Ulma-Schalsysteme unterstützen Brückenneubau in Rekordzeit
Beim Brückenbau am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord nahm es das Projektteam von Ulma Construction mit einem sportlichen Zeitplan und komplizierten Geometrien auf. Erfolgsentscheidend waren drei Faktoren: wiederverwendbare Schalungseinheiten, vormontiert auf die Baustelle gelieferte Sonderlösungen und die gute Zusammenarbeit mit dem ausführenden Bauunternehmen.
Für den Neubau der Brücke Eichenhofer Weg am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord waren lediglich 15 Monate Bauzeit vorgesehen. Die 55 Jahre alte Vorgängerbrücke wurde im Oktober vergangenen Jahres gesprengt, da sie dem heutigen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war. Bereits Ende 2024 soll schon wieder der Verkehr über das neue Bauwerk rollen, das über drei Zubringer in den wichtigen Verkehrsknotenpunkt führt. Auch Ulma Construction war in der ersten Projektphase am ehrgeizigen Zeitplan maßgeblich beteiligt. In Zusammenarbeit mit dem Bauunternehmen Eiffage Infra-West aus Borken ermöglichte der Schalungshersteller eine enge Schalungstaktung und eine hohe Wiederverwendbarkeit der Elemente.
Auch dass sich mit den Fundamenten und Widerlagern Teile der alten Brücke weiter nutzen ließen, spielte für den schnellen Baufortschritt eine Rolle. Die neuen Pfeiler wurden auf die Bestandsfundamente aufgesetzt, Eingriffe in den Baugrund waren nicht notwendig. „Die verbliebenen Fundamente der alten Pfeiler sind jeweils 1,5 m hoch aufbetoniert worden. Der höchste der vier neuen Pfeiler ragt ab hier 17 m in die Höhe, der niedrigste 9 m. Wir haben mit der Schalung beim größten Schaft angefangen und konnten die Elemente beim zweiten wiederverwenden. Für die anderen beiden Schäfte haben wir die Schalung gekürzt und nur den unteren Part genutzt,“ erklärt Bauleiterin Johanna Simon.
Mit einem Satz Schalung ließen sich somit alle drei Schäfte erstellen. Zum Einsatz kam dabei eine kreative Sonderlösung aus Träger- und Rahmenschalung mit vorgesetzten Formkästen für die seitlichen Rundungen sowie die V-Form, die Ulma vormontiert auf die Baustelle geliefert hat. Die Schalbretter des teilweise gerundeten Belags waren 4,5 cm breit, sodass sich zusammengesetzt eine optisch ansprechende, polygonale Form ergibt. Herausfordernder gestaltete sich das Betonieren der Pfeilerköpfe, die sich Y-förmig aufweiten. Vom ursprünglichen Plan, diese jeweils in nur einem Betonierabschnitt herzustellen, war man schnell abgerückt. Statische Bemessungen hatten potenzielle Probleme mit dem Lastfall Wind aufgezeigt, sodass man sich für eine Einteilung in drei Betonierabschnitte entschied.
Diese Vorgehensweise war nicht nur sicherer, sondern auch wirtschaftlicher, wie Oberpolier Paulo Teixeira betont: „Die Pfeiler waren alle gleichzeitig in Arbeit. Indem die Schalsätze je nach Betonierabschnitt an anderer Stelle weitergenutzt wurden, hatten wir eine optimale Auslastung.“ In den komplizierten Aufweitungsbereichen am Pfeilerkopf sorgten insgesamt 360 m2 Arbeitsbühnen auf Basis der T-60-Traggerüsttürme für eine sichere Lastabtragung. Für den seitlichen vertikalen Bereich im V-artigen Pfeilerkopf wurden 180 m2 Enkoform-VMK-Standardelemente verwendet, die bereits vormontiert in verschiedenen Abmessungen zur Verfügung stehen. Sie lassen sich mit Rahmenschalungsschlössern einfach miteinander verbinden.
Im oberen, dritten Betonierabschnitt kam die Rahmenschalung Orma zum Einsatz, die auf Sonderbühnen des Klettersystems BMK aufgestellt wurde. Für die V-förmigen Aufweitungen lieferte Ulma dagegen ebenfalls projektbezogene Formelemente. Auch im Bereich der Widerlager entschieden sich die Eiffage-Mitarbeiter für die Orma-Rahmenschalung. Mit ihrer Hilfe wurden der Unterbau und die Flügelwände des vorhandenen Widerlagers Richtung Sprockhövel ertüchtigt und für den Neubau genutzt. Bei seinem positiven Fazit lobte Oberpolier Teixeira das breite Einsatzspektrum und gute Handling der Ulma-Produkte.