Straßenbau-Pilotprojekt

Mackmull Bauunternehmung testet digitale MTS-Lösungen

Den Neubau einer Linksabbiegerspur wählte die August Mackmull Bauunternehmung aus Elztal in Baden-Württemberg als Pilot-Baustelle für Digitalisierung. Die Ergebnisse sprechen für sich – und für die dort eingesetzten MTS-Lösungen.

Der Neubau einer Linksabbiegerspur war für die August Mackmull Bauunternehmung ein entscheidender Test zum Einstieg in die Digitalisierung – mit überzeugendem Ausgang. (Bilder: MTS)

Dass auch kleine Bauunternehmen ohne eigene IT-Abteilung den Einstieg in die Digitalisierung bravourös meistern können und müssen, bewies Bauleiterin Marleen Mackmull nach ihrer Rückkehr als junge Bauingenieurin ins elterliche Unternehmen: „Wenn wir als kleine Unternehmen nicht auf den fahrenden Zug der Digitalisierung aufspringen, werden wir über kurz oder lang abgehängt.“ Um die konkreten Einsatzvorteile und Umsetzungsmöglichkeiten in ihrem Unternehmen zu testen, wählte sie ein kleineres Bauvorhaben mit verschiedenen Gewerken, bei dem sie alle Anwendungsbereiche der Maschinensteuerung abbilden konnte.

Konkret ging es um den Neubau einer Linksabbiegerspur für einen neu errichteten Lebensmittelmarkt in einer Bauzeit von zwölf Wochen. Die Bestandsstraße sollte dafür von 6 auf 9 m verbreitert und dazu ein Böschungsabtrag mit zirka 1.600 cm vorgenommen werden. Im selben Zug war ein bestehender Regenwasserkanal zurückzubauen und neu zu verlegen. Außerdem noch Straßenbauarbeiten auf rund 2.000 m² neu asphaltierter Fläche. Für die Abwicklung der Pilot-Baustelle ließ Marleen Mackmull den Bautrupp mietweise mit MTS-Navi und MTS-Rover ausstatten. „Zur Vorbereitung des Bauvorhabens hatte unser MTS-Berater bereits mitgeteilt, welche Daten wir in welchen Formaten brauchen, und unser Vermesser hat uns diese dann auch kurzfristig zur Verfügung gestellt. Bei der Aufbereitung und beim Einlesen der Daten unterstützte uns der MTS-Berater erneut und nach einer rund eintägigen Einweisung vor Ort konnten wir weitgehend eigenständig loslegen. Denn die Bedienung von MTS-Navi und MTS-Rover ist weitgehend selbsterklärend, man kann im Prinzip nicht viel falsch machen.“

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Die erhofften Einsatzvorteile stellten sich bei der Bauausführung zeitnah ein und summierten sich im Bauverlauf, sodass Marleen Mackmull das Projekt mit einer schlanken Kolonne von zwei Mann abwickeln konnte. Angefangen beim Böschungsabtrag mittels MTS-Mietbagger, wodurch sich sämtliche Absteck- und Vermessungsarbeiten vor Ort erübrigten. „Der Baggerfahrer konnte praktisch autark auf der Baustelle arbeiten und brauchte keine zweite Person. Er musste sich morgens nur in den Bagger setzen, hatte sofort die Abtragshöhen und natürlich auch Absteckungsfelder auf dem Display parat und konnte sehen, wo er in welcher Tiefe abtragen muss.“

