Schnellmontagekrane

Praktische Helfer mit universellen Fähigkeiten

Krane sind weithin sichtbarer Hinweis auf einer Baustelle und gelten als Symbol für rege Bautätigkeit. Vor allem die Obendreher, die bei großen Bauprojekten oft in Gruppen auftreten. Die zahlenmäßig größere Gruppe sind jedoch die Schnellmontagekrane. Diese kurzfristig einsatzbereiten Helfer sind nicht nur auf der kleinen Einfamilienhaus-Baustelle zu finden, man trifft sie zunehmend auch auf Großbaustellen im Schatten der Obendreher.

Schnelleinsatzkran von Liebherr
Schnelleinsatzkrane machen etwa zwei Drittel des deutschen Kranbestands aus. Immer häufiger sieht man sie im Einsatz als flexible Ergänzung unter großen Obendrehern. (Bild: Liebherr)

Bei unseren westlichen Nachbarn zählte in der Vergangenheit der kleine Kran nicht immer zur Grundausstattung einer kleinen Baustelle, obwohl dort einer der bekanntesten und erfolgreichsten Hersteller dieser praktischen Hebezeuge zu Hause ist. Kleinere Baumaßnahmen wurden dort gern auch mit einem geländegängigen Stapler bzw. Teleskopstapler bedient. Bei niedrigen, ebenerdigen Gebäuden, die von allen Seiten gut zugänglich sind, geht das. Nicht aber bei einem unterkellerten Bauwerk mit offener Baugrube oder in Baulücken, wo die Grundstücke heute wegen ihres Preises kaum größer sind als die überbaute Fläche und der wertvolle Platz kaum für die Baustelleneinrichtung ausreicht. Der Schnellmontage- oder Schnelleinsatzkran ist als effizientes und platzsparendes Hebezeug optimal und – je nach Baustellenbedarf und Leistungsanforderung – die wirtschaftlichste Art der Baustellenversorgung.

Die heute verfügbare Palette der Schnelleinsatzkrane deckt ein breites Spektrum ab, das von etwa 16 m Ausladung und 600 kg Traglast an der Auslegerspitze bis rund 1,5 t bei stolzen 50 m Ausladung reicht. Diese flexiblen Baustellenhelfer mit Lastmomenten über 100 mt reichen somit in Traglastbereiche hinein, wo bislang Obendreher das Bild bestimmten. Obwohl ein derart großes Exemplar teurer ist als ein kleiner Obendreher mit vergleichbarem Lastmoment, gibt es für diese Entwicklung ein schlagendes Argument: die Zeit. Einen großen Schnelleinsatzkran von der einen Baustelle auf die nächste umzusetzen, schaffen zwei Mann in der Regel an einem Tag. Kleinere Modelle setzt ein eingespieltes Kranteam sogar an einem halben Tag um. Das heißt: abbauen und am nächsten Einsatzort betriebsfertig aufstellen, einschließlich Transport über eine kurze Strecke. Mit relativ bescheidener Transport- und Montagelogistik und vor allem ohne Mobilkran, der zum Aufbau auch eines kleinen Obendrehers unverzichtbar ist. Bei Projekten, die wenige Wochen bis mehrere Monate dauern, ist der Schnelleinsatzkran die wirtschaftlichere Lösung, und bei steigendem Zeitdruck wird sich dieser Trend fortsetzen.

Die Hakenhöhen reichen mit knapp 40 m deutlich über die typischen Häuslebauer-Krane hinaus, wofür Schnelleinsatzkrane vor etlichen Jahren noch galten. Ein Grund auch, warum man die großen Exemplare auch auf großen Baustellen unter und zwischen Obendrehern antrifft. Dort fungieren sie als schnelle und flexible Zubringer und Ergänzung und werden nach Bedarf auch kurzfristig, dem Bauablauf folgend umgesetzt. Bei Tätigkeiten mit hoher Kranbindung werden damit die langen Wartezeiten reduziert. Indem die Kranverfügbarkeit steigt und der typische Flaschenhals im Baubetrieb entschärft wird, beschleunigt sich der Baufortschritt insgesamt. Im Schnitt dürften in Deutschland auf einen Obendreher zwei Schnelleinsatzkrane kommen – Marktkenner, die den gesamten Kranmarkt derzeit mit rund 15.000 Exemplaren veranschlagen, nehmen an, dass etwa zwei Drittel auf Schnelleinsatzkrane entfallen.

