Sonderschau im Coreum mit historischen Baumaschinen
Für gewöhnlich verströmen die Ausstellungsstücke in der Coreum-Expohalle typischen Neuwagen-Geruch, versteht man sich hier doch als Forum für das Neuste, was die Baumaschinen-Industrie zu bieten hat. Bei einer Sonderausstellung im September war dies einmal völlig anders, alle Exponate hatten ihr Arbeitsleben bereits hinter sich.
Mit diversen Seilbaggern, Motor-Japanern und Explosions-Stampframmen sollte die Mechanisierung von Baustellen vergangener Jahrzehnte veranschaulicht werden. Einige Coreum-Partner hatten Meilensteine aus ihrer Firmenhistorie beigesteuert. Darunter auch Klassiker wie der Mobilseilbagger Fuchs 301, der über lange Zeit auf keiner Baustelle fehlen durfte – immerhin war er in einer Auflage von gut 15.000 Stück gebaut worden.
Das Ergebnis des zweiten Azubi-Projektes der Firma Kiesel war in Form eines originalgetreu restaurierten Fuchs D3 zu bewundern. Hieran war auch die Lehrwerkstatt des Coreum-Partners Deutz mit einer kompletten Motor-Überholung beteiligt. Weitere Maschinen wurden unter anderem von der Interessengemeinschaft historische Baumaschinen als Leihgaben zur Verfügung gestellt. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt Baugerät vergangener Tage als technisches Kulturgut für die Nachwelt zu erhalten.
Bei den Oldtimern gilt gleichermaßen wie aktuellem Equipment: So richtig eindrucksvoll wird es erst, wenn sich etwas bewegt. Also wurden einige Maschinen und Fahrzeuge von den Vereinsmitgliedern im Rahmen der Praxistage am ersten Oktober-Wochenende in Betrieb genommen. In direkter Nähe zu einem Akkubagger oder einer GPS-gestützten 3D-Maschinensteuerung wird die technische Weiterentwicklung der letzten Jahrzehnte erst so richtig anschaulich.
Sicher war es für manchen der heutigen Maschinisten ein eindrucksvolles Erlebnis, einen Dolberg-Tieflöffel-Seilbagger (Baujahr 1954), bei dem ein luftgekühlter Deutz-Motor eine Armlänge hinter dem Fahrersitz eine infernalische Geräuschkulisse entfaltet, mal in Aktion zu erleben. Eventuell kommen dann sogar dem ein oder anderen die Arbeitsbedingungen unserer Vorfahren in den Sinn, wenn mal wieder die Klima-Anlage im Bagger Geräusche macht.