Liebherr-Bohrgerät LB 39 im Härtetest
Das Schweizer Unternehmen Kibag erstellt für die Schifffahrtsgesellschaft am Vierwaldstättersee neue Anlegepfähle. Erstmals nutzt Kibag hier ein Bohrgerät aus der LB-Serie von Liebherr – und die Aufgabe für das LB 30 könnte wahrlich nicht härter sein.
Markus Waldis, Polier bei Kibag, erklärt das Problem: „Wir können hier nicht rammen, der Boden ist zu hart. Daher müssen wir die Pfähle bohren und dann betonieren.“ In Seelisberg, an der Südseite des Vierwaldstättersees, bohrt das Team von Markus Waldis von einem Ponton aus mit dem Liebherr-Bohrgerät LB 30 die Pfähle. Von der Wasseroberfläche abwärts rund 12 m und mit einem Durchmesser von 1.300 mm. Nach einer Wassertiefe von 3 m kommt ein Steinsegment und danach muss mindestens 6 m in den Fels gebohrt werden.
Dieser Fels wird zum Härtetest für das Baustellenpersonal und ganz besonders für das LB 30. „Der Stein ist einfach pickelhart, die ganze Maschine vibriert“, so Waldis. Erschwerend kommt hinzu, dass mit dem Bohrgerät vom Ponton aus nicht genügend Druck ausgeübt werden kann. „Ansonsten heben wir nur den Ponton. Den müssen wir sehr gut sichern, damit er beim Bohren hält.“ Das unterscheidet die Bohrverfahren auf Wasser und auf Land. Gianluca Diaco ist seit 14 Jahren Gerätefahrer und bei Kibag jetzt das erste Mal auf einer Wasserbaustelle. „Da der Grund sehr hart ist, müssen wir die Spitze der Bohrschnecke sehr oft wechseln, um in den Fels bohren zu können.“ Trotz des schwierigen Umfelds bedient er das LB 30 sehr gern: „Es ist sehr stark, kompakt und schnell in den Bewegungen. Man kann alles damit machen.“
Nachdem die Wasserbauspezialisten von Kibag die Außenrohre betoniert haben, kommt der Anlegepfahl für die Schiffe hinein. Ein Gummi zwischen Außenrohr und Pfahl sorgt dafür, dass sich der Pfahl etwas bewegen kann und nicht zu starr ist, wenn Schiffe anlegen. Damit sich der Anlegepfahl nicht drehen kann, muss er unter Wasser von einem Taucher gesichert werden. Die Baustelle verlangt dem Personal und dem Bohrgerät also alles ab. Dennoch freut sich Markus Waldis über die gelungene Premiere des LB 30: „Das Gerät läuft einwandfrei. Es muss große Vibrationen aushalten. Ein großer Härtetest für die Maschine. Aber bis jetzt meistert sie es wunderbar.“
Um das Bohrgerät auf die Baustelle zu bringen, ist das Team von Kibag mit dem Ponton rund sechs Stunden über den See gefahren. Die Achereggbrücke im Südwesten war dabei eine erste Herausforderung: „Wir mussten auf die Höhe achten und konnten das Bohrgerät erst nach der Brücke, also erst auf See, aufstellen. Unser Ponton ist relativ groß – rund 18 m breit und 40 m lang – und wir haben viel Gewicht darauf. Das hat alles sehr erschwert.“
Service
Hier sehen Sie ein Video vom Einsatz des LB 30 am Vierwaldstättersee.