Baustoff-Recycling im Neusser Hafen

Strabag errichtet im Neusser Hafen einen neuen Wertstrommanagement-Standort (WSM-Standort) und will damit das systematische Recycling mineralischer Baustoffe wie beispielsweise Boden-Bauschutt-Gemische in der Region vorantreiben. Verkehrstechnisch biete der Standort mit Hafen, Straße und Schiene optimale logistische Voraussetzungen, um ressourcenschonende Wertstromkreisläufe für die regionale Bauwirtschaft zu etablieren.
„Der trimodale Anschluss entlastet das örtliche Straßennetz und reduziert dadurch die CO₂-Emissionen erheblich, was insbesondere in einer Region mit intensiver Bautätigkeit wie in Nordrhein-Westfalen von unschätzbarem Vorteil ist“, erklärt Georg Lehde, kaufmännischer Leiter der Strabag-Direktion Nordrhein-Westfalen. Die Genehmigung für das Vorhaben hat Strabag im September 2024 erhalten. Nach dem Start der Bauarbeiten im Januar 2025 ist die Eröffnung des neuen WSM-Standorts bereits für den Sommer dieses Jahres geplant.
Bereits in der Bauphase legt man bei Strabag ein großes Augenmerk auf eine nachhaltige Umsetzung: Eine DGNB-Zertifizierung als Nachhaltige Baustelle wird dies dokumentieren. Bei der Errichtung des neuen WSM-Standorts wird zudem gezielt Niedrigtemperaturasphalt eingesetzt. Für den Betrieb der Anlage ist der Einsatz von elektrisch- und HVO-betriebenen Maschinen geplant. Zudem soll ein Energiemanagementsystem implementiert werden, das den Energieverbrauch kontinuierlich überwacht und optimiert.
Am WSM-Standort werden jährlich bis zu 250.000 t mineralische Bau- und Rohstoffe angenommen und systematisch aufbereitet werden. Die Materialien werden zunächst gesiebt und in zwei verschiedene Wertströme getrennt: Boden und Bauschutt. Während der gesiebte Boden für Auffüllungsmaßnahmen genutzt wird, durchläuft der Bauschutt weitere Aufbereitungsschritte. Ein Brecher zerkleinert ihn auf eine einheitliche Körnung, die nach chemischer Analyse als hochwertiges Recycling-Material zum Beispiel für den Straßenunterbau wiederverwendet wird.