Transport eines Schnelleinsatzkran von BKL
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Kleine Modelle bis etwa 30 m Ausladung besitzen üblicherweise faltbare Vollwandtürme, die mit Hydraulikzylindern in wenigen Minuten aufgerichtet werden und ihre Ausleger ausklappen – deshalb oft auch der Name Hydraulikkran. Die Türme der größeren Baureihen kommen dagegen im klassischen Gitter- bzw. Fachwerkdesign daher, meist mittels Seilzug aufgestellt. Während beim Vollwandturm die maximale Aufbau- bzw. Hakenhöhe konstruktionsbedingt vorgegeben ist, können bei den meisten Gittertürmen zusätzliche Turmstücke eingeklettert und die Hakenhöhe dem konkreten Bedarf angepasst werden. So erreicht beispielsweise der 81K.1 von Liebherr mit sechs zusätzlichen Turmschüssen und voll austeleskopiert mehr als 40 m Hakenhöhe – mit 45° steil gestelltem Ausleger sogar stolze 55 m. Diese extreme Anpassungsfähigkeit ist für hohe Bauwerke wichtig, aber auch um Hindernissen wie Bäumen oder Leitungen im Schwenkbereich ausweichen zu können. Oder auf größeren Baustellen, wo sich mehrere Krane gegenseitig über- oder unterschwenken, um sicheren Betrieb und eine gefahrlose Windfreistellung zu gewährleisten.

Die Ausleger bestehen meist aus zwei oder drei Segmenten – sogar vierteilige gibt es –, die beim Transport eingeklappt sind. Außer dem ganzen Ausleger können zahlreiche Exemplare im Betrieb auch einzelne Segmente unterschiedlich anwinkeln, einige auch komplett einklappen. So erhöht sich die Hakenhöhe, während die Ausladung und die Kollisionsgefahr mit Hindernissen reduziert werden. Ein vollständig eingeklapptes Auslegerendstück steigert zudem die verfügbare Traglast – bei geringerer Ausladung.

Zur Baustelle kommt ein Schnelleinsatzkran üblicherweise auf dem eigenen Fahrwerk mit 25 km/h oder mit 80 km/h geschleppt von einem Lkw, der, falls erforderlich, auf der Ladefläche gleich den Ballast mitbringt. Sofern der Kran nicht komplett mit Gegengewicht verfahren wird, wie einige Modelle im unteren Traglastbereich. In der Regel überschreitet die Länge eines solchen Zugs die nach STVO zulässigen 18 m, sodass grundsätzlich eine Ausnahmegenehmigung erforderlich ist. Firmen, die häufiger solche Transporte erledigen, verfügen über eine entsprechende Dauerzulassung. Die vom Kranhersteller zugelassenen Transportachsen (Anhänger oder Sattelauflieger) halten die zulässigen Achslasten nach StVO sicher ein. Doch weil die Homologation, also Straßenzulassung von Transportachsen in manchen europäischen Ländern deutlich restriktiver geregelt ist als in Deutschland, werden beispielsweise in Italien auch kleine Schnelleinsatzkrane meist per Tieflader transportiert. Dies dürfte auch ein Grund sein, weshalb Schnelleinsatzkrane außerhalb Europas weniger verbreitet sind.

