Radwegbau

FAE-Multifunktionsfräse perfektioniert Bodenstabilisierung

Der Bau von Radwegen ist in Italien ein sehr aktuelles und dringliches Thema, das Land muss hier aufholen. Auf einem 32 km langen Bauabschnitt in der Provinz Padua konnte eine Multifunktionsfräse von FAE ihre Stärken bei der Bodenstabilisierung voll ausspielen.

FAE Multifunktionsfräse MTM/HP an Deutz-Traktor beim Radwegebau in Italien
Nach zwei aufeinanderfolgenden Durchgängen mit der Kombination aus Multifunktionsfräse MTM/HP von FAE und Deutz-Fahr-9340-TTV-Traktor zeigte sich der Boden sofort stabilisiert und mit einer völlig einheitlichen Korngröße. (Bilder: FAE Group)

Viele Provinzen und Kommunen investieren gerade in den Bau neuer oder die Verbindung bestehender Radwege. Prominentes Beispiel ist das Projekt Bicitalia, das ganz Italien abdeckt und ein zusammenhängendes nationales Radwegenetz schaffen soll. In der Provinz Padua wird dafür ein 32 km langer Streckenabschnitt von der Firma F.A.I. aus Fossò in Venetien gebaut. Hauptakteur dabei ist eine Multifunktionsfräse MTM/HP von FAE, kombiniert mit einem Deutz-Fahr-9340-TTV-Traktor.

Der Baustellenabschnitt von F.A.I. verläuft entlang des orthografisch linken Ufers des Kanals Scolo Fontana, eine Böschung aus eher weichem, sand- und lehmhaltigem Aufschüttungsmaterial mit einigen kleineren Steinen. „Zu Beginn war das gesamte Gelände von Spontanvegetation bedeckt – hauptsächlich Gras, Unkraut und kleine Sträucher. Also haben wir zunächst die Grasnarbe mit dem Deutz-Fahr-9340-TTV-Traktor mit Scheibenegge und Planierhobel abgetragen“, erklären die F.A.I.-Firmenchefs Alberto und Federico Giora. Anschließend wurden Bodenproben im Labor analysiert, um herauszufinden, welches Bindemittel sich am besten für die Stabilisierung eignet: Man entschied sich für Zement statt Kalk.

Im nächsten Schritt wurde eine Schicht aus stabilisiertem 0-20-Schotter auf den Boden aufgebracht und darauf mit dem Bindemittelstreuer der Zement aufgetragen. „Hier kam unsere Multifunktionsfräse MTM/HP ins Spiel, die den Boden in zwei aufeinanderfolgenden Durchgängen bearbeitete. Nach ihrem Einsatz zeigte sich der Boden sofort stabilisiert und mit einer völlig einheitlichen Korngröße“, so Giora. Dann wurde der Boden mit einer 20 t schweren Eisen-/Gummiwalze in mehreren Durchgängen verdichtet und mit dem Planierhobel optimal geformt. Ein letzter Durchgang mit der Verdichterwalze sorgte für die endgültige Verdichtung. Auf diese nun vollkommen ebene Fläche wurden der Asphalt und eine Splittauflage aufgetragen – als sogenannte Drei-Schicht-Behandlung, eine Mischung aus Bitumen und Kieselsteinen –, die einen sehr natürlichen Kieseffekt erzeugt und für Fahrräder sehr gut geeignet ist.

FAE Multifunktionsfräsen MTM
Die Kernkompetenzen der Multifunktionsfräsen MTM und MTM/HP von FAE: Stabilisierung des Bodens, Zerkleinern von Steinen und Fräsen von Asphalt mit einer Arbeitstiefe bis 40 cm.

Mit der MTM/HP sind Alberto Giora und sein Team von Technikern sehr zufrieden: „Die Arbeit mit dieser Multifunktionsfräse läuft reibungslos und ohne Komplikationen ab. Der Boden wird bis zu einer Tiefe von 40 cm mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 1,5 km/h bearbeitet. Dabei beträgt der Kraftstoffverbrauch etwa 40 bis 45 l pro Stunde. Bis zum Ende der Bauarbeiten werden wir insgesamt 162.000 m2 Land stabilisieren und können mithilfe dieses Fahrzeugs immer mit voller Auslastung arbeiten.“ Auch die Verschleißfestigkeit der am Rotor montierten Originalwerkzeuge von FAE hat das Team positiv beeindruckt. Nach mehr als 400 Betriebsstunden auf verschiedenen Geländetypen könne man keine Anzeichen von Verschleiß an den Werkzeugen feststellen: „Wir verwenden immer noch den Originalsatz, der beim Kauf der Maschine im Juni 2021 montiert wurde.“

