Raupenlader verlassen die Nische
Kompakte Lader auf Gummiraupen sind wendig, kraftvoll und überaus vielseitig. Trotzdem gehören sie zu den am meisten unterschätzten Baumaschinen auf deutschen Baustellen.
Laderaupen sind fast ausgestorben und werden in Europa nur noch von zwei Herstellern angeboten. Für Raupenlader dagegen gibt es viele Anbieter, die Maschinen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Dennoch werden ihre technischen Vorzüge und spezifischen Einsatzmerkmale oft nicht gebührend berücksichtigt. So sorgt das Raupenlaufwerk für bemerkenswerte Vorteile, die keineswegs nur das Fahren, sondern auch Vortriebs- und Hubkräfte, Füllungsgrad der Schaufel, den Bodendruck und mehr betreffen.
Laderaupen sind größere, 10 bis 30 t schwere Maschinen, die sich auf Stahlraupen bewegen und weniger flink sind als Raupenlader. Sie werden heute nur für Sonderzwecke wie Tunnelbau, Aushub unter Überdeckelungen, tiefen Baugrubenaushub oder in Hüttenwerken zur Schlackenräumung eingesetzt. Erst seit gut einem Jahrzehnt entwickeln sich Gummiraupenlader zu einer eigenständigen Maschinengattung – um die Jahrtausendwende waren sie in Deutschland noch nahezu unbekannt. Inzwischen aber gibt es ein breites Angebot und auch am deutschen Markt mehr als ein Dutzend Anbieter – wenngleich die Konkurrenz der kompakten Radlader, ob knick- oder allradgelenkt, noch sehr mächtig ist.
Ganz anders im Ausland, wo durch die seit Jahrzehnten beliebten Skid-Steer-Lader der Weg geebnet ist. Dort übernehmen kompakte Raupenlader nicht nur Bauarbeiten aller Art, sondern auch diverse Sonderaufgaben, ob als Forstmaschinen mit robustem Kabinenschutz und Mulcher anstelle der Schaufel oder bei Gebäudeentkernungen mit Spezialwerkzeugen zum Entfernen von Bodenbelägen. In Australien bietet Trenchless Utilities Terex-Raupenlader als autarke Maschinen, die im Alleingang Kabel und Schläuche einpflügen. Dazu führt der Raupenlader vorne statt der Schaufel einen auf Rädern abgestützten Anbau-Vibrationspflug. Am Heck befindet sich auf einem gezogenen, geländegängigen Anhänger eine große Trommel. Das sich beim Einpflügen kontinuierlich abspulende Kabel oder der Schlauch werden mit Rollen über den Lader hinweg nach vorne in die Pflugvorrichtung geführt.
Fahrer können viel dazu beitragen, die Gummiraupen zu schonen und den Verschleiß zu mindern. So sollten scharfe Kanten wie Bordsteine nur mithilfe kleiner Rampen überfahren werden. Ebenso sollte man das von manchen Herstellern vielgerühmte Wenden auf der Stelle vermeiden, belastet es doch die Raupen beträchtlich. Bei solchen Manövern werden nämlich die Seitenflanken der Gummiraupen gegen Steine, harten Boden oder andere Hindernisse gepresst, was zu Schäden in der Gewebearmierung führen kann. Weit mehr als bei anderen Maschinen kann der Fahrer hier durch sorgsamen Umgang mit den Gummiraupen helfen, die Verschleiß-, Ersatzteil- und damit Betriebskosten zu minimieren.
Weltweit agierende Baumaschinenhersteller und -marken wie Bobcat, Case, Caterpillar, Gehl, JCB, Mustang, New Holland, Takeuchi, Terex, Volvo CE und Wacker Neuson führen Raupenlader im Programm. Komatsu hatte neben Skid-Steer-Ladern auf Rädern auch Raupenlader, die inzwischen am deutschen Markt nicht mehr angeboten werden. Weniger bekannt bei uns sind kompakte Raupenlader mehrerer italienischer Hersteller wie Eurocomach (TNA Baumaschinentechnik, Fritzlar und Rilo Baumaschinenservice, Engelthal), Ihimer (Niklaus Baugeräte, Gomaringen und Anton Kneißl Maschinen, Bockhorn), Messersi (TM-Machinery, Steinfurt) sowie der extrem kompakte Jumbo Track von MDB (Vogt, Schmallenberg). Raupenlader, die nach eigenen Konstruktionsvorgaben und auch mit westlichen Komponenten in China gefertigt werden, gibt es bei Neumeier im bayerischen Furth im Wald.