Vor Ort schnell und unkompliziert einsatzbereit

Am Einsatzort wird der übliche Standardballast aus Beton direkt vom Transportfahrzeug auf die Drehbühne aufgesetzt. Sei es mit der bei vielen Kranen verfügbaren Selbstballastier-Einrichtung oder – was heute eigentlich üblicher ist – mit dem Lkw-Ladekran. Das geht schneller. Noch schneller sind die kleineren Krane mit Vollballast aus Stahl, der auch beim Transport montiert bleibt. Ein unballastierter Kran lässt sich auf weichem Baustellengrund allerdings leichter in Position schieben. Zum Manövrieren gibt es spezielle Lenkachsen, mit denen der Kran auch vollständig ballastiert per Lkw an seinen endgültigen Standplatz bugsiert werden kann. Auf besonders engen Baustellen hilft es, wenn der Kran – wie etwa der Liebherr LH 42K.1 – auch mit aufgerichtetem Turm (Ausleger eingeklappt) verfahren werden kann. Oder mit um 45° hochgestelltem Turm, wie die HD-Modelle von Condecta.

Wo es für ein Zugfahrzeug zu eng wird, kann die Gapo-Achse helfen: ein Antriebsmodul aus Italien, das unterschiedlichste Maschinen zum Selbstfahrer macht. Über einen Adapter wird die von einem 27-kW-Yanmar-Diesel hydrostatisch angetriebene Gapo-Achse zusammen mit einem hydraulischen 180°-Lenkmodul statt der Transportachsen an den Kran angebolzt. Diese schiebt ihn mit bis zu 16.000 Nm Antriebsmoment über enge Baustellen, steile Rampen oder Zufahrten. So lassen sich auch sehr schwere Maschinen und Geräte von einem Bediener per Fernsteuerung millimetergenau dirigieren.

Den ganzen Transport- und Montageproblemen geht aus dem Weg, wer seine Krane im Fullservice anmietet – betriebsfertig auf der Baustelle aufgestellt. Oder Montage und Transport seiner eigenen Krane zum Festpreis an einen Dienstleister vergibt. Damit entfallen die aufwändige Fahrzeuglogistik und Ausgaben für Sondergenehmigungen, der gewünschte Kran steht zu klar kalkulierbaren Kosten zum richtigen Zeitpunkt einsatzfertig auf der Baustelle. Denn das Umsetzen in Eigenregie verlangt neben dem geeigneten Fahrzeug auch qualifiziertes Personal, das die nötigen Lehrgänge regelmäßig absolviert hat und die Krane nach den von der Berufsgenossenschaft geforderten Sachkundigen-Prüfungen abnehmen kann. Während in größeren Unternehmen dazu ein Spezialistenteam bereitsteht, kann sich ein kleines Bauunternehmen eine Mehrfachbesetzung kaum leisten. Und selbst wenn in Deutschland der eigene Kran für manch kleineres Bauunternehmen immer noch als Statussymbol gilt und Sicherheit und Unabhängigkeit bedeutet, bietet ein Mietgerät weitere Vorteile wie etwa eine objektbezogene Kostenrechnung. In weniger gut ausgelasteten Zeiten liegt zudem kein totes Kapital auf dem Hof, beansprucht keinen Platz und keine Pflege – und die turnusmäßigen Abnahmen sind auch kein Thema. Und noch ein Aspekt: Man kann die Angebote verschiedener Anbieter nutzen und immer ein gepflegtes, optimal auf den Bedarf abgestimmtes und dem neuesten technischen Standard entsprechendes Gerät auswählen. Andererseits: Wer sich nur auf Mietkrane verlässt, kann in Boomzeiten, wenn der Markt leergefegt ist, auch mal ohne (Wunsch-)Kran dastehen.

