Digitaler Service von Wolffkran in Echtzeit
Wenn plötzlich mitten im Einsatz die Steuerungselektronik des Turmdrehkrans streikt, die Bremse ausfällt oder Probleme beim Umscheren auftreten, ist schnelle und unkomplizierte Hilfe gefragt. Die verspricht das digitale Fernwartungssystem Wolff Assist, sprachgesteuert und freihändig via Datenbrille.
Das Remote-Assistenz-Tool von Wolffkran ist jetzt flächendeckend beim Servicetechnikpersonal des Herstellers im Einsatz, und auch Miet- und Kaufkunden können davon profitieren. „Sicherlich lässt sich auch mit einem Videoanruf so manches Problem schnell und einfach lösen“, sagt Achim Spillmann, Leiter After-Sales-Service bei Wolffkran. „Doch Wolff Assist ist mehr als ein gewöhnliches Kommunikationsmittel mit Videofunktion. Es ist ein smartes Service-Tool, das speziell für die Bedürfnisse auf der Baustelle und auf dem Kran entwickelt wurde.“
Herzstück sind die Smart Glasses. Die Datenbrille – ausgestattet mit Kamera, Mikrofon und Monitor – wird auf den Kopf gesetzt oder am Helm befestigt, sodass die Person am Kran jederzeit die Hände frei hat. Die Brille überträgt das Blickfeld des Technikers auf der Baustelle in Echtzeit zu einem Wolff-Serviceexperten. Der sieht also genau das, was der Techniker am Kran sieht, und kann ihn gezielt bei der Fehlerbehebung unterstützen – entweder verbal, per Chat oder auch mittels Screensharing mit Markierungsfunktion.
Besonders praktisch für die Person auf dem Kran: die Sprachsteuerung in einer Vielzahl von Sprachen. Hat man einmalig mittels Smartphone eine Internetverbindung hergestellt und die Datenbrille im Netzwerk registriert, kann man mit wenigen Sprachbefehlen einen bereitstehenden Serviceexperten live und 24/7 zu der Situation auf dem Kran dazuschalten. „Die Anwendung ist in der Lage, gesprochenes und geschriebenes Wort simultan in zahlreiche Sprachen zu übersetzen. Das ist besonders für internationale Einsätze interessant und trägt auch der großen Bandbreite an Nationalitäten auf den Baustellen Rechnung“, so Spillmann. Ebenso können sich auch Servicetechniker untereinander vernetzen und gegenseitig Hilfestellung leisten, um schneller zu einer Lösung zu kommen. Die entstandenen Bilder und Videos der Gespräche lassen sich auf Wunsch speichern und erneut abrufen. Und da es sich um eine Webanwendung handelt, ist keine spezielle Software erforderlich.
Laut Wolffkran werden die durchschnittliche Zeit bis zur Reparatur um bis zu 70 Prozent verkürzt und die Servicekosten um bis zu 50 Prozent pro Jahr gesenkt. Dazu komme die Einsparung von CO2-Emmisionen durch weniger Reisetätigkeiten und eine höhere Verfügbarkeit der Krane durch schnellere Instandsetzung. Darüber hinaus kann Wolff Assist auch als Trainingstool für Kranpersonal oder Techniker dienen. Neben dem firmenintern flächendeckenden Einsatz können auch alle Wolffkran-Kunden und -Anwender – vom Kundentechniker bis zum Kranfahrer – die Smart Glasses erwerben und das Tool mit Jahreslizenz verwenden. Eine Datenbrille kann von mehreren registrierten Personen genutzt werden. Zudem ist die Anwendung auch ohne Datenbrille via Tablet, Smartphone oder Laptop möglich. Und aktuell wird an einem kranspezifischen, technischen Wörterbuch gearbeitet, das die Übersetzungssoftware bereichern soll.