Vier Verlockungen machen die Mehrkosten wett
Im Vergleich zu ihren beräderten Skid-Steer-Brüdern kosten Raupenlader etwa 15 bis 30 Prozent mehr. Sie fahren diese Mehrkosten aber auch wieder ein, rollen sie doch mit gleich vier verlockenden Vorteilen zu ihren Einsätzen: große Schubkraft, geringer Bodendruck, extreme Kletterfreudigkeit und außerordentliche Vielseitigkeit dank unzähliger Anbauausrüstungen und -geräte.
Bei Radladern – ob Skid-Steer, knick- oder allradgelenkt – sorgen die relativ kleinen Raddurchmesser und -breiten für hohen Bodendruck, der sie auf weichen und bindigen Böden einsinken lässt. Das führt zu Bodenschäden, großen Fahrwiderständen, höherem Kraftstoffverbrauch, langsamerem Arbeiten und stärkerem Verschleiß. Die Vergrößerung der Bodenkontaktfläche mittels Raupenlaufwerk senkt den Bodendruck, reduziert so den Fahrwiderstand und schont den Untergrund. Die Gummiraupen drücken mit nur etwa 0,19 bis 0,35 kg/cm² auf Rasenflächen, Anschüttungen, Planum oder andere empfindliche Flächen, das entspricht etwa dem Flächendruck eines Menschen oder sogar nur eines Kindes auf Rasen.
Zudem erzielen die Raupen deutlich höhere Vortriebskräfte, weil sie sich über eine größere Kontaktfläche als Reifen mit dem Untergrund verzahnen. Und so bewähren sie sich mit entsprechenden Anbaugeräten als Minidozer und Kompaktgrader, auch mit Laserführung oder 2D- und 3D-Maschinensteuerungen und füllen ihre Schaufel schneller und mit höheren Füllfaktoren als Radlader. Letztlich sorgt die Raupen-Auflagefläche für mehr Stabilität beim Fahren und Heben von Lasten. Raupenlader erklimmen steile Hänge und Halden, an denen Radlader scheitern. Deshalb können sie auch Aushub und Füllmaterial steil aufhalden – weshalb bei engen Baustellen mit wenig Lagerplatz sogar ein Bagger überflüssig werden kann.
Was ist eigentlich an Raupenladern so viel attraktiver als an den früheren Laderaupen – und warum gibt es im Branchenjargon überhaupt solche missverständlichen Tauschwörter? Hier hilft ein Blick in die Vergangenheit: Laderaupen entstanden aus Raupenschleppern, die am Bau mit Planierschild, Seilwinde, Heckaufreißer oder Ladeeinrichtung samt Schaufel genutzt wurden. Sie waren bis in die 50er- und 60er-Jahre auf fast jeder Baustelle anzutreffen und damals bei mindestens zwei Dutzend Herstellern erhältlich. Der Siegeszug mobiler und schneller Radlader sowie der Hydraulikbagger als Ladegerät in den 60er- und 70er-Jahren führte dann aber zum fast vollständigen Verschwinden dieser Maschinengattung. Ganz anders verhält es sich mit Raupenladern, die deshalb nicht mit den Laderaupen verwechselt werden dürfen. Raupenlader auf Gummiraupen entstanden aus Kompaktladern, also den antriebs-bremsgelenkten Laderzwergen, die in ihrer Heimat USA und mittlerweile auch bei uns gern als Skid-Steer-Lader bezeichnet werden. Bis heute leugnen Raupenlader ihre Herkunft nicht, sogar die meisten Skid-Steer-Anbauausrüstungen sind auch für Raupenlader geeignet. Dennoch sind die Vorzüge und das Einsatzspektrum beider Maschinenarten sehr unterschiedlich. Raupenlader sind eben nicht nur Skid-Steer-Lader auf Raupen, das Raupenlaufwerk nicht nur unnötiger technischer Aufwand.
Die kompakten Raupenlader haben Vorteile gegenüber Kompakt- und anderen Kleinladern, wo immer diese keine ausreichenden Leistungen erbringen, zu tief einsinken oder den Boden aufwühlen. Die Raupenlader arbeiten, sofern sie nicht auf engstem Raum rangieren müssen, immer bodenschonend. Durch die langen Raupen schwingen sie beim Fahren weniger, schaukeln sich daher nicht auf und tragen deshalb größere Transportlasten. Der geringe Bodendruck und die hohen Vortriebskräfte spielen auch bei der effizienten Nutzung vieler Anbaugeräte eine wichtige Rolle, ob mit Grabenfräse oder -pflug auf Rasenflächen, mit Schneeschild oder -fräse im Winterdienst oder mit angebautem Planierschild oder Vorbaugrader beim Nivellieren. Stets wird die hohe Traktion mit den Gummiraupen boden- und belagschonend erbracht.
