Fliegl-Kipper versprechen mehr Nutzen bei zugleich mehr Nachhaltigkeit
Einen Schwerpunkt auf der Bauma setzt Fliegl mit drei unterschiedlichen Kippern, die alle Eines gemeinsam haben: weniger Gewicht, mehr Nutzlast und Haltbarkeit.
Mit der Fliegl-Revolution will der Hersteller Wege zu mehr Effizienz im Transportgewerbe aufzeigen. Ein Eigengewicht ab unter 4 t – damit kann der Alu-Sattelkipper in der Tat punkten. Die konisch geformte 25-m³-Mulde aus hochfestem Aluminium ist laut Fliegl optimal auf das Curved-Chassis aus Feinkornstahl abgestimmt. Diese Kombination ermögliche eine hohe Stabilität und bedeute gleichzeitig eine hervorragende Gewichtsbilanz. Durch die geringe Halshöhe von nur 190 mm verringere sich zudem die Gesamthöhe des Aufbaus – der Ladungsschwerpunkt ist damit tiefer und sorge so für mehr Fahrsicherheit und Kippstabilität.
Luftleitbleche versprechen in Verbindung mit der Curved-Chassis-Form, der konisch geformten Mulde und der nach außen gewölbten Membran-Rückwand einen hervorragenden cw-Wert und verringern so die Kraftstoffkosten. Die Scharniere des Heckportals sind bei hochfrequenten Entladezyklen großen Belastungen ausgesetzt. Um dieses wichtige Bauteil besser zu schützen, verwendet Fliegl ein Doppelgelenkscharnier. Damit bekomme die Heckklappe mehr Bewegungsfreiheit nach oben und könne so – im Vergleich zu einem einfachen Scharnier – nicht durch Aufsetzen der Heckklappe auf dem Schüttgut beschädigt werden. Die um 21° Grad geneigte Stirnwand erleichtere die Entladung auch von bindigen Gütern und sorge für eine bessere Lastverteilung insbesondere beim Kippen. Bei dem im Aufbau verwendeten Aluminium werde ausschließlich hochfestes Material mit einer Brinell-Härte von HB 110 eingesetzt. Daraus resultiere eine sehr gute Abriebfestigkeit auch bei abrasiven Ladungen und gleichzeitig ein geringes Gewicht. Der Bedienstand mit beidseitigem Aufstieg ist allein am Hubzylinder befestigt. Neben der Möglichkeit der Höhenverstellung seien die darunter liegenden Versorgungsleitungen gut geschützt und würden vom Fahrer sehr viel einfacher erreicht.
Bemerkenswert nennt Fliegl auch die enorme Dieselersparnis mit diesem Trailer und rechnet vor: Mit seinem Leergewicht von knapp unter 4 t komme der Revolution auf eine ganze Tonne mehr Nutzlast im Vergleich zu einem herkömmlichen DHKA 390, ebenfalls von Fliegl. Das wiederum bedeute: Der flächendeckende Einsatz des Fliegl-Revolution würde rund 3,5 Prozent aller Fahrten in der Bauwirtschaft (bzgl. der Menge aller Komplettladungen) einsparen – mache am Ende eine jährliche Einsparung von 770 Mio. l Diesel.
Doch auch seine Kollegen aus Stahl stünden ihm nicht nach. Die Fliegl-Stonemaster werden als Zweiachser wie auch mit dreiachsigem Chassis auf der Bauma stehen. Dass die Konstruktion besonders nachhaltig ist und für ökonomische sowie ökologische Vorteile sorge, begründet der Hersteller so: Beide Stonemaster-Modelle hätten die konisch geformte Mulde aus original Hardox HB 450. Mit der schrägen Stirnwand seien sie optimal auf das bewährte Curved-Chassis abgestimmt. Diese Kombination ermögliche eine hohe Stabilität und bedeute gleichzeitig wenig Leergewicht. Einleuchtend sei zudem, dass durch die konische Bauform ein geringerer Kippwinkel erforderlich ist, um ein frühes Abrutschen des Ladeguts zu gewährleisten. Die wannenförmige Mulde ist nur 1.450 mm hoch. Somit werde auch hier ein vergleichsweise niedriger Schwerpunkt gewährleistet, die geringe Ladehöhe erleichtere zudem die seitliche Beladung. Der Muldenrand überrage auch nicht die Kontur von Normaldach-Zugmaschinen, was den Verbrauch deutlich minimieren könne.
