Gleitschienensystem überzeugt auf ganzer Linie
Wuppertal ist als Stadt mit der deutschlandweit größten Niederschlagsmenge bekannt. Wenn Regenwolken über das Bergische Land ziehen, werden normalerweise auch Zigarettenkippen, Reifenabrieb und anderer Müll in die Kanalisation gespült und landen schließlich in der Wupper. Neue Regenklärbecken sollen das verhindern. Eins davon entsteht im Stadtteil Langerfeld. Die über 5 m tiefe Verbauarbeit zwischen Wohnhäusern und Felsgestein konnte mit einem Gleitschienensystem von Euro Verbau erfolgreich gelöst werden. Und im Vergleich zum eigentlich geplanten Verbau mit Spritzbeton konnten Kosten und Bauzeit deutlich reduziert werden.
Rund 1,2 Mio. Euro lassen sich die Wuppertaler Stadtwerke und das Land NRW dieses Projekt kosten – mit Umleitung bestehender Kanäle und als Herzstück einem rund 160 m3 fassenden sogenannten Lamellenklärer. Dieser empfängt die riesigen Schmutzwassermengen des Stadtteils Langerfeld aus einem 90 cm starken Kanalrohr. Edelstahl-Lamellen trennen den schmutzigen Anteil vom sauberen Regenwasser, sodass letztlich nur sauberes Nass über Kanäle in die Wupper geleitet wird. Die filigrane Technik ist in einer mehr als 5 m tiefen und 12,5 x 7 m großen Grube verstaut, die das Unternehmen Dieter Ehlhardt Tief- und Straßenbau ins Wuppertaler Gestein gegraben hat.
Eine Herausforderung dieser aufwendigen Tiefbauarbeit, die auf engem Raum zwischen einem Wohngebäude aus der Gründerzeit und der vielbefahrenen B7 ausgeführt werden musste, war der zähe Fels, auf den Martin Ehlhardt und seine Mitarbeiter bereits in 1 m Tiefe stießen. Der Schwelmer Massenkalk zählt ohnehin zu den härtesten Gesteinen der Region, „und je tiefer wir gruben, desto härter wurde es“, so Ehlhardt. Umso glücklicher war der Geschäftsführer des 30 Mitarbeiter zählenden Tiefbauunternehmens, dass für den Verbau eine flexible und kostengünstige Lösung gefunden wurde.
Einfach effizienter und dazu noch günstiger
Ursprünglich war das Bauvorhaben mit einer Verbaulösung mittels Spritzbeton ausgeschrieben. Da Ehlhardt aber schon seit über zehn Jahren erfolgreich mit Lösungen von Euro Verbau arbeitet und deren Vorteile kennt, schlug er den Stadtwerken ein Doppel-Gleitschienensystem als günstigere und effizientere Lösung vor. Für die präzise Planung sorgte Martin Echelmeyer, bei Euro Verbau für den Vertrieb West verantwortlich. Die Vorteile überzeugten: Zum einen ist das Material preisgünstiger, zweitens konnte die Bauzeit auf rund ein Jahr verkürzt werden. „Mit Spritzbeton hätte es noch länger gedauert, da er nach jedem Verbaufortschritt erst aushärten muss“, erklärt Ehlhardt.
Auch in einem späteren Bauabschnitt überzeugt das Gleitschienensystem: Spritzbeton muss zurückgebaut werden, die Schienen und Platten können einfach herausgezogen werden. Ein Großteil der Verbauarbeiten konnte dabei sogar mit nur einem Bagger erledigt werden. „Die Gleitschienenlösung spart im Vergleich rund 30 bis 40 Prozent der Verbaukosten“, weiß Ehlhardt. Zudem gilt Zement als einer der stärksten CO2-Verursacher.
Profitiert hat der Wuppertaler Unternehmer bei diesem Projekt auch davon, dass er bereits vor rund zehn Jahren in acht Verbauplatten und vier Eckträger von Euro Verbau investiert hat und diese seitdem zuverlässig auf seinen Baustellen einsetzt. „Das sind für uns wichtige Standardlösungen, die wir häufig in Gebrauch haben“, so Ehlhardt. „Speziellere Platten und Träger mieten wir dann bei Euro Verbau dazu.“ In diesem Fall waren es 7 m lange Platten, die an den Kopfseiten der Grube zum Einsatz kamen, sowie Schienen und Schlitten für den Parallelverbau.