Ein Paradebeispiel für Energieeffizienz
Mit den Anbauplattenverdichtern von Stehr hat sich gezeigt, dass mindestens 50 Prozent der bei herkömmlichen Verdichtungsgeräten benötigten Energie für unnötige, manchmal sogar schädliche Schwingungen in die Umgebung verloren geht. Wird diese eingespart, bedeutet das 50 Prozent weniger Kraftstoffverbrauch und in gleichem Maß weniger CO2-Erzeugung. Durch eine gleichzeitig dreifach bessere Flächenleistung lassen sich Stehr zufolge Verdichtungsvorgänge künftig energieeffizienter und kostengünstiger durchführen. So auch auf einer Baustelle der Firma Bagger Schenk im hessischen Limburg. Da die erforderlichen Verdichtungswerte mit einem 13-t-Walzenzug nicht erreicht wurden, kamen hier die stärksten Stehr-Hochfrequenz-Plattenverdichter SBV 160 H3 mit 3.000-l-Wasserbehälter – angebaut am Heck und an der Front eines Fendt 828 Vario – zum Einsatz. „Bereits nach einem Übergang erreichten wir die doppelten Verdichtungswerte eines 13-t-Walzenzugs mit zwei Übergängen – und das bei kaum merkbaren Umgebungsschwingungen“, so Juniorchef Moritz Schenk.
Generell werden durch die Einwirkung der dynamischen Kräfte aufgrund Vibration in den Boden die einzelnen Körner in Schwingungen versetzt. Dadurch verlagern sich die kleineren Körner zwischen die Hohlräume der größeren Körner und es entsteht eine dichtere, tragfähigere Lage – was mit dem Stehr-Plattenverdichter noch verbessert werden kann. Denn damit wird das zu verdichtende Material mit einer Vibrationsfrequenz von 70 Hz doppelt so schnell angeregt als die Eigenschwingungsfrequenz des zu verdichtenden Bodens (üblicherweise zwischen 25 und 35 Hz). Die höheren Erregerfrequenzen veranlassen die kleineren Körner verstärkt zum Schwingen, wodurch diese besser in die freien Räume zwischen den größeren Körnern wandern. Durch zusätzlichen Druck, der durch Belastung auf das nicht schwingende Oberteil elektronisch geregelt wird, lässt sich die Flächenpressung erhöhen und es entsteht eine wesentlich homogenere Oberfläche. Eine zusätzliche Verbesserung der Verdichtung wird über eine geregelte Wasserzugabe erreicht. Aus einem Tank an der Frontseite des Schleppers wird das Wasser über einen Sprühbalken mit hohem Druck nur auf der Breite der zu verdichteten Fläche genau dosiert aufgebracht. Da das Wasser ca. 10 m vor dem Plattenverdichter auf den Boden trifft, kann es besser in diesen versickern und kommt genau dahin, wo es beim Verdichten gebraucht wird. Dabei umschließt das Wasser wie ein Film die Einzelkörner und wirkt wie ein Schmiermittel. Dadurch werden die Reibungskräfte enorm vermindert, es erfolgt eine schnellere Kornumlagerung mit daraus resultierender höherer Dichte.