Auch den Aushub des Leitungsgrabens konnte der Bagger komplett autark abwickeln: „Wir hatten in der Planung vor Ort die Rohrsohle und den Wasserlauf angegeben, mit den verschiedenen Abständen auf Unterkante, weshalb vor Ort keine konventionelle Höhenkontrolle durch einen Laser erfolgen musste. Anstelle dessen wurde die jeweilige Abtragshöhe direkt übers Display angezeigt. Der Rover zeigte dann vor Ort noch die Lage und Höhe der Schächte an, was uns den Aufwand für das Anzeichnen und Abstecken durch den Vermesser sowie das aufwendige Rückversichern und damit viel Geld und Zeit ersparte“, so die Bauleiterin. Ein Vorteil bei der Erstellung des Erdplanums und beim Auskoffern des Straßenunterbau sei, „dass wir das Ganze nicht zusätzlich mit einem Laser kontrollieren oder mit verschiedenen Vermessungspunkten interpolieren mussten, sondern mit dem Bagger direkt an Ort und Stelle an jedem Punkt auf dem Baufeld einsehen konnten, wo wir uns befanden, auf welcher Höhe wir noch abtragen oder auftragen mussten und ob wir uns noch in der richtigen Richtung befanden.“

Bauleiterin Marleen Mackmull ist überzeugt, mit den digitalen MTS-Lösungen effizienter und schlanker arbeiten und klare Zeit- und Kostenvorteile realisieren zu können.

Ebenfalls zu Testzwecken hatte man einen Rohrschiebeadapter im Einsatz: „Wir konnten teilautomatisiert Rohre ineinanderschieben, ohne dass dafür ein Mann in den Graben musste, was die Arbeitssicherheit gerade bei tiefen Gräben maßgeblich steigert. Genauso wie der Universalverdichter, weil sich mit diesem Anbaugerät alle Verdichtungsarbeiten einfach und schnell vom Bagger aus vornehmen lassen.“ Aufgrund der erfolgreichen Abwicklung des Pilotprojekts möchte Marleen Mackmull die Digitalisierung weiter verfolgen und das nötige Knowhow bei Schulungen der MTS-Akademie aufbauen. Einige sind bereits in Planung: „Zunächst eine Inhouse-Schulung für unsere Poliere am Rover. Dann vertiefende Schulungen für unsere Baggerfahrer am MTS-Navi, und schließlich noch einmal eine Schulung im Bereich Datenaufbereitung für unsere Bauleiter.

Die nächsten Schritte sind schon geplant

Sehr wertvoll war insbesondere auch die große Akzeptanz bei den Beschäftigten. „Im Prinzip rennen wir bei allen Mitarbeitern offene Türen ein.“ Und die nächsten Schritte hat Marleen Mackmull auch schon im Blick: „Wir möchten in den kommenden Jahren auch die Abrechnung digitalisieren, unsere neue Maschinensteuerung immer umfassender einsetzen, eventuell noch weitere Bagger vorrüsten und einen zweiten Rover zur Vermessung einsetzen – nicht um der Digitalisierung willen, sondern weil uns all das klare Kosten- und Zeitvorteile bringt, wir dadurch effizienter und schlanker arbeiten können sowie Abrechnungsgrundlagen nachvollziehbarer und genauer werden.“ Noch besser wäre es, „wenn wir von Planer-Seite gleich georeferenzierte Pläne zur Verfügung gestellt bekommen würden.“ Alle Infos seien ja vorher bereits vorhanden und könnten gleich umgesetzt und weiter gegeben werden, was dem Bauunternehmen die Arbeit erheblich erleichtern würde.

Begeisterte Baggerfahrer: Bei den Mitarbeitern auf der Pilot-Baustelle wie im ganzen Unternehmen gab es keinerlei Akzeptanzprobleme – eher im Gegenteil.

Die Hersteller-Entscheidung traf die Bauleiterin aufgrund des bereits aufgebauten Vertrauens in MTS-Lösungen sowie der Aussicht auf maßgebliche Schnittstellen etwa zum hauseigenen BRZ-Abrechnungsprogramm: „Für uns ist grundsätzlich wichtig, dass wir Systeme haben, die miteinander kommunizieren können. Und für alles einen zentralen Ansprechpartner. So soll beim Einstieg in die digitale Abrechnung auch unsere Abrechnungs-Software mit BRZ kommunizieren können und natürlich auch mit der Steuerung kompatibel sein. Sprich: Die Daten, die ich mit dem Rover aufnehme, möchte ich auch lückenlos in mein BRZ importieren können.“ In diesem Sinne spreche alles für die favorisierte MTS-Lösung.