Ammann nutzt Parkplatzerweiterung als Testlauf für eigene Verdichter
Das eigene Parkplatzareal mit Maschinen anderer Hersteller zu erweitern wäre ja wie Eulen nach Athen zu tragen. So dachte man bei Ammann in Hennef und gab dem ausführenden Galabau-Unternehmen die neue Rüttelplatte APH 65/85 und den Stampfer ATR 68 an die Hand – für einen einwöchigen Testlauf vor der Haustür.
Weil im Ammann-Werk in Hennef die Mitarbeiterzahlen steigen, ließ das Unternehmen den firmeneigenen Parkplatz erweitern. Beim Ausbau des Areals um 5 × 25 m testete die Firma Gieraths Gartenbau zwei neue Verdichter des Herstellers: die Rüttelplatte APH 65/85 und den Stampfer ATR 68.
Erstere ist mit der Drei-Wellen-Technik ausgestattet. In Ergänzung zu einem konventionellen Antrieb mit nur zwei Wellen reduziert hier eine dritte Welle das Kippmoment. Sie soll dafür sorgen, dass die Rüttelplatte im Vorwärts- und Rückwärtslauf sanft und spurgetreu läuft und dadurch hohe Wuchtenergie in den Untergrund leiten kann.
Auch der Stampfer überzeugt dem Hersteller zufolge mit Effizienz und Komfort für die Benutzer. Der höhenverstellbare und vibrationsgedämpfte Führungsbügel reduziert beim Arbeiten die Hand-Arm-Vibrationen auf ein Minimum und will so die Gesundheit des Anwenders schonen. „Weil der Schwerpunkt des ATR 68 sehr niedrig sitzt und die Massenverhältnisse zwischen Motor und Stampfer optimal ausbalanciert sind, lässt er sich ermüdungsfrei führen“, erklärt Thilo Ohlraun, Ammann-Vertriebsleiter für Deutschland.
Galabau-Unternehmer Matthias Gieraths ließ für die Tragschichten des neuen Parkplatzes ein Mineralgemisch aus Grauwacke mit 45-mm-Körnung und Split aufbringen. Nach und nach verdichteten seine Leute mit der Rüttelplatte APH 65/85 jede aufgebrachte Lage. „Wir arbeiteten mit einer niedrigen Rüttelfrequenz von maximal 55 Hz und einer hohen Einschlagenergie von 65 kN. Damit verdichtet der Rüttler sehr tief – um 10 bis 15 Prozent besser als beim Einsatz mit Zwei-Wellen-Technik“, berichtet Gieraths. „Man kann also höhere Schütthöhen verdichten und braucht weniger Überfahrten, um das gewünschte Verdichtungsergebnis zu erzielen.“
Die Effizienz des Rüttlers beruht auch auf seiner hydrostatischen, stufenlosen Orbitrol-Steuerung, die punktgenaues Navigieren ermöglichen soll. Trotzdem gibt es Ecken, die der wendige Rüttler nicht erreicht. An den Parkplatzkanten etwa setzten Gieraths Mitarbeiter den Stampfer ATR 68 ein und versteiften den Untergrund an den neuralgischen Punkten. „Das funktionierte wegen der leichten Führung sehr gut. Das Gerät ist ergonomisch und benutzerfreundlich ausgelegt“, so der Konsens des Teams.
Auch für das anschließende Pflastern nutzen die Galabauer die bereitgestellte Rüttelplatte. Die Pflastersteine wurden zu ihrem Schutz mit einer Vulkollanplatte eingerüttelt. Solche Platten lassen sich laut Amman bei den meisten Verdichtern des Herstellers innerhalb weniger Sekunden werkzeuglos montieren. Die Platte schmiegt sich an die Grundplatte an und wird mit zwei Haken eingehängt.
Die Wirtschaftlichkeit der Platte erhöhe sich nochmals, wenn diese mit dem optionalen Verdichtungsmess-System ACEecon ausgerüstet wird. Das System zeigt den relativen Wert der erreichten Materialsteifigkeit an und trägt dazu bei, überflüssige Überfahrten zu vermeiden. Den Vorteil in puncto Geschwindigkeit bestätigten auch die Mitarbeiter von Gieraths Gartenbau: Sie waren mit den Geräten sehr zufrieden und konnten das Parkplatzprojekt binnen einer Woche umsetzen.
Galabau Halle 7, Stand 413