
Klappmax-Schalbox von Mayer optimiert die Baustellenlogistik
Für schnelleres und einfacheres Schalen von Fertigteil- und Ortbeton-Decken hat Mayer Schaltechnik die Schalbox Klappmax vorgestellt. Die fahrbare, kompakte Einheit enthält jegliches Material für bis zu 30 m² Schalfläche und kann von nur einer Person mühelos auf- und abgebaut werden.

Den Alltag auf Baustellen effektiver gestalten und die Kosten für Bauunternehmer reduzieren, mit kreativen eigenen Lösungen, die den Aufwand in der Logistik und Anwendung minimieren. Das ist – auf den Punkt gebracht – die Philosophie der 1992 zunächst als Händler in Würzburg gegründeten Mayer Schaltechnik. Wichtigster Schalungspartner war schon damals die Firma Friedr. Ischebeck aus Ennepetal in Nordrhein-Westfalen. Nur zwei Jahre später wurde der Standort nach Bergrheinfeld im unterfränkischen Landkreis Schweinfurt verlegt, dort entstand ein Neubau mit ausreichend Freifläche für den Mietpark. Mit der Übernahme des bisherigen Zulieferers PPS erfolgte dann im Jahr 2009 der Schritt vom Händler zum Schalungshersteller.

Als Mittelständler positioniert man sich seither mit kreativen Eigenentwicklungen, die einfacher und schneller zu handhaben sind als arrivierte Lösungen und damit den größten Kostenblock am Bau ins Visier nehmen: die Lohnkosten. Solche Produkte aus der eigenen Pipeline sind etwa die Stützenschalung Pax HD, das Aluträgersystem Minimax, die Teleskopschalung Primax oder die Rahmenschalung Ultramax. Kundenprojekte begleitet Mayer Schaltechnik zudem mit einem umfassenden Servicepaket, von der Schalungsplanung über die Logistik bis zur Einweisung auf der Baustelle.
Um das Leitthema Praxisnähe fest im Unternehmen zu verankern, wurde 2008 ein Kundenbeirat installiert, besetzt mit Entscheidungsträgern und autorisierten Mitarbeitenden von Bauunternehmen unterschiedlichster Struktur und Ausrichtung. Eine Austauschplattform auch zur Ideenfindung und frühzeitigen Mitwirkung bei der Produktentwicklung.

Aus diesem Kreis stammt auch die Initialzündung für die jetzt vorgestellte Schalbox Klappmax. Konkret war es Horst Köhler, Geschäftsführer der Karl Köhler Bauunternehmung aus Besigheim in Baden-Württemberg: „Es muss doch möglich sein etwas zu konstruieren, das sich auseinander- und zusammenklappen lässt wie eine Tischtennisplatte, die ich anschließend zur Tür hinausfahre.“ Ein Gedanke, der Mayer-Geschäfts-führer Bernhard Mayer nicht mehr losgelassen hat.
Eine Paradedisziplin der Mayer-Ideenschmiede
Bis dato war und ist die Situation auf der Baustelle beim Ein- und Ausschalen von Decken geprägt von mühsamer Logistik mit zeitaufwendigem Suchen und Auseinanderdividieren unterschiedlichster Bauteile sowie körperlich anstrengender Arbeit. Die Erfüllung neuer Arbeitsschutz-Vorschriften, Fachkräftemangel und ein immer höherer Kosten- und Zeitdruck verschärfen die Lage. Ein nahezu klassischer Fall für die Mayer-Ideenschmiede – mit ambitionierten Zielen: einfachere Technik und Logistik, weniger Schäden und Verlust, weniger körperliche Anstrengung sowie schließlich doppelte Leistung pro Arbeitskraft. Es folgten anspruchsvolle Kopfarbeit im Mayer-Entwicklungsteam und ausgiebige Diskussionen im Arbeitskreis Deckenschalung des Kundenbeirats. Danach Erstellung eines Pflichtenhefts, Bau von Prototypen, zahlreiche Versuchsreihen auf dem firmeneigenen Bauhof sowie Tests bei vier verschiedenen Bauvorhaben.
Vor Kurzem nun wurde das Ergebnis offiziell vorgestellt: die fahrbare Schalbox Klappmax für Fertigteil- wie auch Ortbetondecken. Sie enthält alles Material für bis zu 30 m² Schalfläche, kann von einer einzigen Person mühelos auf- und abgebaut werden und passt mit ihren Außenmaßen (210 cm hoch, 165 cm lang, 80 cm breit) durch nahezu jede Türöffnung im Rohbau. Klappmax kann als Kompletteinheit von beiden Seiten mit einem Stapler aufgenommen sowie per Kran ins jeweils nächste Geschoss versetzt werden. Damit entfallen alle manuellen Bauteiltransporte vor Ort. Das Aufklappen des Doppeljochs per Kurbel wird durch Gasdruckfedern unterstützt und erfordert ebenso wenig Kraft wie die Höheneinstellung mit einem Akku-Schrauber (Standardhöhe 200 bis 360 cm plus Unterstockung 50 bis 100 cm). Das Doppeljoch mit maximal 7 m Länge und 1,50 m Jochabstand deckt eine Fläche von rund 20 m² ab, mit optionalem dritten Joch beträgt die Gesamtfläche etwa 30 m².

Für Ortbetoneinsätze können die Joche vorab beispielsweise mit Ischebeck-Aluträgern Titan 120/250 belegt werden, die Standardhöhe beträgt dann 215 bis 375 cm (plus Unterstockung 50 bis 100 cm). Das fahrbare Gesamtpaket ist dann 210 cm hoch, 250 cm lang und 105 cm breit. Die Schalhaut kommt nach dem Aufklappen von oben dazu. Die Schalbox wiegt mit Stützen knapp 700 kg, kann zugleich auch mit vorhandenem eigenen Material bestückt werden und lässt sich in mehrfacher Stückzahl auf jedem handelsüblichen Lkw transportieren.
Neben dem vereinfachten Handling hat sich in ersten Vergleichstests auf dem Bauhof eine gewaltige Zeiteinsparung abgezeichnet: Was bei konventioneller Deckenschalung zwei Mitarbeiter in 20 Minuten erledigen, schafft mit Klappmax nur ein Mitarbeiter in acht Minuten. Nicht repräsentativ, aber dennoch sehr vielversprechend. „Wir haben unser Ziel, mit halber Mannschaft die doppelte Leistung zu erreichen, auf jeden Fall erfüllt“, freut sich Bernhard Mayer, „wahrscheinlich sogar übertroffen“. Um alle Einsparungen zu konkretisieren, brauche man aber noch weitere Praxiserfahrungen. Bei etwa 50 Prozent kürzeren Schalzeiten amortisiere sich die Schalbox vor allem wegen der geringeren Personalkosten wohl schon nach 18 Betonier-Einsätzen bzw. neun Monaten. Sie soll ab Mitte 2025 lieferfähig und auch im Mayer-Mietpark verfügbar sein, in internationalen Märkten wird Klappmax von Ischebeck vertrieben.
