Böschungsbagger mit GPS-Steuerung von Kurz
Wenn die Grabenräumwanne am Ausleger eines Böschungsbaggers Cat 340 ins Flussbett des Neckars eintaucht, muss sich der Fahrer unter Wasser voll auf die GPS-Maschinensteuerung verlassen, die bei diesem umweltsensiblen Projekt eine Schlüsselrolle spielt. Insgesamt drei Böschungsbagger aus dem Mietpark der Firma Kurz heben auf diese Weise über 150.000 m³ Material aus dem Flussbett.
Als Teil der Kurz-Gruppe aus Friolzheim unterstützt Kurz Baumaschinen als Nachunternehmer die Niederlassung Verkehrswegebau Frankfurt der Johann Bunte Bauunternehmung bei Arbeiten im Zusammenhang mit der Bundesgartenschau Mannheim. Im Rahmen des Projektes werden Strukturmaßnahmen für eine naturnahe Entwicklung des Neckars im Bereich der Stadtstrecke bei Mannheim ausgeführt. Auf einer Länge von etwa 3,3 km soll sich die Natur am Altneckar zwischen Maulbeerinsel und Hans-Reschke-Ufer ihr Gebiet zurückerobern. Dazu werden Flussbausteine ausgebaut, die Ufer abgeflacht, Vorschüttungen und Rücknahmen vorgenommen sowie ein Nebengewässer geschaffen. Außerdem wird ein Strömungslenker im Übergang zum schiffbaren Neckar hergestellt.
Vor gut einem Jahr startete die Firma Kurz mit dem Einsatz des ersten Böschungsbaggers. Sehr schnell erweiterte sich der Maschineneinsatz: In Spitzenzeiten waren drei dieser Spezialmaschinen mit Auslegerlängen bis 20 m gleichzeitig beschäftigt. Die Bagger sind mit modernsten GPS-Steuerungen ausgestattet. Diese zeigen die genaue Maschinenposition, die Position des jeweiligen Anbaugeräts sowie alle Einzelheiten des geplanten Geländeprofils an. Und das ist für die Ausführung der Arbeiten elementar, ohne die Steuerung wäre die Herstellung der vorgegebenen Geländemodelle unter Wasser kaum möglich. Ebenso wichtig dabei ist eine einfache und unkomplizierte Handhabung für den Fahrer.
Nach dem Ausbau muss das gewonnene Uferdeckwerk für die Wiederverwendung in unterschiedliche Fraktionen zerlegt werden. Dazu hat man eine K5-Siebanlage von Keestrack mit einem speziellen Schwerlast-Siebdeck ausgestattet, das speziell auf die Bedürfnisse der Baustelle angepasst wurde. „Das musste sein, denn ohne den Spezialbau könnte man das teilweise nasse Material gar nicht trennen. Mit der mobilen Anlage kann das Material direkt vor Ort gleichzeitig in unterschiedliche Fraktionen abgesiebt und für die Wiederverwendung vorbereitet werden“, erklärt Harald Weber, Vertriebsleiter für Aufbereitungsanlagen bei der Kurz-Gruppe. „Das erspart logistischen Aufwand sowie zusätzliche Maschinen auf der Baustelle.“ Der Einbau und die Profilierung oberhalb der Wasserlinie erfolgte mit einer Raupe, die wie alle Kurz-Maschinen mit qualifiziertem Bedienpersonal angemietet wurde.
Alle Baumaschinen des Kurz-Mietparks konnten zudem durch den firmeneigenen Schwerlastfuhrpark flexibel an- und abtransportiert werden. Auch im Recyclingbereich konnte Kurz mit einer speziellen Siebanlage für die passende Lösung sorgen. „Hier stimmt einfach das Gesamtpaket“, lobt Julian Zimmermann, Projektleiter der Johann Bunte Bauunternehmung. „Wir hatten ein spezielles Projekt mit einigen Sonderwünschen. Die geforderten Umweltaspekte konnten durch die Firma Kurz als Nachunternehmer unmittelbar umgesetzt werden. Die immer wieder erforderlichen Abstimmungen wurden verlässlich eingehalten und so konnten wir flexibel und spontan agieren.“ Unlängst wurden die Arbeiten der Firma Kurz vorgabegerecht beendet und der entsprechende Flussabschnitt wird wieder sich selbst überlassen.
Steckbrief
Die Tochter der Kurz-Gruppe mit rund 250 Mitarbeitern ist als Vermieter von Baumaschinen und Dienstleister sämtlicher Baustellenarbeiten in Süddeutschland tätig. Das Familienunternehmen verfügt über rund 200 eigene Bagger bis 90 t, die mit und ohne Bedienpersonal angemietet werden können. Sämtliche Maschinen werden mit 18 eigenen Tiefladern in ganz Deutschland eingesetzt. Weiterhin vertreibt und vermietet das Unternehmen Aufbereitungsanlagen sowie Haldenbänder aus eigenem Haus.