Hitachi-Raupenbagger ZX300-7VA meistert Arbeit im Fluss
Seit fast 50 Jahren besteht die Geschäftsbeziehung zwischen der Firma Zwisler und Kiesel. Hitachi-Bagger sind daher eine feste Größe im Maschinenpark des Tettnanger Unternehmens. Ein neuer ZX300-7VA muss sich gleich unter extremen Bedingungen beweisen – beim Bau einer Fischtreppe in der Argen.
Sprunghaft ist die Argen, was ihren Wasserstand angeht. Der fast noch unverbaute Gebirgsfluss entspringt im Oberallgäu und mündet bei Kressbronn in den Bodensee. Heute lässt der Pegelstand das Arbeiten gerade noch zu – nach einem Starkregen kann das auch anders sein. Nahe der Gießenbrücke steht Daniel Dorner mit seinem Hitachi ZX300-7VA im Fluss. Das Wasser reicht beinahe bis zum Oberwagen des Baggers, obwohl er sich fast 1,15 m über dem Unterwagen befindet. Der Maschinist der Firma Zwisler versetzt Steine, entfernt Gestrüpp am Ufer und macht so den Weg frei für den Neubau einer Fischtreppe, die in der Wasserbautechnik auch Raue Rampe oder Sohlgleite genannt wird. So werden Höhenunterschiede in Gewässern überbrückt, damit den Fischen – in diesem Fall Seeforelle und Strömer – der Aufstieg gelingt. In den 1970er-Jahren wurde in der Argen aus Steinen ein solches Sohlenbauwerk errichtet, das nun dringend sanierungsbedürftig ist – eine Aufgabe für die Bauexperten der Firma Zwisler und ihre Hitachi-Bagger.
Seit gut einem Jahrhundert ist das Familienunternehmen Zwisler mit Sitz in Tettnang in der Bodenseeregion tätig, im Tief- und Straßenbau, Garten- und Landschaftsbau, Abbruch und Recycling, im Projektbau, mit einem Containerdienst und einem Kieswerk. „Wir sind seit 100 Jahren in einem Umkreis von maximal 30 km um den Firmensitz tätig“, sagt Tobias Zwisler, der das Unternehmen gemeinsam mit Hermann Zwisler leitet. Aktuell sind dort etwa 150 Mitarbeiter beschäftigt. Fast die Hälfte dieser Zeit währt die Zusammenarbeit mit der Firma Kiesel. „Da stimmt einfach das Gesamtpaket aus Maschine und Service“, sagt Tobias Zwisler. So sind Hitachi-Bagger eine feste Größe im Maschinenpark des Unternehmens. Aktuell gibt es vier ZX300-er, drei davon aus der 6er-Serie sowie der neue ZX300-7VA als Ersatzinvestition für den ZX290-5. Noch tut der allerdings unter der Obhut von Fahrer Stefan Hillgärtner seinen Dienst im Unternehmen und sorgt Seite an Seite mit dem Nachfolger dafür, dass das Flussbett der Argen dort umgeleitet wird, wo die Fischtreppe neu gebaut werden soll.
Alle Hitachi-Bagger bei Zwisler haben grundsätzlich einen Verstellausleger. Das zusätzliche Gelenk sorgt für mehr Beweglichkeit des Arms. Außerdem sind die Bagger der 300er-Serie alle mit Zentralschmiersystem und Oilquick-Schnellwechsler OQ70/55 ausgestattet. Der sorgt dafür, dass beispielsweise ein Wechsel von Universal- auf Steingreifer binnen Sekunden funktioniert. „Außerdem wurde ein zusätzlicher Hydraulikkreis für den Kunden eingebaut“, erklärt Matthias Ortner, Kiesel-Gebietsverkaufsleiter für die Region Bodensee-Ulm. Damit wird eine 3,5 m lange Stielverlängerung angetrieben, die beispielsweise bei Abbrucharbeiten zum Einsatz kommt.
Für das Gestein, das Daniel Dorner in seinem Hitachi ZX300-7VA mit dem Mehrzweckgreifer aus dem Weg räumen muss, benötigt er kein spezielles Anbaugerät. Es handelt sich dabei vor allem um Steine, die sich über die Jahre herausgelöst haben, weil sich der Gewässergrund eingetieft hat und abgetragen wurde. Für die Bauarbeiten wird der Fluss mit Spundwänden mittig geteilt und das Wasser in Fließrichtung in den linken Flussteil umgeleitet. Auf der rechten Seite entsteht dann eine Sohlgleite in Beckenbauweise, auch Riegelrampe genannt. Im Gegensatz zur Rauen Rampe auf der linken Flussseite, die mithilfe von Felsblöcken hergestellt wird, gibt es dort in Abständen immer wieder strömungs- und turbulenzarme Ruhebecken für die Fische. Die Riegelrampe funktioniert auch bei flacherem Wasserstand.
Die Arbeit im fließenden Wasser stellt hohe Anforderungen an Maschinenführer und Maschine. „Das Fahrwerk des Baggers wird durch den unebenen Untergrund extrem beansprucht. Und im Wasser sieht man nicht, wohin man fährt“, erklärt Daniel Dorner. Bisher hat der ZX300-7VA dies mit seiner Leistungsstärke gut gemeistert – und das bei geringem Kraftstoffverbrauch. Die Komfortkabine der Modellreihe 7 mit luftgefederten Sitzen sorgt dafür, dass Dorner trotz ruppigen Untergrunds bequem arbeiten kann. Auch eine feinfühlige Bedienung ist mit den ebenfalls luftgefederten Steuerkonsolen möglich. Für die Firma Zwisler sind Arbeiten am und im Wasser mittlerweile Normalität. „Wir haben immer häufiger Aufträge, bei denen Ufer gesichert, Fischaufstiege saniert oder ein Hafen ausgebaggert werden muss“, sagt Tobias Zwisler. Selbstverständlich sind die Maschinen, die dort eingesetzt werden, mit biologisch abbaubarem Hydrauliköl befüllt.
Galabau Halle 7A, Stand 516