
Liebherr-Raupenbagger R 938 sichern Donau-Durchfluss
80.000 t Kies aus der Donau an die Oberfläche befördern, damit der Fluss genügend Platz hat und die Ulmer Innenstadt langfristig vor Hochwasser geschützt ist. Das war der spezielle Auftrag für zwei Liebherr-Raupenbagger R 938. Die Baumaschinen der Generation 8 wurden für diesen Einsatz in teilweise unwegsamem Gelände extra umgerüstet.

Es scheint ein Duell der Gegensätze zu sein, das sich in der Donau abspielt. Zwei Raupenbagger trotzen dem Sog des Flusses, um den aus der Iller angespülten Kies aus dem Wasser zu befördern. Die Liebherr-Maschinen sind es zwar gewohnt in teilweise unwegsamem Gelände ihre volle Leistungsstärke auszuspielen. Dennoch ist der Einsatz im Fluss eine spezielle Herausforderung für die beiden Maschinenführer der R 938-Modelle. Um diese Aufgabe zu meistern, hat die Firma Nagel Baumaschinen Ulm dem Bauunternehmen Heim die beiden leistungsstarken Bagger den Anforderungen entsprechend umgerüstet.
Denn das abzutragende Material ist nicht immer sichtbar, und so müssen sich Mensch und Maschine langsam an ihren Einsatzort herantasten. Insbesondere mit der zunehmenden Tiefe der Donau in der Flussmitte sind die beiden Raupenbagger gezwungen, sich ein Fundament unter der Wasseroberfläche zu errichten, um die Kiesabtragung an diesen Stellen zu ermöglichen. Von den Raupenbaggern ist deshalb zeitweise nur der markante Liebherr-gelbe Oberwagen zu sehen. Außerdem ist aufgrund des fließenden Wassers mehr Leistung wegen des erhöhten Widerstands notwendig. Dies führt gleichzeitig dazu, dass durch die Arbeitsbewegungen am Löffelstiel eine deutlich höhere Temperatur herrscht als im kühlen Donauwasser – diesen Gegensatz meistern die beiden R 938 spielend.

Der R 938 ist Teil der Raupenbagger-Generation 8 mit einem Gewicht von 22 bis 45 t, die bei Liebherr-France im französischen Colmar entwickelt wurde. Ihre Attribute: modernes Design, hohe Leistungsfähigkeit, Vielseitigkeit, optimale Ergonomie sowie verbesserter Komfort und hohe Sicherheit. Der geringe Kraftstoffverbrauch, sichergestellt durch einen 4-Zylinder-Reihenmotor der Stufe V des Herstellers, sorgt außerdem für Effizienz und Rentabilität der Maschine im Einsatz.
Am Ende sind es rund 80.000 t Kies, die die beiden Raupenbagger aus der Donau bergen. Damit leisten sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz, sondern auch zur Kreislaufwirtschaft. Schließlich geht das abgetragene Material zur Aufbereitung in ein nahegelegenes Kieswerk und wird anschließend für verschiedene Zwecke wiederverwendet.
Bauma: Freigelände.809-13