Schnelleinsatzkran von Liebherr
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Was wiederum technisch vor Jahren noch den großen Obendrehern vorbehalten war haben heute auch deren kleinere Brüder zu bieten. Während bei alten Kranen oder einfacheren Modellen die Winden von polumschaltbaren Elektromotoren mit festen Drehzahlbereichen angetrieben werden, bei denen ein Getriebe die Motordrehzahl in Stufen reduziert, setzen die Premiumhersteller heute auch in ihren kleinen Schnelleinsatzkranen ausschließlich frequenzgeregelte Antriebe in Hub-, Schwenk- und Katzfahrwerk ein. Die Frequenzregelung der sogenannten FU-Antriebe bietet mit ihrer variablen Anpassung der Motorleistung und Motordrehzahl stufenlose Arbeitsgeschwindigkeiten – unabhängig von der aktuellen Hakenlast – und ermöglicht damit sehr feinfühlige Lastpositionierung. Zudem sind FU-Antriebe wirtschaftlicher und stellen wegen ihrer niedrigeren Anlaufströme geringere Ansprüche an die Baustromversorgung. Fahrerassistenzsysteme wie den Feinpositionierungsmodus Micromove mit Lastpendeldämpfung gibt es bereits beim 25-m-Einstiegsmodell L1-24 von Liebherr. Das dient nicht nur dem Bedienkomfort, sondern steigert auch die Sicherheit und Umschlagleistung auf der Baustelle, während die weicheren Kranbewegungen auch die Stahlkonstruktion schonen. Und die Elektronik bringt auch mehr Leistung – wie etwa die Load-Plus-Funktion im Liebherr 81 K.1, indem durch kontrollierte Reduzierung der Antriebsgeschwindigkeit die Tragkraft um bis zu 20 Prozent steigt – unter Überwachung aller Lastzustände.

Auch bei den Steuerungen sind technische Unterschiede erkennbar: Während die namhaften Anbieter heute ausschließlich mit speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) antreten, die auch sämtliche Sicherheitseinrichtungen wie Überlast, Arbeitsbereichsbegrenzung oder Antikollisionssystem kontrollieren, sind auch noch Geräte mit Rampen-3-Stufenbetrieb und klassischer Schützsteuerung zu finden. Damit fehlen einige der modernen Sicherheitsfeatures, und auch „beliebte“ Manipulationen wie Überbrücken der Endschalter sind nicht ausgeschlossen.

Am Markt werben neben den Marktführern Manitowoc-Potain und Liebherr auch Terex, KSD (vormals Pekazett), Condecta, Arcomet, Eurogru mit Vicario und BKL mit der Marke Cattaneo um die Gunst der deutschen Bauunternehmer. Dazu kommen F.B.Gru, vertreten von Maier Baukrane und San Marco-Krane im Vertrieb von Kaiser. Laut AST-Arbeitssicherheitstechnik in Blaustein bei Ulm, die bislang als Partner für die Clever Cranes von Gelco aus Rosate bei Mailand fungiert haben, wurde die Produktion dieser originellen und extrem variablen Krane eingestellt. Auch König, der seit 1958 in Asbach im Westerwald Krane produziert hat, beschränkt sich seit rund zehn Jahren nur noch auf Kranvermietung und -service – allerdings für König-Krane. Neue Exemplare werden nur noch für den eigenen Mietpark und für Ersatzbeschaffungen langjähriger Kunden gefertigt.

Für jeden Anspruch das passende Modell

Potain Vor 90 Jahren von Faustin Potain in Frankreich gegründet, ist der heute zur amerikanischen Manitowoc-Gruppe gehörende Kranbauer mit seiner Igo-Baureihe der Platzhirsch bei Schnelleinsatzkranen am deutschen Markt – zumindest in den unteren und mittleren Traglastklassen. Die Baureihen Igo und Igo M mit ihrem charakteristischen Achteck-Vollwandturm decken Hakenhöhen von 16 bis über 23 m und Auslegerlängen von 16 bis 40 m ab, mit 650 bis 1.100 kg Traglast an der Spitze. Darüber rangieren die Igo T-Modelle mit Gitterturm, die jeweils etwa 1,4 t Tragfähigkeit an der Auslegerspitze bieten – je nach Modell bei 40, 45 oder 50 m Ausladung. Alle Igo-Krane werden mit einer Fernsteuerung gefahren, die sämtliche Funktionen vom Aufstellvorgang bis zum sicheren Betrieb abdeckt. Auf Wunsch gibt es Arbeitsbereichsbegrenzung, die drei großen Igo T-Modelle sind auch mit Antikollisionssystem zu haben.

