5 Stunden wieder aufgeladen werden. Alternativ lässt sich mit einer Batterieladung der Hauptausleger mit Nadelausleger vollständig aufrichten. Optional kann mittels zusätzlicher Batterien die Leistung um 20 bis 60 Prozent erhöht werden.

iebherr-Raupenkran LR 1130.1 Unplugged
Der neue Liebherr-Raupenkran LR 1130.1 ist als elektrohydraulische und konventionelle Ausführung verfügbar. In der Unplugged-Version ist der Kran im Leerlauf leiser als eine normale Unterhaltung.

Die Bedienung der Krane mit elektrohydraulischem Antrieb unterscheidet sich nicht von den konventionellen Versionen. Das ist praktisch, wenn Kranführer häufig zwischen den Maschinen einer Flotte wechseln. Und was die Lärmreduzierung betrifft: Im Leerlauf – und ein Raupenkran ist laut Liebherr zu 60 Prozent der Zeit auf der Baustelle im Leerlauf – entspricht der Schalldruckpegel von drei Unplugged-Raupenkranen einer normalen Unterhaltung auf der Baustelle.