Mit Wasser noch klarer überlegen
In Wartenberg im Vogelsbergkreis werden fünf Windräder mit 140 m Nabenhöhe und 16,5 MW Leistung errichtet. Die Tiefbauarbeiten inklusive Fundamente und Kranstellflächen wurden von der oberhessischen Firma Caspar aus Lautertal ausgeführt. Die Kranstellflächen verdichtete man mit herkömmlichen 13 und 19 t schweren Walzenzügen. Dabei wurde festgestellt, dass an mehreren Stellen die Verdichtungsvorgaben trotz einiger Verdichtungsübergänge nicht erreicht bzw. grenzwertig waren. Es musste nachverdichtet werden – mit den neuen Plattenverdichtern SBV 160/3 von Stehr. Nach nur einer zusätzlichen Überfahrt wurden die vorgeschriebenen Werte mehr als erreicht. Um zu beweisen, dass beim Einsatz ausschließlich eines Plattenverdichters Kosten gespart und gleichzeitig die Verdichtung verbessert werden kann, wurde ein Probefeld mit einer Schütthöhe von 40 cm (Körnung 0 > 32 Basaltbruch) gleichmäßig aufgeschoben. Nach zwei Übergängen mit dem 19-t-Walzenzug wurde eine Verdichtung von 49 MN Ev/d gemessen, die sich bei weiteren Übergängen nicht mehr steigerte. Dann war der größte Stehr-Plattenverdichter SBV 160 am Zug – mit 3.000 mm Breite, 3 x 160 KN Wuchtkraft und einer Frequenz von 70 Hertz, angebaut an einen Fendt 724 Vario. Mit einer einzigen Überfahrt wurden 89 NM Ev/d erreicht. Bei einer weiteren Überfahrt nutzte man zusätzlich eine von Stehr entwickelte Wassersprühanlage. An die Front des Schleppers angebaut und mit einer hydraulisch angetriebenen Wasserpumpe bestückt, wurde genau auf die Breite des Plattenverdichters eine abgestimmte Wassermenge aufgebracht. Dabei legt sich das Wasser wie ein Film über die Körnung und wirkt wie ein Schmiermittel, die Reibungskräfte werden vermindert und die Verdichtung verbessert sich abermals. So wurde nach nur einer Überfahrt eine Verdichtung von 118 NM Ev/d erreicht.