Jüngste Potain-Entwicklung ist der Hup 40-30, das zweite Modell der 2016 aufgelegten Hup-Baureihe, die langfristig die Igo-Reihen ablösen soll. Optisch fallen die Hup-Typen durch ihren seitlich an der Turmspitze angelenkten Ausleger auf. Der neue Hup 40-30 bietet in Verbindung mit verschiedenen Auslegerneigungen (10-, 20- oder 30°-Stellung) und Klapplängen 16 Kombinationsmöglichkeiten und beachtliche 1.000 kg Tragfähigkeit bei 40 m Ausladung auf 4,5 x 4,5 m Stützbasis mit 2,5 m Ballast-Schwenkradius. Mit geringfügig bescheideneren Leistungsdaten tritt der Hup 32-27 auf, mit 32 m Ausleger und ebenfalls 1 t Traglast an der Spitze. Beide Hup-Krane glänzen mit ihrer Hochleistungshubtechnologie HPL und permanenter Vierfacheinscherung des Hubseils, bei der die Hubgeschwindigkeit automatisch der Last angepasst wird. Weitere Features sind die Hochleistungsschwenktechnologie HPS zur Kontrolle des Schwenkverhaltens, Drive Control mit individuell einstellbaren Bedienparametern sowie Microdrive für präzise Lastpositionierung – alles bedient über eine neue Funkfernsteuerung mit Bildschirmnavigation für leichte und sichere Montage.

Liebherr Als in Deutschland nach dem Krieg der Wiederaufbau begann, waren dem Bauunternehmer Hans Liebherr in Kirchdorf an der Iller die verfügbaren Baukrane viel zu unpraktisch und zu aufwändig in der Montage. Also entwickelte er kurzerhand seinen eigenen Kran: Der TK 10 von 1949 gilt als der erste mobile Turmdrehkran, der (relativ) leicht zu transportieren und aufzustellen war. Dieser Urahn aller heutigen Schnelleinsatzkrane markiert zugleich die Geburtsstunde von Liebherr als Baumaschinenhersteller.

Im mittleren bis oberen Segment bietet Liebherr mit seinen K-Kranen reine Seilmontagekrane, zu erkennen an der Fachwerkkonstruktion des Turms. Das untere Lastsegment decken die hydraulischen Faltkrane mit Vollwandturm ab, etwa der kleine L1-24 mit wahlweise 25 oder 27 m Ausladung (Spitzentraglast 950 bzw. 800 kg) und 19 m Hakenhöhe. Entweder mit klassischem Betonballast (separat transportiert) oder fest integriertem Stahlballast ist er wegen seiner fest montierten Tandemachse besonders schnell zu versetzen und hydraulisch aufzustellen. Bereits dieser kleinste Liebherr-Kran bietet modernste Sicherheits- und Assistenzsysteme wie 2-Kanal-Sensorik in Verbindung mit intelligenter Steuerungstechnik, die alle Kranfunktionen doppelt absichert, FU-Antriebstechnik mit dem Feinpositionierungsmodus Micromove und Lastenpendaldämpfung sowie ruckfreie Lasthaltefunktion für präzises Lastspiel sowie Arbeitsbereichsbegrenzung.

Die neue K-Reihe mit klassischem Fachwerkturm – teleskopierbar und mit einschiebbaren Turmschüssen in der Hakenhöhe variabel – deckt mit sechs Modellen vom 34 K bis 120 K.1 horizontale Hakenhöhen zwischen 26 m und – mit 45° steil gestelltem Ausleger – 55 m ab, bei variablen Auslegerlängen bis 50 m. An Bord sämtliche Sicherheits- und Komfortattribute wie bei den kleineren Modellen. Darüber hinaus verfügen die beiden Topmodelle 65 K.1 und 81 K.1 über die Load-Plus-Funktion, bei der auf Knopfdruck durch elektronische Überwachung der Lastzustände die Tragkraft um bis zu 20 Prozent steigt.