Der Name wird dem Spektrum nicht annähernd gerecht
Wie bei vielen kompakten Radladern, die heute als Multifunktionsmaschinen eingesetzt werden, ist auch bei Raupenladern die Bezeichnung Lader kaum noch zutreffend – können sie doch keineswegs nur mit der Schaufel arbeiten. Mit serienmäßigem Schnellwechsler sind Raupenlader vielmehr echte Systemmaschinen, die eine überaus breite Palette unterschiedlicher Anbaugeräte tragen; ihre Vielseitigkeit scheint schier grenzenlos.
Sie können sogar im Stillstand als mobile hydraulische Antriebsstationen arbeiten und Anbaugeräte wie Betonmischer, Betonpumpe, Häcksler für Buschwerk und Äste oder auch eine schwenkbare Stubbenfräse betreiben. Verfügt der Raupenlader über Kriechgang und ausreichend leistungsfähige Hydraulik, sind Einsätze mit angebauter Kaltfräse zum Entfernen schadhafter Straßenbeläge oder zum Öffnen von Gräben möglich, aber auch mit Grabenfräse, Vibrationspflug oder im Winterdienst mit Schneefräse. Mit Gabelträger wiederum wandelt sich der Raupenlader zum geländetüchtigen Raupenstapler.
Deshalb sollten Raupenlader auch eher selten nur mit einer einzigen Ausrüstung zu einem Projekt anrücken – sonst sind sie einfach nicht ausreichend ausgelastet. Ein guter Ausrüstungsmix dagegen kann manch weitere Maschine überflüssig machen. Schon eine Mehrzweckschaufel (4-in-1-Schaufel) lässt sich als Räumschild und Schaber sowie zum Zusammentragen und Verteilen von Erde, Mulch, Kies, Schotter oder Geröll verwenden. Steine, Hölzer und Bauteile werden mühelos aufgenommen und bewegt. Durch die hydraulische Klemmwirkung können Steine, Pfosten und Holzteile sicher transportiert oder gezogen werden. Mit einem Auflockerer am Schnellwechsler bricht der Raupenlader harten oder stark verdichteten Untergrund auf. Mit einer Leichtgutschaufel werden Zweige, Strauchschnitt, Mulch, Sägemehl oder auch Schnee und anderes Leichtgut aufgenommen. Sollen Gräben, Löcher und Fundamentseiten verfüllt, Gelände geebnet, Schnee geräumt oder Schüttgüter zusammengeschoben werden, wird ein seitlich schwenkbarer Räumschild montiert.
Neue Maschinen durchbrechen die klassischen Kategorien
Die meisten Raupenlader bewegen sich in den Gewichtsklassen zwischen 2 und 4 t, doch bringt etwa der neue Takeuchi TL 12 V2 immerhin 5,9 t auf die Waage. Solche Maschinen sind schon fast so groß wie früher die kleinsten Laderaupen in konventioneller Bauweise mit Stahlketten. Moderne Laderaupen beginnen allerdings erst bei 16 t, beispielsweise die Cat 953D mit 1,2 bis 1,8 m³ Schaufelinhalt.
Am anderen Ende tritt der Jumbo Track der italienischen MDB (Vogt, Schmallenberg) mit 1.180 kg an. Der nur 1,22 m breite und ohne Anbaugerät 2,3 m lange Zwerg könnte der aktuell kompakteste Raupenlader am Markt sein. Außergewöhnlich ist der rechts angeordnete Einzelhubarm, der auf der linken Seite freie Sicht und freien Einstieg bietet. Da der Arm teleskopierbar ist, werden fast 3 m Hubhöhe erzielt. Bereits seit über 30 Jahren bietet MDB Ausrüstungen für die Bauindustrie. Das Jumbo-Programm umfasst Skid-Steer-Lader, eine Variante mit Vierradlenkung und etliche Anbauausrüstungen wie Anbaubagger, Vorbaugrader, Kaltfräse, hydraulische Bordsteinklammer, Vorbaustapler mit zwei separaten Stützrädern für große Hubkräfte und sicheres Fahren, Hydraulikhammer, Räumschild, Kehrmaschine, Grabenfräse, Sandstreubürste, Frontmäher, Schneefräse, Heck-Salz- und -Splittstreuer. Mit einer Anbauhubbühne, die vom Lader geschoben wird und zur Sicherheit auf vier separaten Rollen fährt, werden 9,6 m Arbeitshöhe erreicht.
