Baugrubenumschließung am Münchner Hauptbahnhof
Rund elf Streckenkilometer, davon 7 km Tunnel und drei unterirdische Haltestellen: Die zweite Stammstrecke München ist ein bedeutendes Infrastruktur-Großprojekt für die gesamte Metropolregion. Die Deutsche Bahn hatte die ersten beiden Aufträge für die Hauptbaumaßnahmen an die Firmen Wayss & Freytag Ingenieurbau, Max Bögl Stiftung, Ed. Züblin und Bauer Spezialtiefbau vergeben. Die Leistungen umfassen den Bereich oberirdisch West – von der Station Laim bis zur Donnersberger Brücke – und den Hauptbahnhof inklusive Tunnelstrecke von der Donnersberger Brücke bis zum Marienhof. Nach dem teilweisen Abriss des alten Empfangsgebäudes am Hauptbahnhof und dem Ausführungsstart der Primärstützen für die Bauwerksdecken begann unlängst für das zweite Baulos eine neue Etappe: Die Herstellung der Baugrubenumschließung für die spätere unterirdische S-Bahn-Station Hauptbahnhof mit Schlitzwänden bis etwa 65 m Tiefe. Beim Bau der unterirdischen Station am Hauptbahnhof kommt die sogenannte Schlitzwand-Deckelbauweise zum Einsatz. Für die jeweilige Station wird zunächst eine tiefe, die Baugrube umschließende Wand aus Stahlbeton errichtet. Diese besteht aus aneinandergereihten Schlitzen, die in den Boden gefräst und dann mit Beton verfüllt werden. Die Schlitzwand bildet die spätere Außenhülle der Station. Bautechnisch wird sie benötigt, um die Baugrube gegen das anstehende Erdreich und gegen Grundwasser abzusichern. Innerhalb dieser Schlitzwandumschließung wird die Baugrube für die jeweilige Station Ebene für Ebene ausgehoben. Dies findet jeweils nach Herstellung der jeweiligen Deckenebene statt. Am Hauptbahnhof wird die zweite Stammstrecke unter allen bereits bestehenden Bahnsteigebenen hindurchführen. In 41 m Tiefe entsteht hier die neue S-Bahn-Station Hauptbahnhof, zu der die Fahrgäste schnell und bequem über einen zentralen Hauptzugang gelangen.