BKL | Cattaneo Mit rund 500 Kranen im Bestand zählt BKL Baukran Logistik zu den europaweit größten herstellerunabhängigen Komplettanbietern und ist seit über 20 Jahren auch deutscher Vertriebspartner für die italienischen Cattaneo-Krane. Deren Programm umfasst aktuell sieben Modelle vom 22-m-Zimmererkran mit fest angebautem Fahrwerk bis zu Kranen mit 41 m Ausladung. Generell werden Cattaneo-Krane im 2-Strang-Betrieb gefahren, serienmäßig sind doppelte Endschalter und eine akustische Warnanlage für Überlast. Hub-, Dreh- und Katzfahrwerk sind frequenzgeregelt, die Funkfernsteuerung kommt wahlweise von HBC oder Abitron. Erst kürzlich präsentierte BKL den CM 90S4 mit 41 m Ausladung sowie den 27-m-Kran CM 271S1 mit 80 km/h-Achse, die nun auch von der Hydraulik eines Traktors gelenkt werden kann. Der CM 271S1 schafft 700 kg bei 27 m Ausladung – eine übliche 1.200-kg-Steinpalette reicht er immerhin 17,5 m weit. Wahlweise wird eine 25-km/h-Achse oder ein nachlaufgelenktes 80 km/h-Fahrgestell in Sattel- oder Deichselversion verbaut.

Terex Vor etwa 20 Jahren hatte Terex den italienischen Kranbauer Comedil und dieser wiederum den auf Schnelleinsatzkrane spezialisierten Hersteller Ferro übernommen. Somit steckt in den größtenteils verzinkten Maschinen, die sich tausendfach in allen Klimazonen der Welt bewährt haben, italienisches Kran-Know-how. Mit derzeit fünf Modellen deckt das Terex-Programm den Lastmomentbereich zwischen 12,6 und 40 mt ab. Bei 16 bis 40 m Ausladung und 600 bis 1.000 kg Tragkraft an der Spitze – bzw. maximal zwischen 1,6 und 4 t.

F.B.Gru | Maier-Krane Über die M. Maier, Verleih und Kranmontagen im oberbayerischen Hohenlinden ist F.B.Gru in Deutschland vertreten. Der italienische Hersteller mit 50-jähriger Erfahrung im Kranbau produziert hydraulisch montierbare Untendreher von 20 bis 36m Ausladung – alle mit FU-geregelten Antrieben. Ergänzend zu den Kranen der GA- und GA-compact-Reihe wurde vor einigen Jahren die GX-Serie eingeführt, die der Hersteller wegen ihrer ungewöhnlich knappen Transportabmessungen und enormen Anpassungsfähigkeit als Problemlöser für extrem enge und verwinkelte Baustellen anpreist. Mit seinem vierteiligen Ausleger kommt der GX251 auf lediglich 7,3 m Transportlänge, und bei Bedarf kommt man mit nur 1,7 m Ballastdrehradius aus. Der insgesamt 24,30 m lange Ausleger ist in 2–mSchritten auf (horizontale) Hakenhöhen zwischen 10 und 24 m zu bringen, durch teilweises Einklappen oder Steilstellen des Auslegers sind insgesamt 48 Arbeitskonfigurationen möglich.

Condecta Die schweizerischen Condecta-Schnelleinsatzkrane der Euro-Baureihe mit teleskopierbarem Gitterturm sind – wie einige Wettbewerber – komplett feuerverzinkt. Mit sieben Modellen werden 32 bis 45 m Ausladung abgedeckt, zwischen 15 und 30 m Hakenhöhe bei 1,5 t Spitzentraglast. Die Turm- und Auslegermontage erfolgt hydraulisch, der Hubbetrieb läuft durch die stufenlosen, elektronisch gesteuerten Antriebe ruckfrei und präzise. Bei den vier neuen HD-Modellen mit 24 bis 28 m Ausladung (jeweils 800 kg Spitzentraglast) sind Vorder- und Hinterachse des Straßenfahrwerks nicht am Turm, sondern am Chassis befestigt. Dadurch kann der Turm schon beim Einrangieren in die Baustelle um 45° hochgestellt werden, um Hindernisse wie Hecken oder Baukörper zu umfahren. Die spitzenlosen Balkenausleger dieser Kranreihe erleichtern auf Baustellen mit mehreren Kranen das Überschwenken bzw. die Windfreistellung.