Sogar kompakte Baggerlader rollen auf Raupenlaufwerken an. Dazu gehört der 1CXT von JCB aus England, der mit zwei unterschiedlich nutzbaren Seiten – Laderhubgerüst vorne und schwenkbarer Baggerausleger hinten – besonders vielseitig ist. Die 4,3 t schwere, nur 1,8 m breite Maschine ist extrem wendig und dürfte einer der weltweit kleinsten Baggerlader sein.
Durch den Teleskopstiel-Heckbagger werden eine beachtliche Grabtiefe von 3,08 m und 3,91 m Reichweite erzielt.
Ganz neue Raupenlader sind knickgelenkt – nicht mit zwei, sondern mit vier Raupenfahrwerken, die anstelle der vier Räder montiert wurden. Der gerade mal 1.790 kg wiegende und 1,49 m breite A7545 4T von Norcar bietet höhere Traktion als die Radvariante. Und mit den vier 35 cm breiten Raupen wird ein unschlagbar geringer Bodendruck von nur 0,17 kg/cm² realisiert. Der Hersteller beziffert die Transportnutzlast – sogar in schwierigem Gelände – auf bemerkenswerte 1.500 kg; für den Antrieb sorgt ein 33 kW (45 PS) starker Kubota-Motor. Nun hat die knickgelenkte Bauweise Vor- und Nachteile: Einerseits radieren und verschleißen vier kurze Gummiraupen im täglichen Einsatz und bei häufigen Lade-Rangiermanövern weniger als die beiden Gummiraupen konventioneller Maschinen mit größerer Auflagefläche. Andererseits erfordern Knicklenkung und geteilter Rahmen eine aufwändigere Bauweise mit Knickgelenk, Lagern und zusätzlichen Hydraulikkomponenten, die beim Kauf bezahlt und später im Einsatz gepflegt werden wollen. Dazu kommen vier statt zwei Laufwerke, vier statt zwei Turas (Antriebszahnrad der Raupenkette) und vier statt zwei Gummiketten.
Der knickgelenkte finnische Norcar-Raupenlader hat sogar einen kleinen Bruder und Vorläufer. Der bewegt sich zwar ebenfalls auf vier winzigen, extrem kurzen Raupenlaufwerken, doch vermisst man bei ihm eine Kabine, nicht einmal ein Fahrersitz ist vorhanden. Dafür ist er ultra-kompakt, nämlich nur 92 cm breit und 1,78 m lang. Und statt Sitz und Kabine hat der R 300 Zahn von Ditch Witch (Ricona Maschinenvertrieb, Alperstedt b. Erfurt) eine Plattform am Heck, die dem Bediener bei der Arbeit das Mitfahren ermöglicht. Der Zahn wiegt ohne Anbaugerät nur knapp über 600 kg, ist auch mit vier Rädern erhältlich und gilt als kleinster Raupenlader am Markt. Das Maschinchen zwängt sich in engste Bereiche und erledigt mit seinen auf Zwergenmaß angepassten Anbaugeräten wie Schaufel, Gabelträger, Hydraulikhammer, Bodenumkehrfräse für bis zu 20 cm Tiefe, Grabenfräse, Vibropflug oder Erdbohrer für bis zu 600 mm Durchmesser unterschiedlichste Arbeiten.
