3D-Steuerung von Leica Geosystems im Praxistest bei Strabag
Das bestehende Dachprofil einer Landstraße soll in ein einheitliches Querprofil umgebaut werden. Strabag aus Köln nutzt diesen Auftrag, um eine Leica-Geosystems-3D-Steuerung von Makineo auf einem Fertiger zu testen.
Eine Landstraße im Saale-Holzland-Kreis in der Nähe des Städtchens Hermsdorf bekommt eine neue Deckschicht. Strabag soll dabei das bestehende Straßendachprofil über eine Länge von 2 km in ein einheitliches Querprofil umbauen. Eine gute Gelegenheit für das Bauunternehmen Erfahrungen mit einer 3D-Maschinensteuerung von Leica Geosystems zu sammeln. Ansprechpartner dafür ist Makineo, ein deutschlandweit agierender Leica-Geosystems-Händler und Servicedienstleister für digitale Bauprozesse.
In einem ersten Schritt fräst das Bauteam das Dachprofil ab – noch ohne Maschinensteuerung. Die darunterliegende Tragschicht kann beibehalten, der notwendige Ausgleich für ein Querprofil soll allein über die Deckschicht realisiert werden – jetzt allerdings gesteuert und überwacht durch Equipment von Leica Geosystems. Die Regie bei diesem Testeinsatz übernimmt der Makineo-Spezialist Philip Gräsel. Er setzt auf dem Fertiger die 3D-Steuerung MCP 80 mit Steuerungseinheit, Dockingstation und Tablet ein, montiert die Sensoren am Fertiger sowie die Prismen für den Kontakt mit den Totalstationen am Straßenrand und kalibriert das System.
„Die 3D-Steuerung von Leica Geosystems ist ein modulares System, das auch auf weiteren Maschinen, zum Beispiel einem Bagger, eingesetzt werden kann. Das ermöglicht einfache, projektbezogene Einsätze“, erklärt Gräsel. „Die Sensorik verbleibt auf der Maschine. Alle anderen Komponenten werden wieder in einen handlichen Koffer gepackt und stehen bereit für das nächste Projekt.“
Der Fertiger baut nun die neue Deckschicht auf. Die Soll-Daten werden aus der Cloud aufs Tablet geladen. Zwei Totalstationen kontrollieren während des Einbaus ständig die Ist-Position und Lage des Fertigers im Gelände. Kontinuierlich empfängt die 3D-Steuerung auf der Maschine die Daten. Sie gleicht permanent die Ist- mit den Plan-Werten ab, verrechnet beide Informationen und gibt dem Fertiger exakte Befehle zur Querneigung, zum Kurvenband und Asphaltauftrag.
So entsteht Meter für Meter zuverlässig das gewünschte Querprofil. Auf ein zeit- und kostenaufwendiges Abstecken mit Leitdrähten kann das Team vor Ort komplett verzichten. Auch der Einbau des Querprofils durch den Fertiger verläuft mit der von Makineo eingerichteten 3D-Steuerung autark – jedoch immer unter den wachsamen Augen des Bedieners, der alles über das an der Bohle angebrachte Tablet im Blick behält.
Schließlich ist das Querprofil effizient in erstklassiger Qualität eingebaut, das Kurvenband und der Querneigungsverlauf zur Achse entsprechen auf den Zentimeter genau dem Plan. Gräsel bilanziert: „Testprojekte wie dieses geben Bauunternehmen die Möglichkeit, die Wirtschaftlichkeit digitalisierter Prozesse im Live-Einsatz zu erfahren.“