Krankenhaus Aarau

Schweizer Spital entsteht mithilfe von BIM und Meva-Schalung

Das Krankenhaus in Aarau ist das bislang größte mit BIM-2-Field-Methode umgesetzte Projekt des Totalunternehmers Implenia. (Bilder: Meva)

62.000 m³ Beton, 9.300 t Bewehrung und 235.000 m² Schalung kamen für das neue Krankenhaus der Schweizer Kantonshauptstadt Aarau zum Einsatz. Es ist damit das bislang größte Bauprojekt, das Totalunternehmer Implenia mit der BIM-2-Field-Methode umsetzte. Meva plante Wandschalung und Arbeitsbühnen und erstellte die Schachtwände als BIM-taugliche Modelle. Das ausführende Bauunternehmen Marti zeigte sich begeistert über die Genauigkeit mit BIM und die dadurch einfachere Kommunikation auf der Baustelle.

In Aarau entsteht ein Ersatzneubau für das bestehende Krankenhaus. Mit zwei gestaffelten Untergeschossen und zehn Obergeschossen plus Technikgeschoss wird er nach der Fertigstellung knapp 50 m hoch sein und 472 stationäre Betten, 130 tagesklinische Plätze und 18 OP-Säle bereitstellen. Die Planung und Koordination des Großprojekts erfolgte über 3-D-Modelle per BIM, genauer über die BIM-2-Field-Methode. Rund 200 Teilmodelle wurden zu einem Gesamtmodell zusammengeführt.

Als Planungsequipment dienten 20 Tablets, mit deren Hilfe Poliere und Vorarbeiter stets aktuelle Pläne griffbereit hatten, sowie fünf auf der Baustelle verteilte BIM-Plan-Hüsli mit integrierten Monitoren, die für Besprechungen und den schnellen Informationsaustausch genutzt wurden. Meva war für die Planung der Wandschalung und Arbeitsbühnen zuständig und hatte einen Zusatzauftrag für die Erstellung aller Schachtwände als BIM-taugliche Modelle – was die Schalungsprofis mit dem Partnerunternehmen BIM² umsetzten.

Für sicheres und komfortables Arbeiten an den Treppenhaus- und Fahrstuhlkernen wurden maßgeschneiderte Schachtbühnen genutzt.

Für den Bau der Wände mit Geschosshöhen bis 5,3 m setzte das Bauunternehmen Marti die Wandschalung Mammut 350 ein, die dank ihrer vollflächigen Frischbetondruck-Aufnahme von 100 kN/m² kurze Betonierzeiten ermöglicht. Die einfache Einrichtung mit mehreren Eckkonfigurationen für eine Reihe von Grundrissen beschleunigte die Arbeiten ebenfalls. Die bis zu 8,75 m² großen Schalelemente (350/250) wurden mit dem Securit-Basic-Sicherheitssystem mit Arbeitsbühnen kombiniert. Dieses wird mit der Flanschschraube an die Mammut-350-Elemente montiert und garantiert mit einer Tragfähigkeit von 200 kg/m² laut Meva sichere Montage- und Betonierarbeiten.

Die Untergeschosse wurden teilweise mit einhäuptiger Wandschalung geplant und ausgeführt – ebenfalls mit Mammut 350. Die sichere Ableitung des Betondrucks über die Schalelemente ins Fundament übernahmen die Stützböcke STB 450. Ihr Vorteil: Sie eignen sich ideal für das Betonieren gegen Erdreich und Baugrubenverbau und nehmen große Lasten bei geringen Platzverhältnissen auf. Die STB 450 sind lediglich 2,45 m tief, passen auf jeden Lkw, können kompakt gelagert werden und lassen sich per Kran umsetzen oder mit Lenkrollen verfahren.

Die großflächige Wandschalung wurde mit dem Sicherheitssystem Securit Basic kombiniert.

Das Bauwerk verfügt über zehn Treppenhaus- und Fahrstuhlkerne. Pro Kern wurden zwei bis drei – insgesamt 23 – maßgeschneiderte Schachtbühnen verwendet, teilweise mit Nachlaufbühnen. Sie wurden von Meva geplant und vormontiert zur Baustelle geliefert. Unter anderem für die Treppenhäuser und den Eingangsbereich des Krankenhauses musste Sichtbetonqualität geliefert werden, wofür die Mammut-Schaulung mit ihren eingezogenen Ankerstellen und einem symmetrischen Anker- und Fugenbild bestens geeignet ist. Das System ist mit Vollkunststoff-Platten von Alkus belegt, die sich ressourcenschonend reinigen und auf der Baustelle reparieren lassen. In Aarau kam das Material zum überwiegenden Teil aus Marti-Bestand und wurde mit Mietmaterial ergänzt. Das Bauunternehmen entschied sich für das Komplettpaket Miete Plus inklusive sämtlicher Serviceleistungen wie Reinigung und Reparatur.