Boden- und Rohstoffrecycling mit Sternsieben
Sternsiebe wie die 3-mtac oder 3-mtbc von Backers sind besonders gut geeignet, auch bindigen Boden mit hohem Durchsatz zu sieben. Dabei werden die groben Anteile vor der Maschine abgeschieden, während Fein- und Mittelkorn seitlich und hinten abgeführt werden. Mit einem Stangenrost oder Grizzlyscreen ist sogar eine vierte Fraktion möglich. Zudem kann das Drei-Fraktionen-Sternsieb mit Magnetrolle und Druckluft-Windsichtung ausgestattet werden, um beispielsweise Bauschutt aufzubereiten. Grobes Material wird direkt vom Grizzlyscreen zur Seite gefördert.
Anschließend erfolgt eine grobe Siebung, zum Beispiel bei 60 mm, gefolgt von einer weiteren etwa bei 20 mm. Eisen wird aus der Fraktion 20–60 mm entfernt, während leichte Anteile mittels Windsichtung ausgeblasen werden. Wird anstelle des fein siebenden Sternsiebdecks ein Bindemittelbehälter aufgesetzt, kann die Maschine als Sieb- und Mischmaschine verwendet werden und Boden stabilisieren sowie HGT und Flüssigboden herstellen. Um Boden zu stabilisieren, wird der Erdaushub per Bagger oder Radlader in den Bunker gefüllt und bei etwa 60 mm grob gesiebt. Der aufgelockerte Boden fällt auf das Unterband, wird gewogen und zur Vermengstation gefördert. Entsprechend der Bandwaage wird das Bindemittel vom Bindemittelbehälter zur Vermengstation gefördert.
Eine Hammerwalze zerschlägt dort verbliebene Agglomerate und vermengt den Boden mit dem Compound. Durch die Vorabsiebung mit exakter Vermengung wird nur soviel Compound in den Boden gemischt, wie für den jeweiligen Einsatzzweck benötigt wird. Für die Herstellung von HGT wird ein Grobsieb mit 30 mm Absiebung eingesetzt und das Gemenge befeuchtet. Bei beiden Verfahren ist eine Leistung bis zu 300 t pro Stunde möglich. Für Flüssigboden wird das Gemenge aus Boden und Compound gleichzeitig mit Wasser in den Fahrmischer gepumpt. Der Flüssigboden wird chargenweise hergestellt, im Fahrmischer 10 bis 90 Minuten lang gemischt und anschließend vergossen. Alle mobilen Sternsiebe können diselhydraulisch, dieselelektrisch oder elektrisch angetrieben werden.
IFAT: Freigelände Mitte, Stand 809/30