Mischfräsen-Technologie zur Bodenstabilisierung
In einem neuen Geschäftszweig namens Kemsolid bündelt Kemroc seine Technologie rund um die KSI-Mischfräsen zur Bodenstabilisierung. Kemsolid soll sich nicht nur mit der Entwicklung, Erprobung und Herstellung der Mischfräsen beschäftigen, sondern auch Expertenwissen aus dem Spezialtiefbau zur Verfügung stellen – insbesondere für die Baugrundabdichtung und Bodenverbesserung bei großen Infrastrukturprojekten.
Building on solid foundations – so der Slogan für Kemsolid, mit dem Kemroc sein selbst entwickeltes In-situ-Verfahren zur Baugrund- und Bodenverbesserung jetzt international vermarktet. Dabei dringt eine am Standard-Kettenbagger montierte Mischfräse mit umlaufender Fräskette in den Boden und versetzt ihn mit einer Bindemittel-Suspension, die von einer semimobilen Mischanlage über Schläuche zum Einsatzort gepumpt wird. Nach dem Aushärten verbleibt im Boden ein homogener, stabiler und dichter Erdbetonkörper.
Die KSI-Mischfräsen eignen sich je nach Schwertlänge für den Anbau an Standardbagger von 40 bis 120 t Einsatzgewicht. Die Antriebseinheit KSI 7000 kann mit Schwertern für 5, 6 oder 7 m Mischtiefe ausgerüstet werden, das Schwestermodell KSI 12000 mit Schwertern für Mischtiefen von 6, 8, 10 oder 12 m. Je nach Anwendung können diese mit Fräsplatten für unterschiedliche Mischbreiten bestückt werden. Da das System aus der Felsbearbeitung kommt, sind Hindernisse wie etwa Steine kein Problem. Gleichzeitig ist auch eine Einbindung des Erdbetonkörpers in festen Baugrund oder Fels möglich.
Eine Menge guter Gründe sprechen für sich
Für den Einsatz dieses Verfahrens sprechen dem Hersteller zufolge mehrere Argumente: schnelle Bodenverbesserung in kürzester Zeit, Erhöhung des Lastabtrags und Verringerung der Durchlässigkeit, Vermeidung von tiefem Aushub und großer Massenbewegung, Verringerung der zu entsorgenden Überschuss-Materialien, Einsparung von Transporten und damit weniger Feinstaub- und CO2-Belastung sowie Einsparung von Ressourcen und teuren Baustoffen.
Geführt wird der neue Unternehmensbereich mit aktuell vier Beschäftigten vom Bereichsleiter Spezialtiefbau Gerd Maitschke, der das Kemsolid-Verfahren von Beginn an begleitet hat und knapp 40 Jahre im Spezialtiefbau tätig ist. Gegen Ende des Jahres 2021 wurde am Kemroc-Standort in Hämbach, einem Ortsteil von Bad Salzungen, begonnen, Räumlichkeiten für die Produktion der KSI-Mischfräsen sowie für die Kemsolid-Beschäftigten zu schaffen.
Anders als bei ähnlichen Verfahren mit kostspieligen Spezialmaschinen für die Baugrund- und Bodenverbesserung, sind die KSI-Mischfräsen laut Kemroc kompakt, relativ einfach transportierbar und funktionieren an Standardbaggern. Daraus resultieren kurze Reaktions- und Rüstzeiten sowie geringe Transport- und Bereitstellungskosten. Lediglich das Trägergerät, eine Suspensions-Mischanlage und eine Suspensionspumpe mit Schläuchen müssen auf der Baustelle vorhanden sein. „Während bei ähnlichen Verfahren sechsstellige Beträge zur Bereitstellung der Maschinentechnik gebunden werden, bleiben sie bei unseren KSI-Mischfräsen fünfstellig“, so Gerd Maitschke.
Das Verfahren selbst ist vielseitig anwendbar: Es kann etwa eine Umschließung von Baugruben oder Schadstoffen bewirken, beim Abdichten von Dämmen, Deichen und Gewässern angewandt werden sowie beim Unterbrechen der Ausbreitung von Körperschall. Beim Grabenverbau oder Errichten von Logistikhallen dient es zum Ausfachen zwischen den Stützen. Oder wenn Verkehrswege wie Schnellbahn- und Autobahntrassen auf gering belastbarem Boden neu gebaut oder für höhere Verkehrslasten und Geschwindigkeiten ertüchtigt werden müssen. „Wir bieten Auftraggebern, Gutachtern und Spezialtiefbauern mitsamt unseren KSI-Mischfräsen die Expertise, das Kemsolid-Verfahren praxisgerecht auszuschreiben, auszuführen und zu begleiten“, sagt der Bereichsleiter. Kunden sollen also sowohl von den leistungsfähigen und robusten Spezial-Anbaugeräten profitieren, als auch von einer soliden Anwendungsberatung, die auf den Erfahrungen aus konkreten Projekten aufbaut. Ergänzt wird das Angebot mit einem umfassenden, weltweiten Service.