Gekonnte Kombination unterschiedlicher Noe-Schalungssysteme
In Mönchengladbach entsteht derzeit mit dem Schillerquartier ein Gebäudeensemble mit besonderem Charakter. Um das Projekt effizient und sicher zu realisieren, entschied sich Bauherr CQ-Haus für unterschiedliche NOE-Schalsysteme.
Auf einer Grundfläche von 29.000 m² werden in Mönchengladbach in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptbahnhof und zum Gründerzeitviertel Eicken drei neue Wohn- und Geschäftshäuser gebaut, die bereits mit einem Architektur- und Designpreis ausgezeichnet wurden. Auch weil die Architekten bei ihrem Entwurf stets die Umgebung des Ensembles im Blick hatten. Denn das Stadtviertel Eicken wird durch die Architektur der Gründerzeit geprägt, mit Parzellierung, Erker und Kleinteiligkeit.
Die Vielfalt der Bewohner und eine lebendige Kunst- und Kulturszene tragen ebenfalls zum Charme des Viertels bei. Diesen Charakter versuchten die Planer widerzuspiegeln. So griffen sie Merkmale der Gründerzeithäuser auf und übersetzten sie in eine moderne Formensprache. Beispielsweise parzellierten sie die Gebäude und strebten damit eine Gliederung an, die der Bestandsstruktur entspricht, sodass ein einheitliches Gesamtbild entsteht.
Bauherr ist CQ-Haus, eine Tochter der DBMC Group aus den Niederlanden. Sie hat auch die Projektsteuerung übernommen und das niederländische Tochterunternehmen der Noe-Schaltechnik beauftragt, eine Lösung für die Errichtung eines Betonkellers zu finden. Man entschied sich für eine Hohlwandlösung. Für einen reibungslosen Aufbau lieferte Noe die erforderlichen Stützen und Gerüste. Gleichzeitig wurde das Unternehmen gebeten, die Geschossdecken und -wände für andere Gebäudeteile zu planen.
Ursprünglich hatte CQ-Haus eine Filigranplatte für die Erdgeschossdecke vorgesehen. Nachdem diese Idee jedoch aus statischen Gründen verworfen werden musste, schlugen die Noe-Mitarbeiter vor, stattdessen die Decken des Erd- und ersten Obergeschosses mithilfe der Noedeck zu errichten.
Dabei handelt es sich um ein modulares Fallkopf-System, das sich besonders gut für die Schalung großer Deckenflächen eignet und sehr flexibel einsetzbar ist. Für seine Montage sind äußerst wenig Einzelteile erforderlich. Bedeutet: Zur Schalung von 1 m² Deckenfläche werden lediglich 1,6 Teile benötigt. Alle Elemente bestehen aus Aluminium und sind entsprechend leicht.
Beschlag- und Ausgleichsteile ermöglichen zudem eine einfache Anpassung der Schalung an örtliche Gegebenheiten. Ein wichtiger Vorteil des Systems ist, dass die Deckentafeln entfernt und an anderer Stelle eingesetzt werden können, während die Stützen bis zur Aushärtung des Betons stehen bleiben. So lässt sich die Menge der Komponenten auf der Baustelle minimieren.
Für die Errichtung der Erdgeschosswände wurde die Noetop 4 genutzt – das neueste Wandschalungssystem des Herstellers. Besonderheit ist sein konischer Ankerstab, womit die Schalung vollständig von einer Seite verspannt werden kann und die Arbeiten auf der Stellseite entfallen. So ist für das Aufstellen der Schalung auch nur eine Person erforderlich. Und auch die Demontage ist äußerst sicher. Laut Noe könne es bei manchen Systemen mit einseitiger Spannstabmontage im Ausnahmefall vorkommen, dass sich das Fixlager nur mit schwerem Werkzeug entfernen lässt. Dies habe meist Schäden an der Schaltafel zur Folge.
Um das zu vermeiden, wurde die Noetop 4 mit einem ausbaubaren Fixlager versehen. Es lässt sich nach dem Lösen eines Sicherungsstifts problemlos ausdrehen, sodass der Spannstab zuverlässig gelöst werden kann, sobald die Schaltafel entfernt ist. Mit ihrer Grundhöhe von 3,00 bzw. 3,60 m entspricht die Wandschalung der Tendenz zu immer höheren Räumen. Und wie die bewährte Noetop-Wandschalung ist sie ebenfalls innen und außen feuerverzinkt.
Beim Erstellen der nächsten Geschossdecke kam wiederum die Noedeck zum Einsatz. Da hier jedoch eine Höhe von etwa 5,00 m überbrückt werden musste, war ein entsprechender Unterbau erforderlich – in Form des Noeprop-Traggerüstsystems. Dessen turmähnliches Traggerüst setzt sich aus Aluminium-Stützen und Stützrahmen zusammen, die maximale Flexibilität verleihen. Je nachdem, wie die Bestandteile miteinander kombiniert werden, lässt sich eine Höhe bis zu 15 m überwinden – ideal für die Baustelle in Mönchengladbach. Die Elemente bestehen ebenfalls aus Aluminium, sind also vergleichsweise leicht – und doch haben manche Stützen eine Tragkraft bis zu 160 kN.
Damit stets das passende System zum Einsatz kam, standen die Mitarbeiter von Noe Niederlande dem ausführenden Unternehmen und dem Projektmanagement konstant zur Seite. Dabei arbeiteten sie eng mit dem Technischen Büro in Mönchengladbach zusammen. Schließlich führte die Kooperation dazu, dass der Schalungslieferant auch für den nächsten Abschnitt beauftragt wurde.