Hitachi-Mobilbagger mit Saugbagger-Anbaugerät von Kiesel optimiert Rohrleitungsbau
Auf dem 550 ha großen Betriebsgelände des Chemieunternehmens Dow in Stade verlegt I.S.T. Lühring Feuerlösch- und Trinkwasserleitungen. In der Erde verlaufen Kabel – und die sind beim Graben ein Problem. Für die anspruchsvollen Arbeiten zur Vor- und Nachbereitung des Rohrleitungsbaus nutzt das Unternehmen einen Hitachi-Mobilbagger ZX190W-6 mit Saugvorrichtung von Systempartner Kiesel.
Vier Jahre lang war das Vorgängermodell ZX170W-5 für Geschäftsführer Stefan Lühring und seine 35 Mitarbeiter das Prachtstück des Maschinenparks und zuverlässig im Einsatz. Die Maschine wäre wohl für I.S.T. Lühring noch länger gelaufen, wenn Dow nicht gewesen wäre. Die setzte für ihr Projekt der Netzsanierung voraus, dass Schädigungen an erdverlegten Kabeln vermieden werden.
Im Saugbagger-Anbaugerät Tinbin TC2 fand I.S.T. Lühring mit Unterstützung von Kiesel-Anbaugerätespezialist Sven Börger und Gebietsverkaufsleiter Daniel Borrmann die Lösung. Der Saugbagger kommt traditionell aus dem Gleisbau, wo er bei Unterhalts- und Wartungsarbeiten Bahnschotter abträgt. Doch muss dieses Schwergewicht auch bei voller Auslage noch gestemmt werden können. Dafür war die bestehende Maschine nicht ausgelegt. Also bedurfte es einer „Kampfklasse größer“, wie Daniel Borrmann den Hitachi ZX190W-6 mit seinen 19 t gern bezeichnet. Der neue Hitachi-Mobilbagger führt jetzt den kompletten Rohrleitungsbau im Alleingang aus.
Bevor eine Baugrube ausgehoben wird, müssen Suchschachtungen vorgenommen werden, um Kabelläufe zu identifizieren. Ein Grabenlöffel könnte beim Ausheben Rohre und Leitungen beschädigen. Bisher ließen die Mitarbeiter von I.S.T. Lühring einen Baggerkorb in die Baugrube, in den sie die Erde schaufelten – und konnten so den Schacht bzw. das Erdkabel freilegen. Da die Netzsanierung bei der Dow satte 7 km bei straffem Zeitplan vorsieht, war dies hier keine Dauerlösung.
Mit dem ZX190W-6 und dem Anbaugerät Tinbin TC2 mit 750 l Fassungsvolumen wird die Erde nun einfach abgesaugt. Der Baggersauger ist mit einem Modul für Einmannbetrieb mit hydraulisch drehbarem Saugrohr ausgestattet. Der Fahrer kann von der Kabine aus das Saugrohr steuern. Die Gefahr, Versorgungsleitungen durch einen Greifer oder Tieflöffel zu beschädigen, ist eliminiert. Und weil kein Mitarbeiter mehr in der Baugrube per Hand schaufeln muss, ergibt sich, so der Tiefbauexperte Stefan Lühring, eine Zeitersparnis von 60 bis 70 Prozent.
Überall wo Kabel verlaufen, wird der Hitachi als Solomaschine für den kompletten Prozess eingesetzt. Er hebt die Erde aus, um den Rohrgraben herzustellen und verfüllt nach Sanierung des Netzes den Schacht. Neben dem neuen Saugbagger werden in diesem Prozess Tieflöffel, Grabenräumlöffel und Zweischalengreifer benötigt. Damit diese ohne Zeitverzögerungen eingesetzt werden können, ist der Mobilbagger mit dem vollhydraulischen Schnellwechselsystem von Oilquick ausgestattet.