Auch auf Böden mit Steinen und Kieselsteinen habe sich die MTM/HP bewährt: Wenn sie auf besonders hartes Material wie Betonblöcke stößt, könne sie diese problemlos zerkleinern. Weitere Pluspunkte sind den Anwendern zufolge die Geschwindigkeit im Rückwärtsgang und die gute Sicht nach hinten, sodass man die Arbeit immer unter Kontrolle hat. Und die einfache Transportierbarkeit aufgrund der kompakten Größe: „Wir können die Maschine schnell und problemlos von einer Baustelle zur anderen bewegen, wobei wir mit dem Traktor normale Asphaltstraßen und Fahrbahnen befahren, ohne dass Spezialfahrzeuge erforderlich sind – eine große Zeit- und Kostenersparnis.“

Kompakt gebaut undso besonders wendig

Generell können die Multifunktionsfräsen MTM und MTM/HP von FAE mit Traktoren von 240 bis 360 PS kombiniert werden. So ermöglichen sie die Stabilisierung des Bodens, das Zerkleinern von Steinen und das Fräsen von Asphalt mit einer Arbeitstiefe bis 40 cm. Wegen der kompakten Abmessungen und extremen Wendigkeit kann die MTM auf Flächen arbeiten, die mit selbstfahrenden Maschinen schwer erreichbar sind.

Ein ganz wichtiges Merkmal dieses Modells ist die variable Geometrie der Zerkleinerungskammer. Sie ermöglicht die Durchdringung des Bodens allein durch den Rotor, der von der Traktorkabine aus hydraulisch regelbar ist. Je höher die Arbeitstiefe, desto größer das Volumen der Kammer. Gegenüber einer Maschine, die mit dem Rahmen in den Boden eindringt, reduziert die Kammer mit variabler Geometrie die Traktionskräfte und sorgt für einen geringeren Kraftstoffverbrauch, eine höhere Betriebsgeschwindigkeit und eine größere Zeitersparnis – bei optimalen Zerkleinerungsergebnissen. Außerdem gewährleisten die Gegenschneide aus verschleißfestem Hardox und das Gitter an der Heckklappe die gewünschte Korngröße des bearbeiteten Materials.

Besonderheit: Die Zerkleinerungskammer mit variabler Geometrie reduziert die Traktionskräfte und ermöglicht so eine höhere Betriebsgeschwindigkeit bei zugleich geringerem Kraftstoffverbrauch.

Zur Standardausrüstung gehören die hydraulisch verstellbare Front- und Heckklappe, austauschbare Hardox-Verschleißplatten, ein vollständig geschlossener, staubdichter Rahmen, ein interner Seitenschutz, Schutzketten, die verstellbare Hardox-Gegenschneide, Zahnradgetriebe, Getriebe mit Freilauf, Kardanwelle ohne Drehmomentbegrenzer (HP-Version) oder mit Drehmomentbegrenzer in der klassischen Version, seitliche Kardanwellen mit Kupplung, angeschraubte Rotornaben aus geschmiedetem Stahl, verstellbare Kufen und Feder-gedämpfte Dosierklappen.

Als Zubehör gibt es eine 3-Punkt-Anbauverlängerung, einen Rotor mit Fräszähnen, einen hydraulischen Oberlenker, eine WSS-High-Flow-Wasserinjektionsanlage und eine FCS-Injektionsanlage. WSS High Flow ist ein Wassersystem, das von einem Hydraulikmotor angetrieben wird und mit einer Pumpe mit hoher Förderleistung ausgestattet ist. Das System ist so konzipiert, dass es eine bessere Durchmischung ermöglicht. Die hohe Förderleistung der Pumpe begrenzt nicht nur die Temperatur der Werkzeuge, was das Fräsen und Asphaltrecycling ermöglicht, sondern trägt auch dazu bei, den Feuchtigkeitsgehalt des Bodengemischs zu erhöhen, sodass sich die Maschine für Stabilisierungsarbeiten eignet. Das automatische Injektionssystem FCS (Full Control System) wurde von FAE für eine exzellente Abgabe und Verteilung von Wasser bzw. die Stabilisierung mit flüssigen Bindemitteln entwickelt. Mit diesem intuitiven System kann der Bediener die exakte Flüssigkeitsmenge je nach Straßenfläche (l/m²) oder Mischvolumen (l/m³) direkt am Display bestimmen.