Diese Sattelkipper seien laut Fliegl in erster Linie für den Baustellenbetrieb, Abbruch und die Beförderung von Geröll sowie Schotter bis hin zu schweren Flussbau-Steinen ausgelegt. Extreme Beanspruchungen durch hochfrequente Kippzyklen und kurze Strecken würden sowohl vom Curved-Chassis als auch von der robusten Mulde aus original Hardox HB 450 locker weggesteckt. Bei dem Dreiachs-Sattelkipper mit Cramaro-Schiebeverdeck sind die Wände und der Boden durchgehend 4 mm stark, im besonders beanspruchten letzten Drittel ist der Boden 5 mm dick. Außerdem ist im Bereich des Obergurts das Hardox mit 4 mm Stahl unterfüttert – für einen wirksamen Schutz vor Beschädigungen durch Laderschaufeln. Die für Fliegl-Trailer typische Membran-Rückwand ist als Pendelklappe ausgeführt und wird mit zwei außen liegenden Haken verriegelt. Falls erforderlich, sorgen zwei zusätzliche Klemmschrauben mit Knebelverschlüssen für eine perfekte Abdichtung der Heckklappe.
Das zweiachsige Modell mit 27-m³-Mulde und Cramaro-Verdeck hat die hydraulische Heckklappe. Interessant auch der pneumatisch klappbare Unterfahrschutz. Zusätzlich kann der Fertiger-taugliche Unterfahrschutz auch noch manuell angehoben werden – laut Fliegl keine Selbstverständlichkeit. Seitenwände und Boden sind ebenfalls durchgehend 4 mm stark, auch hier ist das letzte Drittel des Muldenbodens mit 5 mm starkem Hardox unterfüttert.
Besonderen Wert legt Fliegl auf Standsicherheit, Kippstabilität und Robustheit seiner Kipper. Dazu trägt die konische Mulde bei, die zum Heck hin breiter wird und so das Schüttgut zügig aus der Mulde rutschen lässt. Das Drive-On-System mache den Sattelkipper beim Be- und Entladen besonders standhaft und stabil. Durch das Versteifen des Chassis mit dem Achskörper mithilfe einer rein mechanischen Hebelvorrichtung verändere sich die Gewichtsverlagerung beim Abkippen auf die Antriebsachse der Zugmaschine um 2,8 Prozent – entspreche 10,7 Prozent des Aufliegergewichts. Beim Anfahren mit leerer Kippbrücke würden dadurch sogar 6,7 t des Aufliegergewichts auf die Antriebsachse der Zugmaschine verlagert. Eine spürbare Verbesserung der Traktion sei die Folge. Einen weiteren Vorteil sieht Fliegl in der sehr leichten (26 kg) und rein mechanischen Lösung, die völlig ohne Hydrauliköl auskomme: „Umweltschonender geht es nicht.“
Dazu präsentiert man auch den Allrounder für die Entsorgungsbranche, den Zweiachs-Drehschemel-Anhänger ZPS 200 K Jumbo Z. Neben Absetz- und Abrollcontainern könne er ebenso problemlos Baumaschinen transportieren – bei gleichzeitig hohen Nutzlasten. Grund sei sein niedriges Leergewicht von nur 4.000 kg und die Bauweise mit verstärkten Laufbahnen sowie versetz- und abnehmbaren Längsführungsschienen. Hohe Punktlasten, wie sie speziell bei der Be- und Entladung von Abrollcontainern auftreten, würden sauber in das für diese Belastungen konstruierte Chassis abgeleitet. Als Ladungs-Sicherung für die Container dient eine pneumatische Verriegelung, die mit einer Niederspannkraft von knapp 6 t die Ladung auf das Chassis spannt.
Die 7.000 mm lange Plattform sei dazu reichlich ausgestattet: Acht Paar Zurrpilze, jeweils mit 5 t belastbar, ermöglichen die sichere Fixierung der Behälter. Sieben Paar Ringzurrösen dienen der Ergänzung für weitere Zurrmaßnahmen. Eine X-Verspannung gemäß VDI sei dadurch problemlos möglich. Zwei Paar Arretierungskeile für Absetzcontainer, eine Container-Verriegelung für einen 20-Fuß-Container inklusive Verriegelungsadapter sowie vier Steckrungen mit Zurrösen rundeten die Ausstattung ab. Am Fahrzeug sicher untergebrachte Rampen und die absenkbare Zuggabel ermöglichten das Auffahren von Baumaschinen mit minimalem Aufwand. Mit Steckrungen ließen sich zudem weitere Fixpunkte, etwa für Langmaterialien, dort anbringen, wo sie benötigt werden. Mehr Nutzlast biete noch die dreiachsige Variante dieses Alleskönners.
Bauma: Freigelände Nord 721/9