Bodenbearbeitung

Flexible Aufbereitung kontaminierter Böden mittels epm-Verfahren

Dass das epm-Verfahren von MTS auch bei der Aufbereitung kontaminierter Böden eine spannende und vor allem kostensparende Lösung sein kann, verdeutlicht eine Baustelle der Firma Pfaff aus Schönwald. Entscheidend dabei die exakt dosierte Beimischung von Bindemitteln.

epm-Verfahren Bodenrecycling
Bei ihren Sanierungs-Baustellen nutzt die Schönwalder Firma Pfaff das epm-Verfahren, um kontaminierte Böden durch Beimischung von Bindemitteln für den Wiedereinbau aufzubereiten. (Bilder: MTS)

Beim Rückbau einer alten Raffinerie bereitet Geschäftsführer Torsten Pfaff die belasteten und stark durchnässten Bodenschichten durch die dosierte Beimischung von Bindemitteln wieder auf. Je nach Belastungsgrad im besten Fall für den Wiedereinbau oder alternativ um die Voraussetzungen zur Einlagerung in Deponien bzw. für die Verbrennung zu schaffen. „Maßgeblich für unsere Herstellerentscheidung war das sensationelle Maß an Flexibilität und Unabhängigkeit, das uns die Arbeit mit der Kombi aus MTS-Bodenrecycler und MTS-Bindemittelstreuer ermöglicht“, so Pfaff. Rund 80.000 m³ Umschlag hat Pfaff bisher zu verzeichnen. „Durch die Aufbereitung mittels epm-Verfahren spart man bei solchen Dimensionen ein immenses Maß an Deponie-Kapazitäten, bürokratischem Aufwand und vor allem Kosten. Konkret konnten wir bei dieser Baumaßnahme die Kosten allein durch den Wiedereinbau aufbereiteter Böden um rund ein Vierteil minimieren.“ Auch bei dem Material, das sich an der Grenze zwischen noch deponiefähig und nur noch verbrennbar befindet, half die Beimengung von Bindemittel weitere Kosten einzusparen.

Für die Einordnung des jeweiligen Materials legt Pfaff Haufwerke zur Beprobung an. Der höchste Belastungswert entscheidet dabei über die Bindemittelzugabe sowie den weiteren Weg des Materials. Zur Ablieferung kontaminierter Böden fährt das Unternehmen wegen der zum Teil sehr unterschiedlichen Belastungen rund 40 verschiedene Deponien an. Der Geschäftsführer: „Hier gilt es grundsätzlich vorweg zu zahlen. Und zwar ab dem ersten Tag, an dem wir anliefern. Bei entsprechend großen Bauprojekten heißt das unterm Strich Raten von bis zu einer Millionen Euro im Voraus.“

Der Einsatz der Bindemittel ist dabei regional sehr unterschiedlich, auch im Hinblick auf die erteilten Bewilligungen. Üblicherweise arbeitet Pfaff mit C30 oder C70. Bei hoch kontaminierten Böden verwendet er dann einen höheren Zementanteil fürs Binden der Schadstoffe: „Einfach weil das Kalk-Zement-Gemisch im einen Fall Schadstoffe bindet und vorm ausgewaschen werden schützt.“ Dabei ermöglicht es der epm-Bindemittelstreuer, die Menge exakt zu dosieren und so den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, ohne Bindemittel zu verschwenden.

Mit dem epm-Bindemittelstreuer lässt sich die Menge exakt dosieren, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden, ohne dabei Bindemittel zu verschwenden.

Für die Idee der Aufbereitung hatte Pfaff lange an einer eigenen Lösung gebastelt, bis er schließlich auf MTS-Lösung gestoßen ist: „Kaufentscheidend war für uns dabei nicht der Preis, sondern das flexible Handling, die Stapleraufnahme und die exakte Dosierbarkeit des Bindemittels. In Kombi erlaubt uns das ein maximales Maß an Flexibilität und Unabhängigkeit beim Arbeiten und keine unnötige Verschwendung von Bindemittel.“ Zudem brauche man keinen zweiten Mann mehr, der den Radlader befüllt und Mengen kontrolliert, und das Bindemittel sei immer kurzfristig und on demand griffbereit.

Zur Bodenaufbereitung kam Pfaff, weil er nach langer Tätigkeit im Tief- und Straßenbau im zunehmenden Preiskampf nach wettbewerbsfähigen Nischen suchte und über den Auftrag eines Ingenieurbüros zur Sanierung fand, wo er mittlerweile seit rund zehn Jahren seinen Schwerpunkt hat: „Mit zehn Angestellten, einer davon ein Geologe, sind wir ein kleines, aber schlagkräftiges Unternehmen, das mittlerweile nur noch für private Auftraggeber unterwegs ist und für jeden Auftrag genehmigungsfähige Konzepte mit Sondervorschlägen ausarbeitet.“ Und die Zusammenarbeit mit MTS sei angenehm unkompliziert, ohne große Bürokratie und auch unter Zeitdruck.

Mobiles Bodenlabor

Ein neuer Bodenlabor-Koffer von MTS verspricht mehr Sicherheit bei der Auswahl der Art und Dosierung von Bindemitteln, ist direkt auf der Baustelle einsetzbar und ohne Vorkenntnisse für jeden einfach und schnell zu bedienen. Eine Schautafel im Kofferdeckel führt verständlich durch die einzelnen Schritte der Anwendung: von der Ermittlung des Wassergehalts über die Konsistenz bis zur Ausrollgrenze und Plastizität eines bindigen Bodens und, davon ausgehend, zur korrekten Bindemittel-Art und Dosierung.

Ein Erklär-Video bietet ergänzend eine ausführlichere Ersteinweisung. Produktmanager Christian Müßler: „Unser Bodenlabor-Koffer hat alles was man braucht, um sich in ein paar Minuten vor Ort an die ideale Rezeptur für einen verdichtungsfähigen Boden heranzutasten.“ Interessenten können sich die Lösung vor Ort auf ihrer Baustelle kostenfrei demonstrieren lassen oder die Boden-Basic-Schulung der MTS-Akademie besuchen.