Kemroc EKT 100 fräst Fundamentgräben wirtschaftlich aus
Im Industriepark seines Heimatstandorts Haiger hat sich das Bauunternehmen Wirth einen wichtigen Auftrag gesichert: Für eine große Produktions- und Lagerhalle bereitet das Team die notwendigen Punkt- und Streifenfundamente vor. Dabei geht es mit einem 25-t-Bagger plus Kemroc-Fräse EKT 100 durch schwer lösbaren Fels und geklüftetes Gestein.
Ganze 70 ha umfasst der Technologiepark Kalteiche in der hessischen Stadt Haiger. Für ein papierverarbeitendes Unternehmen entsteht hier in einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren eine 140 × 80 × 8 m große Produktions- und Lagerhalle. Zur Aufnahme der Stützen- und Gebäudeauflasten müssen bei dieser Dimension vorab 132 Punktfundamente (4 × 4 × 4 m bis 3 × 2,8 × 1,15 m) sowie 50 Streifenfundamente (circa 3,6 × 1,2 × 0,8 m) angelegt werden.
Beim Abräumen des Oberbodens stieß man auf leicht bis schwer lösbaren Fels der früheren Bodenklassen 6 und 7 sowie Hangschutt. Für das ausführende Bauunternehmen Wirth ist die örtliche Geologie kein Problem: Erst vergangenes Jahr investierte der 25-Mann-Betrieb in eine Kemroc-Fräse EKT 100 für die firmeneigenen Trägergeräte – selbstverständlich mit vorherigem Testlauf am Einsatzort Kalteiche.
Die Querschneidkopffräsen der Baureihe EKT, erhältlich für Trägergeräte von 2 bis 70 t Einsatzgewicht, sind bissig und stark, robust gebaut und können problemlos unter Wasser arbeiten. Sie kommen im Kanal- und Rohrleitungsbau, beim Abbau von weichen und mittelharten Gesteinen, in der Betonsanierung, bei Profilierungsarbeiten sowie im Tunnelbau zum Einsatz.
Mit einem Gewicht von 1.300 kg liefert das Modell EKT 100 eine Nennleistung von 100 kW. Maschine, Trägergerät und Fahrer erbrachten von Dezember 2022 bis Juni 2023 im Industriepark rund 200 Betriebsstunden beim Fundamentaushub sowie Anlegen von Leerrohrtrassen und Kanalgräben.
Das Lösen der Felsklassen 6 und 7 hatte sich Bauleiter Lukas Reh dabei etwas leichter vorgestellt. Dennoch kam das Team beim abschnittsweisen Fräseinsatz und Gießen der Betonfundamente (inklusive Ausräumen) auf einen Arbeitsfortschritt von 4 m Streifenfundament pro Stunde sowie von 2 bis 4 Stunden pro Punktfundament. Während der Kraftstoffverbrauch des Trägergeräts ähnlich hoch sei wie beim herkömmlichen Einsatz von Hammer und Löffel, arbeite die Anbaufräse deutlich schneller.
Zudem lasse sich feinstückiges Fräsmaterial besser wieder einbauen als grobes Material, das beim Hammereinsatz entsteht. „Unsere Erwartungen wurden erfüllt“, so Reh. „Dazu kam, dass unser Fahrer keine Einarbeitung benötigte, weil bereits zahlreiche hydraulisch betriebene Anbaugeräte im Betrieb vorhanden sind.“
Die EKT-Querschneidkopffräsen lassen sich bei Bedarf zu Kettenfräsen der Baureihe EK umbauen. Mit ihrer zwischen den beiden Schneidköpfen umlaufenden Fräskette können sie dann Gräben von genau definierter Breite öffnen, ohne dass der üblicherweise entstehende Mittelsteg aus Gestein durch seitliches Verschwenken entfernt werden muss.
Das bringt Vorteile insbesondere im Festgestein, wie es in der Region rund um Haiger punktuell immer wieder anzutreffen ist. „Wir haben uns vorerst für das Basismodell ohne Fräskette entschieden“, erklärt Reh. Man könne sich aber durchaus vorstellen, die Maschine mit einem solchen Umbausatz aufzurüsten.