Kemroc-Kettenfräse beschleunigt Kanalbau im Festgestein
Für ein Erschließungsprojekt in Waldeck am Edersee in Hessen mietete die Firmengruppe Rohde vom Kemroc-Handelspartner Bischoff Baumaschinen einen 25-t-Raupenbagger mit einer Kettenfräse EK 110 an. Damit wurden im felsigen Untergrund Gräben für die Schmutz- und Abwasserkanäle geöffnet.
Das Leistungsprofil der Firmengruppe Rohde reicht im Bausektor vom Straßen- und Tiefbau über den Fräsdienst bis zur Baustofflogistik und Entsorgung. Mit Stammsitz in Korbach und insgesamt fünf Standorten in Hessen und Thüringen kümmern sich rund 500 Beschäftigte insbesondere um die öffentliche Infrastruktur. Bei einem aktuellen Projekt in Waldeck waren auf einer Gesamtfläche von rund 50.000 m² insgesamt 45 Bauplätze für Eigenheime zu erschließen. Rohde übernahm sämtliche Arbeiten im Tief- und Straßenbau inklusive der zweimal 720 m Schmutzwasser- (DN 200 – DN 400) und Regenwasserkanäle (DN 300 und DN 400) unter der Straße.
Die Tiefbauer von Rohde fanden oberhalb des Edersees schwierige Bedingungen vor. Nach dem Aushub von Mutterboden auf der gesamten Straßenbreite, trafen sie auf Oberboden bis in 40 cm Tiefe und dann auf verschiedene Arten von Festgestein, darunter Grauwacke und Kalkmergel. An anderen Stellen stießen sie unmittelbar auf Fels bis in 5 m Zieltiefe. Solche Bodenverhältnisse kannte Rohde bereits aus früheren Bauvorhaben. Deswegen wurde laut Swen Meier, Technischer Geschäftsführer der Rohde-Gruppe, von vornherein der Einsatz eines Baggers mit Stemmhammer oder Reißlöffel ausgeschlossen. Den Anforderungen entsprach vielmehr ein 25-t-Raupenbagger mit einer Kemroc-Kettenfräse EK 110 (110 kW) mit 80 cm Arbeitsbreite. Beide Maschinen bei Bischoff Baumaschinen angemietet. Und damit wurden ein Großteil der Kanalgräben geöffnet, Schmutz- und Regenwasserkanäle verlegt und die Gräben wieder verfüllt.
Auf der ganzen Breite gleichförmig fräsen
Die Kettenfräsen des Herstellers haben zwischen ihren seitlichen Schneidköpfen eine mit Hartmetallmeißeln bestückte Fräskette. Damit arbeiten sie sich durch weiches bis mittelhartes Material und erzeugen ein gleichförmiges Fräsbild auf der gesamten Arbeitsbreite. Es bleibt kein Mittelsteg aus Gestein stehen wie bei herkömmlichen Querschneidkopffräsen. So entstehen Gräben von exakt vorbestimmter Breite, ohne dass der Ausleger seitlich verschwenkt werden muss, um den Mittelsteg zu entfernen. Das beschleunigt den Arbeitsfortschritt und senkt den Energieverbrauch, den Verschleiß sowie die Kosten für den Abtransport von Aushubmaterial.
Auf der Baustelle in Waldeck errichtete man bei den Erschließungsarbeiten keinen üblichen Verbau, denn dieser wäre beim abschnittsweisen Verlegen von Schmutz- und Regenwasserkanal hinderlich gewesen. Vielmehr wurden die oberen Partien des Grabens per Kettenfräse stufig angeböscht. Das bedeutete zwar mehr Bodenbewegung, aber weniger Arbeit mit dem Verbau. Im eigentlichen Graben stellte sich als zielführend heraus, den Fels abschnittsweise mit der Kettenfräse rund 30 bis 50 cm tief zu lösen, die Grabenpartie mit dem Löffel auszuräumen und wieder auf die Kettenfräse zu wechseln, um die nächste Lage Fels zu lösen. Polier und Schachtmeister Karl-Otto Schwäbe: „Das Material ist zwar relativ schwierig zu lösen, aber nicht besonders fest. Insofern hatten wir keine nennenswerte Abnutzung an den seitlichen Schneidköpfen und an der Fräskette.“
Zudem konnte man unnötige Transportwege bei der Erdbewegung vermeiden. „Alle verdrängten Massen verbleiben auf der Baustelle“, so Schwäbe. Einen wesentlichen Anteil daran habe das beim Grabenbau durch die Kettenfräse erzeugte, relativ feinkörnige und homogene Fräsgut: „Das Material weist Körnungen von 0/56 bis 0/80 auf. Wir können es ohne weitere Brech- und Siebvorgänge beim Verfüllen der Kanalgräben verwenden sowie beim Anheben der Grundstücke auf das zukünftige Straßenniveau.“