Kreislaufwirtschaft

Liebherr-Remanufacturing für Erdbewegungs- und Materialumschlag-Maschinen

Zur Reduktion von Emissionen entlang des gesamten Lebenszyklus der Maschinen hat Liebherr ein sogenanntes Remanufacturing-Programm aufgelegt. Dabei werden gebrauchte Komponenten von Erdbewegungs- und Materialumschlag-Maschinen zu neuwertigen Teilen aufgearbeitet. Das spart Kosten, wertvolle Ressourcen und Energie, was den CO2-Fußabdruck verringern kann.

Je nach Kundenbedarf hält das Remanufacturing-Programm für Erdbewegungs- und Materialumschlag-Maschinen von Liebherr drei unterschiedliche Aufarbeitungsstufen bereit. (Bilder: Liebherr)

Um CO2-Emissionen signifikant zu reduzieren, betrachtet Liebherr den gesamten Produktlebenszyklus seiner Maschinen. Denn neben dem reinen Maschinenbetrieb entstehen auch in den vor- und nachgelagerten Lebensphasen Treibhausgas-Emissionen, beispielsweise bei der Förderung von Ressourcen zur Maschinen- und Komponenten-Herstellung oder bei der Entsorgung am Ende des Nutzungszyklus. Für eine nachhaltige Materialkreislauf-Wirtschaft setzt das Unternehmen als OEM-Hersteller daher auf das eigens ins Leben gerufene Remanufacturing-Programm. Dabei werden gebrauchte Komponenten von Maschinen für die Erdbewegung und den Materialumschlag nach industriellen Standards für ein zweites Leben aufgearbeitet. Und dieses Angebot soll weiter ausgebaut und an Kundenbedürfnisse angepasst werden.

Die gebrauchten Liebherr-Komponenten werden an unterschiedlichen Standorten aufgearbeitet. So bereitet das Liebherr-Werk in Ettlingen unter anderem Dieselmotoren, Hydraulikkomponenten oder Getriebe auf, Liebherr-Electronics and Drives in Lindau und Biberach beispielsweise Elektronikkomponenten. Die sogenannten Austauschkomponenten sind nach neuesten technischen Standards aufgearbeitet und haben OEM-Garantie. Die Altteile werden dazu zunächst komplett gereinigt und befundet. Dabei werden wichtige Funktions- und Tauglichkeitsprüfungen für die Weiterverwendung vorgenommen. Um eine Neuteilqualität sicherzustellen, werden bei der Wiedermontage alle Verschleißteile getauscht und nach OEM-Prüfprotokoll getestet. Erfüllt die Komponente nicht den Vorgaben, erfolgt eine Nachbearbeitung. Nach einer abschließenden Lackierung sind die Austauschkomponenten bereit für ein neues Leben und den nächsten Einsatz.

Remanufacturing schenkt gebrauchten Komponenten wie Dieselmotoren ein zweites Leben – das spart Ressourcen, Energie und Kosten.

Austauschkomponenten können über MyLiebherr oder den zuständigen Servicepartner bestellt werden. Die Liebherr-Logistikzentren sowie die lokalen Ersatzteil-Lager der Servicepartner halten ständig aufgearbeitete Austauschkomponenten bereit, sodass Stillstandszeiten reduziert werden können.

Durch das Remanufacturing lassen sich dem Unternehmen zufolge bis zu 75 Prozent Rohmaterial und Energie einsparen. Der CO2-Fußabdruck soll sich im Vergleich zur Neuteilfertigung um über 50 Prozent reduzieren. Hauptgrund für die CO2-Einsparung ist der Erhalt massereicher Bauteile aus Werkstoffen wie Stahl und Gusseisen. Indem etwa drei Viertel der Altteile nach entsprechender Reinigung und Aufarbeitung wiederverwendet werden können, gelangen sie erst gar nicht in den Schrott. Energieintensives Wiedereinschmelzen von Altmetall, ein gewisser Anteil der Primärerzeugung von Metallen und die aufwendige Herstellung neuer Bauteile entfallen. Der Transportaufwand für die Rückführung der Altteile ist durch die deutliche Einsparung bei Werkstoffen und Verarbeitungsaufwand von untergeordneter Bedeutung.

Dazu kommen auch ökonomische Vorteile: Je masse- und zahlreicher wiederverwendete Bauteile sind, desto größer die Kosteneinsparungen. Liebherr gibt diese direkt an seine Kunden weiter. Weitere Kosteneinsparungen für Kunden ergeben sich durch die Zuführung eines Altteils zum Programm. Anhand einfacher und leicht verständlicher Rücknahmekriterien kann auf der Homepage geprüft werden, ob das Altteil den Rücknahmekriterien entspricht. Sind die Vorgaben erfüllt, gibt es eine Rückerstattung.

Austauschkomponenten sowie die Dienstleistung der Generalüberholung können einfach und schnell online über das MyLiebherr-Portal bestellt werden.

Darüber hinaus bietet der Hersteller neben den Austauschkomponenten auch eine Generalüberholung sowie Reparatur von Altteilen an. Bei einer Generalüberholung wird beispielsweise die Komponente des Kunden vollumfänglich aufgearbeitet. Dabei werden alle Verschleißteile getauscht und dem Kunden so seine neuwertige Komponente wieder bereitgestellt. Im Rahmen der Reparatur wird hingegen die Kundenkomponente abhängig vom Schadensbild wieder instandgesetzt. Sofern es qualitätsbedingt möglich ist, verwendet Liebherr bei der Reparatur der Komponente wiederum aufgearbeitete Remanufacturing-Einzelteile.