Parallelverbau von Euro Verbau höchst stabil und effizient
Beim Neubau eines Abwasserkanals in der Kasseler Innenstadt konnte ein Parallelverbau von Euro Verbau eine hohe Stabilität bei gut 6 m Tiefe und auf 40 m Länge am Stück gewährleisten.
Eigentlich sind Abwasserkanäle recht solide Bauwerke, in der Regel halten sie Jahrzehnte. Um die Lebensdauer noch etwas zu verlängern, werden die regelmäßig inspiziert – zum Beispiel auf Risse, Lageabweichungen oder Wurzeleinwüchse – und bei Bedarf mittels Schlauchrelining oder mit einem Kanalroboter von innen saniert. Da das Kanalnetz in Deutschland durchschnittlich rund 40 Jahre alt ist, reicht eine solche Sanierung von innen, die vergleichsweise preiswert ist, manchmal nicht aus. Sondern der Abwasserkanal muss ganz erneuert werden – wie jüngst in Kassel, wo im Stadtteil Vorderer Westen auf einer Strecke von 110 m das bestehende System durch neue Abwasserkanäle aus Beton ersetzt wurde.
Damit ein solch recht aufwendiger Neubau möglichst effizient ausgeführt werden kann, ist unter anderem auch eine intelligente Verbaulösung gefragt. Schließlich musste in Kassel nicht nur eine Tiefe von 6 m erreicht werden. Direkt neben der innerstädtischen Baustelle floss der Verkehr weiter, und auch 24 t schwere Baufahrzeuge mussten sich direkt an der Grube bewegen können, ohne dass es zu Setzungen oder anderen ungeplanten Ereignissen kam.
Genau deshalb hat sich die Firma Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau aus Leipzig für eine Verbaulösung von Euro Verbau entschieden. Zum Einsatz kam ein Gleitschienensystem im Parallelverbau mit Varioschlitten. „Damit konnten wir nicht nur die nötige Stabilität bei großer Tiefe gewährleisten, sondern auch einen reibungslosen Einbau der großen Rohrsegmente“, so Steve Ramminger, der bei Euro Verbau das Projekt in Kassel betreute. Da die Baustelle möglichst schnell abgeschlossen werden sollte, wurden bis zu 40 m am Stück verbaut. Die beträchtliche Menge an Verbaumaterial, 68 t auf 3 Lkw-Ladungen, konnte Euro Verbau zuverlässig bereitstellen. „Gerade im innerstädtischen Bereich, wo der Anspruch an einen effizienten Baufortschritt und die Anforderungen an die Baustelle höher sind, macht sich die große Länge des Verbaus schnell bezahlt“, sagt Ramminger.
Bei der Sanierung wurde das gemauerte Schachtbauwerk durch einen aus GFK bestehenden Schacht DN 2000 ersetzt und ablaufseitig an ein Eiprofil 80/120 aus Beton angeschlossen. Die aus Spritzbeton hergestellte, ovale Baugrube hatte eine Tiefe von zirka 6,5 m. Anschließend wurde der alte Kanal durch einen Betonkanal DN 800 ersetzt, einschließlich diverser Betonschächte. Um die großen Rohrdurchmesser gut bewältigen zu können, wurde der Vario-Schlitten von Euro Verbau genutzt, mit dem die Zwischenstreben flexibel in der Höhe positioniert werden können.
Bei der Baumaßnahme in Kassel entstand eine große Menge an Bodenaushub. Ein Teil davon wurde gesiebt, mit Wasser und einem Teil Beton vermengt und als Flüssigboden zum Verfüllen der Baugruben genutzt. Auch dabei hat sich der teilweise 40 m lange Verbau laut Steve Ramminger erfolgreich bewährt: „Damit konnte der Flüssigboden auf langer Strecke und in einem Guss gleichmäßig verfüllt werden.“