Four Frankfurt

Neues Stadtquartier verspricht modernes Nutzungskonzept

Mit Wohnungen, Büros, einem Hotel, einer Kindertagesstätte sowie Gastronomie, Einzelhandel und Nahversorgung entsteht in Frankfurts Mitte ein neues Stadtquartier, das sich zu allen Seiten der Innenstadt öffnet. Die Baustromversorgung des Megaprojekts managt Zeppelin Rental – und liefert gleichzeitig das notwendige Mietequipment auf die Baustelle.

Radlader CAT 926 M
Megaprojekt auf engstem Raum: Für die Errichtung des neuen Stadtquartiers Four Frankfurt stellte Zeppelin Rental zahlreiche Mietmaschinen und -geräte zur Verfügung, darunter ein Radlader CAT 926 M. (Bild: André Brockschmidt/Bauforum24)

Hinter dem Four Frankfurt verbirgt sich ein Bauvorhaben der Superlative. Auf engstem innerstädtischem Raum, dem ehemaligen und bisher nicht frei zugänglichen Gelände der Deutschen Bank, wachsen vier Hochhäuser bis zu 233 m in die Höhe. Ein gemeinsamer mehrstöckiger Sockel verbindet die futuristischen Gebäude. Bauherr ist der Projektentwickler Groß und Partner. Mit dem Spezialtiefbau wurde das Unternehmen Trevi beauftragt, das sich für die Baustromversorgung und die Ausstattung mit Mietequipment Zeppelin Rental als Partner ins Boot holte.

Günter Schotsch, technischer Projektmanager im Bereich Elektro und Energie bei Zeppelin Rental in Mörfelden-Walldorf, nahm die Planung der Elektro-Baustelleneinrichtung vor. „Um eine Baustelle möglichst effizient mit Spannung zu versorgen, benötigt man zunächst eine Auflistung der vorgesehenen Verbraucher“, erklärt er. „Auf dieser Basis erfolgen die Energiebedarfs- und Netzberechnung sowie die Darstellung der Netzstruktur.“ Bei Four Frankfurt dienen zwei ans Netz des regionalen Energieversorgers angeschlossene Umspannanlagen als zentrale Übergabestellen. Dort wird die Spannung von der Mittelspannungs- auf die Niederspannungsebene transformiert, um sie für die Baustelle nutzbar zu machen.

Neben der Kalkulation des Energiebedarfs berechnet das Team von Zeppelin Rental auch die erforderlichen Kabelquerschnitte, wählt die passenden Stromverteiler aus und findet entsprechend der Baustellengegebenheiten die günstigsten Kabelverläufe und die idealen Verteilerstandorte. „Für die Spannungsversorgung der von Trevi genutzten Verbraucher haben wir 20 Stromverteilerschränke auf dem Baufeld installiert und fast 2 km Kabel verlegt“, so Schotsch. Dabei stehen nicht alle Stromverteiler einfach nur auf dem Boden. Im Bereich der sogenannten Entsandungsanlage, in der Trevi die für die Herstellung der Schlitzwand nötige Stützflüssigkeit Bentonit wiederaufbereitet, schweißten die Monteure Halterungen an die angrenzenden Containerwände und hängten die Verteiler daran auf. Auf diese Weise bleiben sie sauber und werden von Sand und Stützflüssigkeit nicht in Mitleidenschaft gezogen. Neben der Entsandungsanlage benötigt Trevi den Baustrom unter anderem auch für seine Containeranlage und den Betrieb von Kleingeräten in der auf dem Baufeld installierten Werkstatt.

Entsandungsanlage auf einer Baustelle
Die Entsandungsanlage war einer der stromintensiveren Verbraucher auf der Baustelle. (Bild: Zeppelin Rental)

Alle vier Wochen kommen Elektriker von Zeppelin Rental auf die Baustelle, um die korrekte Funktionsfähigkeit des Fehlerstrom-Schutzschalters (FI) zu testen. Einmal im halben Jahr steht eine Geräteprüfung an. „Dazwischen führen die Monteure regelmäßige Wartungen und Reparaturen durch. Auch die Installation der Baufeldbeleuchtung gehörte zu unserem Leistungsspektrum“, erzählt Senior Salesmanager Wolfgang Müller. Zusätzlich zum Bereich Elektro und Energie nimmt Trevi auch die Maschinen- und Gerätevermietung von Zeppelin Rental in Anspruch. Die Liste der benötigten Technik ist lang: „Angefangen von Fahrzeugen, Arbeitsbühnen, Flutlichtanlagen und Stromerzeugern bis hin zu Baumaschinen, Baugeräten und Schrankenschutzgittern. Vor Ort waren auch Tankanlagen, Innenrüttler, Baulaser, Bohrhämmer, Heizgeräte, Kompressoren, Tauchpumpen, Rüttelplatten und Fugenschneider.“

Die Innenstadtlage und das beengte Baufeld bei gleichzeitig enormem Maschineneinsatz war Lars Künnemann von Trevi zufolge herausfordernd. Neben der Schlitzwand stellte Trevi auch 380 Großbohrpfähle mit Durchmessern bis 2 m für die kombinierte Pfahl-Plattengründung her. In die Gründungspfähle wurden dabei Primärstützen aus Fertigteilen eingebracht, die als Bestandteile der Statik fungieren werden. Die Errichtung von Four Frankfurt erfolgt in Deckelbauweise. Nach Fertigstellung aller Gründungspfähle wird der Deckel des Untergeschosses betoniert. Im Anschluss kann sowohl der Aushub nach unten als auch der Hochbau beginnen.

Standpunkt

Günter Schotsch

Technischer Projektmanager Elektro und Energie, Zeppelin Rental, Mörfelden-Walldorf

„Bei der Kalkulation des Energiebedarfs auf der Baustelle nehmen wir unter anderem stromintensive Verbraucher und Dauerläufer besonders in den Blick und beziehen einen Gleichzeitigkeitsfaktor in die Berechnung mit ein, um die Elektro-Baustelleneinrichtung ideal zu dimensionieren.“