Eimer-Bau mit automatisierten Tools und Prozessen effizienter
Schon vor Jahren hat die Firma Eimer-Bau aus dem norddeutschen Visselhövede den ersten digitalen, satellitengestützten GNSS-Rover angeschafft – und diesen inzwischen mit 3D-Baumaschinensteuerungen von Moba ergänzt. Deren Zusammenspiel und die weiteren Vorteile sprechen für sich.
Personalmangel und die Preissteigerungen in der Branche sind zwei sehr drängende Herausforderungen für Tiefbauunternehmen. Doch auch das vorhandene Fachpersonal möglichst sinnvoll einzusetzen und die Planung nicht durch einen Baustellenverzug noch zu erschweren, sind alltägliche Probleme. Jörg Klose, Inhaber von Eimer-Bau am westlichen Rand der Lüneburger Heide, hat schon vor acht Jahren den ersten Roverstab der Marke Geomax – damals noch ein Zenith 10 – gekauft, um als Ein-Mann-Aufmaß seine Baustellen digital erfassen zu können.
Schon da war ihm klar, dass sein Tiefbauunternehmen eine gute Arbeitsvorbereitung braucht, um langfristig erfolgreich zu sein. Den Umgang mit dem neuen Messgerät hat er erstmal im heimischen Garten geübt, bevor er seine Baustellen damit digital erfasst und dann später mit der Software von isl-kocher auch digital abgerechnet hat.
Die Zeitersparnis war so spürbar, dass nach und nach weitere Roverstäbe von Geomax angeschafft und die Bauleiter darauf geschult wurden. Arven Klose, Sohn und designierter Nachfolger, betont, dass der „Zenith 10 nach wie vor hervorragend arbeitet und regelmäßig eingesetzt wird“. Zudem erkannte die Familie Klose, welche weiteren Möglichkeiten in der GNSS-Vermessung liegen, besonders für die Arbeitsvorbereitung. Heute achten sie darauf, möglichst schnell nach der Auftragserteilung die Ausführungspläne zu erhalten, um diese mit den Geomax-Roverstäben vor Ort zu überprüfen – insbesondere die Anschlusshöhen. „Selbst wenn wir einen unverschuldeten Verzug bezahlt bekommen, behindert uns dies doch bei anderen Bauvorhaben“, erklärt Arven Klose. „Und unsere Mitarbeiter sind viel motivierter, wenn sie ohne Unterbrechungen mit der Sicherheit korrekter Plangrundlagen arbeiten können.“
Bei der Planprüfung und der folgenden Bauausführung stellte das Team von Eimer-Bau schnell fest, welches Vermessungsgerät für welchen Einsatz geeignet ist. Mit der Lagegenauigkeit der satellitengestützten Rover sind alle vollauf zufrieden, nur die Höhengenauigkeit reicht nicht immer aus. Ergänzend wurde dafür zunächst ein Rotations-Laser eingesetzt, beispielsweise bei Kanalarbeiten. Nach einiger Zeit erweiterte Jörg Klose jedoch seine Geomax-Vermessungsausrüstung um eine Zoom-Totalstation, die immer dann eingesetzt wird, wenn es auf die Höhe ankommt – beispielsweise beim Setzen von Bordsteinen.
Eine weitere Konsequenz der Digitalisierung bei Eimer-Bau war die Investition in die erste 3D-Baggersteuerung Xsite-Pro von Moba. Jetzt können die Bauleiter mit der Ausführungsplanung des Auftraggebers, der Selbstkontrolle dieser Pläne am Rechner oder direkt auf dem Geomax-Vermessungsgerät die Daten und Messpunkte aufbereiten, um sie auf die Moba-3D-Steuerung zu übermitteln. Seitdem werden die Maschinisten optimal und effektiv eingesetzt, da ein Mann allein auf der Baustelle mit seinem Bagger zum Beispiel ein ganzes Regenrückhaltebecken herstellen kann – und das ohne regelmäßige Anwesenheit des Bauleiters. Natürlich ist es dabei wichtig, dass der Maschinenführer sich an vorbereiteten Punkten regelmäßig selbst kontrolliert.
Die Mitarbeiter freuen sich über diese Selbstständigkeit auf der Baustelle. Pflöcke oder Absteckungen sind, bis auf die Kontrollpunkte, hinfällig geworden. Arven Klose sieht weitere Vorteile: So sei das Moba-System für alle Fahrer sehr einfach zu erlernen gewesen. Gute Maschinisten, denen das Fluchten oder Setzen von eigenen Höhen nicht so gut von der Hand ging, könnten nun auch eigenständig arbeiten. Viele Auftraggeber seien von dieser schlanken Baustellenorganisation begeistert gewesen. Und die Bauleiter sparen viel Zeit, die sie unter anderem für eine zeitnahe Abrechnung einsetzen können. Nach den guten Erfahrungen mit den 3D-Steuerungen hat Eimer-Bau mittlerweile drei Bagger sowie die Raupe und den Grader mit einem Moba-System ausgestattet.
Dabei überzeugte nicht nur das gute Zusammenspiel zwischen den Geomax-Vermessungssystemen und den Moba-Steuerungen. Auch das nervige Arbeiten mit Papierplänen oder Erstellen der Baustellendokumentation auf Papier bei Wind, Regen oder Schnee entfiel. Zwar hat der Zeitaufwand für die Arbeitsvorbereitung zugenommen. Doch sei dieser anfängliche Mehraufwand aus Sicht der Familie Klose gegenüber den vielen Vorteilen bei der Bauausführung mit 3D-Systemen und der einfachen digitalen Abrechnung nicht der Rede wert.
Und die nächsten Schritte sind schon geplant. So soll durch den Einsatz der X-Pad-Office-Fusion-Software in Verbindung mit X-Pad 365 das komplette Datenhandling im Bereich der Vermessung und Maschinensteuerung cloudbasiert erfolgen. Dadurch sollen die Abrechner, Bauleiter und Maschinisten vom Büro aus im Feld optimal unterstützt werden – und das in Echtzeit. Ergänzend zum Einsatz der Cloudlösungen von Geomax und Moba plant Eimer-Bau darüber hinaus auch, die Vermessung mit Drohnen im Zusammenhang mit der X-Pad-Fusion-Software ins Unternehmen zu integrieren.