Ein Raupenlader ist die Basis für die erste vollautomatische und fahrerlose Baumaschine Europas – wahrscheinlich sogar weltweit. Der Vermessungs- und Bohrroboter KRM von Krinner Schraubfundamente aus Strasskirchen, ein modifizierter Bobcat-Raupenlader, wird beim Aufbau von Schraubhalterungen eingesetzt, die man für großflächige Photovoltaikanlagen benötigt. Das Hubgerüst wurde entfernt, stattdessen trägt der KRM vorne eine dauerhaft montierte Bohrausrüstung. Bevor der Raupenroboter mit der Arbeit beginnt, werden GPS-Koordinaten für die Schraubfundamente in den Bordrechner geladen. Automatisch bewegt sich der KRM dann zu den definierten Punkten, bohrt dort ein Loch vor und kennzeichnet die Stelle. So sorgt er für hohe Präzision und Sicherheit, besonders im Nachteinsatz. Mit täglich bis zu 4.000 Fundamentpunkten ist er im Rund-um-die-Uhr-Einsatz schneller und kostengünstiger als bisherige Methoden. (Bild: Krinner)
In anderer Bauart mit Frontmotor, aber ebenfalls ohne Fahrersitz, dafür mit Stehplattform oder hinterher laufendem Bediener gibt es zahlreiche Raupenlader beispielsweise von Bobcat, Ditch Witch und Vermeer. Der 91 cm breite Bobcat MT55 passt durch viele Türöffnungen und ist mit 1.186 kg bestens auf Pkw-Anhängern transportierbar. Selbst chinesische Hersteller erkennen den Bedarf und nehmen Mikrolader in ihr Portfolio: so Liu Gong (EMB Trading, Neukirchen vorm Wald) mit dem 19 kW (25 PS) leistenden, 1.350 kg schweren Modell 328 für 235 kg Transportnutzlast und 4,1 km/h Geschwindigkeit.
Ein schneller Fahrer läuft manchmal hinterher
Auf den ersten Blick scheint es nicht vorteilhaft, wenn der Bediener am Heck solcher Minimaschinen stehen oder gar hintergehen muss. Da ein Mensch auf einem Sitz viel Bauraum beansprucht, gibt es keine Alternative, um Kleinstlader auf minimale Länge schrumpfen zu lassen. Doch hat auch dies interessante Vorzüge, nämlich für überaus schnelles Auf- und Absteigen von der kleinen Standplattform am Heck.
Wird ein Raupenlader während des gesamten Arbeitstags stets kurzzeitig für wenige Minuten in Betrieb genommen, ist ständiges Ein- und Aussteigen viel zu umständlich und zeitraubend. Ebenso ist bei vielen Maschinen das ständige Klettern über die Ladeschwinge mühsam, kann doch die Kabine wegen der beiden seitlichen Hubarme nicht anders erreicht werden.
Anders bei den Miniraupen: „Manche Fahrer haben einfach Spaß daran, auf einen winzigen Raupenlader jederzeit kurz aufspringen zu können“, erläutert Klaus Goldbeck, Produktspezialist bei Vermeer. „das braucht immer nur wenige Sekunden, und so lässt sich auf Dauer durchaus einige Zeit sparen.“ Darüber hinaus hat ein stehender Fahrer einen besseren Blick auf den Arbeitsbereich und ein ungestörtes Sichtfeld im gesamten 360°-Umkreis. Keinerlei Bügel oder Kabinenpfosten schränken den Blick ein. Deshalb bietet eine Miniraupe deutlich bessere Sichtverhältnisse als herkömmliche Raupenlader. Gerade bei Rückwärtsfahrten kann der Bediener bequem jeden Zentimeter im Heckbereich einsehen – das geht so bei keiner anderen Maschinenart.
Besonderes Augenmerk verdienen die Gummiraupen, unterscheiden sie sich gleich in zweierlei Hinsicht von anderen Baumaschinen auf Raupenketten: So erbringen Raupenlader einen Großteil ihrer Arbeitsleistung nicht stehend, sondern während der Fahrt, was die Raupen kontinuierlich beansprucht. Und anders als etwa bei Planierraupen kommt der Vortrieb nicht von Stahlketten, sondern eben von Gummiraupen, deren Flanken und Bodenplatten weniger widerstandsfähig und verschleißfest sind. Um also den Verschleiß der Raupen in Grenzen zu halten, sollten die Maschinen nicht überwiegend auf Schotter, scharfkantigem Gestein und Fels eingesetzt werden. Ist dies unvermeidbar, lassen sich bei manchen Fabrikaten sogar Stahlketten montieren, was aber auch andere Turas und Laufrollen erfordern kann – der Umbau lohnt sich also nur bei umfangreicheren Projekten.
Während der Fahrt, vornehmlich aber nach häufigen Lenkmanövern mit seitlich rutschenden Raupen, kann sich feuchtes oder abrasives Material unten auf der Gummiraupe sowie auch zwischen den Laufrollen ablagern. Damit sich dieses Material nicht ansammelt, ist der Turas bei fast allen Raupenladern aus der Schmutzzone entfernt und weiter oben angeordnet. Da Schmutz, Erdreich und Steinchen herabfallen, wenn das Raupenband bei Vorwärtsfahrt zur Turasverzahnung hochläuft, wird dauerhaft eine Selbstreinigung auf den Innenseiten der Gummiraupen erzielt.