Barrierefreiheit durch Stahlbetonkonstruktion
Ein eingespieltes Firmen-Trio hat jetzt den Heidehimmel barrierefrei begehbar gemacht: mit einer 44 m hohen Stahlbetonkonstruktion und Schalungstechnik von Paschal. Der Aufzugs- und Aussichtsturm erschließt einen Baumwipfelpfad am Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt Nindorf.
Den Blickfang der Landesgartenschau in Bad Iburg hat das Firmen-Trio Biedenkapp aus dem Allgäu, Holtmeyer Bauunternehmen aus Bad Iburg und Paschal aus Steinach bereits gemeinsam realisiert: einen 31 m hohen Stahlbetonturm für den Aufzugsschacht und als Auflager und Stützpunkt einer v-förmigen Stahlkonstruktion mit umlaufender Treppe. Jetzt ging es noch höher hinaus – mit der 44 m hohen Stahlbetonkonstruktion als massiver Ankerpunkt und barrierefreier Zugang für den Baumwipfelpfad Heidehimmel am Wildpark Lüneburger Heide in Hanstedt Nindorf.
Um möglichst wenig Boden zu versiegeln, wurde die Konstruktion auf einer minimalen Grundfläche von 11 x 11 m erstellt. Für die sichere Gründung des freistehenden Aufzugsschachts sorgen 64 Stahlrammrohr-Pfähle und eine massive, 1,60 m dicke Stahlbetonbodenplatte. Ab hier wurde die Stahlbetonkonstruktion vom Bauunternehmen Holtmeyer, ein Stammkunde von Paschal, mit gemieteten Schal- und Klettersystemen rasch in die Höhe betoniert.
Mitte April starteten die Aushub- und Gründungsarbeiten, bereits Mitte Juli, also 13 Wochen später, waren die Stahlbetonarbeiten abgeschlossen. Um dieses Tempo zu ermöglichen, hat Paschal – in Abstimmung mit dem Ingenieurbüro Prof. Dr.-Ing. Ulrike Kuhlmann, Bürogemeinschaft Kuhlmann Gerold Eisele – eine ausgefeilte Schal- und Taktplanung ausgearbeitet. Diese beinhaltete auch die Bewehrungsstöße, die mit Schraubbewehrungen erfolgten. Die Schalungsplanung basierte auf den Systemen Logo.3 kombiniert mit dem Klettersystem 240 cm.
Damit alles im System geschalt werden konnte, reichten 84,5 m² Logo.3-Wandschalung aus. Als Innen-, also Schachtschalung kam die Logo.3 mit vier Ausschal-Innenecken zum Einsatz, die für rasches Ein- und Ausschalen sowie das exakte Innenmaß sorgen. Das Ausschalen erfolgt mittels schnellem Zurückspindeln. Dann wird die komplette Innenschalung mit einem Kranhub zum nächsten Betoniertakt angehoben. Die Schachtschalung wurde mit den Spindeln exakt auf das quadratische Innenmaß (2,75 x 2,75 m) eingestellt. Im Abstand von 35 cm, der Wandungsdicke, wurde die Außenschalung aus kranversetzbaren Schaleinheiten (Logo.3-Wandschalung LOGO.3 und Klettersystem 240 cm) als komplette Einheit je Schachtseite mit dem Kran zum folgenden Betonierabschnitt angehoben und über Kletterkonusse sicher verankert. Damit konnten pro Woche zwei Betoniertakte zügig ausgeführt werden; insgesamt waren es 14 Betoniertakte. Um einen frühhochfesten Beton zu verarbeiten, wurde ein Beton C 45/55 0/16 schnell mit Zement CEM 1 42,5 R eingesetzt.
Das Klettersystem 240 wurde mit dem vom DIBt zugelassenen Kletterkonus M30/DW15 verankert. Dieser Paschal-Kletterkonus ist für Verankerungstiefen von 250 bis 400 mm als normale Wandverankerung zugelassen. Damit steht für alle Kletter- und Bühnensysteme des Unternehmens ein einheitliches System zur Verankerung von Konsolgerüsten zur Verfügung.
Besonders wichtig nicht nur bei diesem Projekt: die exakten, rasch zur Verfügung gestellten sowie ausführungsfreundlichen Schalpläne von Paschal: „Das ist für uns immer eine immens wichtige Arbeitsgrundlage, um den hohen Zeitdruck erfüllen zu können,“ so Jens Holtmeyer. „Wir als Bauunternehmen hatten auch bei dieser Baumaßnahme jederzeit die volle Unterstützung und Aufmerksamkeit seitens Paschal, insbesondere durch den Schalungsfachberater Christoph Große Inkrott.“ Insgesamt werden bei diesem Projekt rund 1.000 m³ Beton, 130 t Bewehrungsstahl, 600 t Stahl, 350 m³ Holz und 70.000 Schrauben verbaut.