Arcomet Der belgische Kranvermieter hat auch eine Reihe von eigenen Schnelleinsatzkranen im Programm. Beispielsweise den A50 Eco, der mit seinem 50-m-Ausleger zu den größten Modellen am Markt zählt. Mit sieben Hakenhöhen, aufbaubar bis 36 m und dabei 1,5 t Spitzentraglast (maximal 8 t) können die FU-Antriebe je nach örtlicher Baustromversorgung mit Stromstärken von 32, 40 oder 63 Ampere betrieben werden. Statt der üblichen Seilabspannung gibt es Teleskopstangen, für die nachträgliche Installation von Arbeitsbereichsbegrenzung und Kollisionsschutzsystem ist der Schaltschrank vorgerüstet.

San Marco | Kaiser-Krane Seit über zehn Jahren fungiert Kaiser Krane im niederbayerischen Osterhofen-Altenmarkt als offizieller Händler von San Marco mit einem aus 13 Typen bestehenden Programm an Schnelleinsatzkranen von 18 bis 45 m Ausladung. Dabei habe Kaiser auch eigene Impulse und Detailverbesserungen in die Kranentwicklung eingebracht – besonders stolz ist man auf den SMH 270 Z, den meistverkauften im Kaiser-Programm. Grundlage ist ein San Marco SMH 270 mit 2.000 kg Maximaltraglast, der mit drei Auslegerstellungen auf 12,4 m, 25 und 27 m Ausladung kommt – mit 700 kg Tragkraft an der Spitze. Bei 15° Steilstellung steigt die Hakenhöhe von 18 auf 24 m. Die komplette Antriebstechnik ist stufenlos frequenzgesteuert. Durch sein gebremstes Straßenfahrwerk, das während des Betriebs am Kran verbleibt und durch die hydraulischen Abstützungen ist dieser mit Vollballast verfahrbare Zimmererkran besonders schnell umzusetzen und aufzustellen – eine zweite Zugdeichsel erleichtert das Einrangieren.

Eurogru Die Firma begann 1962 in Frankfurt als Importeur der Edilmac-Turmdrehkrane und entwickelte dann eigene Modelle für den deutschen Markt, die in der Regel bei verschiedenen Zulieferern nach Eurogru-Vorgaben produziert werden. Derzeit gibt es die Baureihen DS, E und SM. Die DS-Modelle sind kleine Krane für Dachdecker oder leichtere Bauaufgaben, die als Anhänger komplett mit Ballast und Zubehör mit 80 km/h zu transportieren und sehr leicht mittels Hydraulik aufzustellen sind. Vollhydraulisch montiert werden auch die Krane der Serie E, während die Serie SM mit Gitterturm – sie stehen für mehr Hakenhöhe und Tragkraft – per Seilzug aufgestellt werden. Mit einkletterbaren Turmschüssen ermöglicht das teleskopierbare Turmsystem bis 35 m Hakenhöhe.

KSD | Pekazett Als Nachfolger der Pekazett-Krane produziert KSD-Krane am alten Standort in Zweibrücken heute vier Typen zwischen 25 und 48 m Ausladung. Alle Schnelleinsatzkrane von KSD haben Gittertürme. Während das Spitzenmodell komplett mit FU-Antrieben bestückt ist, sind bei den kleineren Typen teils nur Hub- und Drehwerk mit dieser stufenlosen Technik ausgestattet. Kürzlich wurde der TK4515 – bei unveränderter Typenbezeichnung – auf 48 m Ausladung mit 1.200 kg Traglast an der Spitze aufgewertet, bei unverändert 6 t maximaler Traglast, 22 bzw. 28m Hakenhöhe und 2,5 m Drehradius. Alle KSD-Krane werden per Einseiltechnik aufgestellt und automatisch abgespindelt.

Harald Späth