Muldenkipper

Elektro-Dumper DT6 von Hydrema debütiert in Weimar

Am Standort Weimar hat Hydrema unlängst seinen neuen voll-elektrischen Dumper DT6 weltweit erstmals öffentlich in den Baustellenverkehr geschickt. Er bietet 5,5 t Nutzlast, Drehmulde mit Autobody-Return-Funktion und soll – mit Zwischenladung etwa in der Mittagspause – bis zu acht Stunden arbeiten können.

Hydrema Dumper DT6
Der voll-elektrische Dumper DT6 bewältigt die Steilkurve dank niedrigem Schwerpunkt sehr souverän. (Bilder: Hydrema)

Vor 125 Jahren wurde mit der Gründung der Waggonfabrik Weimar der Grundstein für den heutigen Wirtschaftsstandort Kromsdorfer Straße gelegt. Grund genug für die dort ansässigen Unternehmen für einen Tag der offenen Tür – bei Hydrema mit Baumaschinen-Ausstellung, Werksrundgang und erster Ausfahrt des DT6. Rund 150 Gäste, darunter Konzernchef Jan Werner Jensen und seine Frau Lone, teilten diesen Moment. Vertriebsleiter Martin Werthenbach erinnerte an die Motive für die Entwicklung dieser vollhydraulischen Maschine: einen Dumper zu liefern, der genauso robust und voll geländegängig ist wie die großen Hydrema-Maschinen, aber mit Null Emission. Und so bewältigte der DT6 die gleiche anspruchsvolle Teststrecke wie seine größeren Brüder.

Souverän fuhr er durch die Vertiefungen, die zum Teil einseitig in den Boden eingelassen waren und so das Chassis aufs Extremste in seiner Verwindungssteifigkeit und die Radfedern in ihrer Ausgleichsfähigkeit prüften. Auch den hohen Berg mit Wassertümpel scheute der kräftig gebaute Elektrodumper nicht. Den Unterschied zu den größeren Modellen macht tatsächlich nur die Größe: Mit 5,5 t Nutzlast liegt er nur 1 t unter dem 707G, 4,5 t unter dem 912GS und dann doch 14,5 t unter dem 922G.

Der voll-elektrische eTrac-Antrieb (96 V) von ZF liefert mit 29/69-kW-Elektromotoren den kräftigen Antrieb. Die Lebensdauer der flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batterien wird mit 8 bis 10 Jahren angegeben. Die Arbeitszeit der Maschine beträgt dem Hersteller zufolge acht Stunden, wobei ein Ladezyklus innerhalb der mittäglichen Arbeitspause vorausgesetzt wird. Über einen Typ-2-Verbindungsstecker oder einen CCE-32A-Stecker werden die integrierten Schnellladegeräte mit Strom versorgt.

Somit kann der DT6 auch mit einem herkömmlichen Pkw-Lade-Stecker zum Laden angeschlossen werden. „Wir freuen uns, mit diesem DT6 das Elektrozeitalter der Baumaschine bei Hydrema eingeläutet zu haben und blicken positiv in eine Zero-Emission Zukunft“, so Werthenbach.

Auch vor dem Wasserloch macht der DT6 nicht halt – er fährt überall dort durch, wo auch die großen Muldenkipper stark sind.

Auch die anderen Maschinen standen im Blickpunkt – einmal mehr die durch das neue Bedienpult aufgewerteten MX-Citybagger. Dazu gab es ausreichend Gelegenheit, die Maschinentechnik von Hydrema ausgiebig zu testen und den Unterschied zwischen den einzelnen Modellen genau zu erleben. Dazu standen nicht nur normale Arbeitswerkzeuge zur Verfügung, sondern auch verschiedene Sieb- und Brechlöffel sowie Betonscheren, Fräsen und Hämmer, ein Anbausaugbagger und mehrere Anbauverdichter. Zwei Maschinen waren auch mit Tiltrotatoren ausgestattet, womit der City-Bagger laut Hydrema besonders effizient eingesetzt werden kann.

Gleichwohl stehen im Werk Weimar die Dumper im Mittelpunkt, die Baureihen 912 und 922 werden dort gefertigt. Außerdem die Kabinen für beide Dumper sowie für die Baggerlader, die in Dänemark hergestellt werden. Rund 1.000 Maschinen sollen bei Hydrema insgesamt produziert werden. Und jede fertige Maschine habe bereits einen festen Kunden, der auf sie wartet, betont der Vertriebsleiter. Die Alleinstellungsmerkmale der Maschinen seien vielfältig.

Der 912GS zum Beispiel sei der einzige Dumper, der seine volle Nutzlast von 10 t auf der Straße fahren darf, und der 922 könne leer uneingeschränkt über die Straße fahren. Der 707G wiederum sei der einzige Dumper in der 7-t-Klasse, der als vollwertiger Muldenkipper mit Fahrtrichtung Kabine und der Mulde im Rücken gebaut ist. Nicht etwa eine umgebaute Baustellenkipper-Variante mit umgedrehter Kabine oder einem integrierten Drehsitz, sondern eine vollgeländegängige Maschine mit niedrigem Schwerpunkt und zentralem Knickgelenk – sie dreht innerhalb von 5 m.

Auch der DT6 verfügt serienmäßig über die Drehmulde mit Autobody-Return-Funktion. Der Fahrer blickt in Fahrtrichtung und die Mulde senkt sich automatisch von der seitlich ausgekippten Position wieder zurück in die Grundposition. Und alle Modelle lassen sich durch schwerstes Gelände nicht aufhalten.

Nordbau: Freigelände Nord, Stand N243