Peri-Up-System ermöglicht Gerüstbau aus dem Baukasten
Trotz engem Baufeld und komplizierter Gebäudestruktur entsteht im Münchner Norden in rasantem Tempo ein neuer Medienstandort für Pro Sieben Sat.1. Nahezu 20.000 m² Fassadengerüst inklusive notwendiger Treppenzustiege werden mit dem flexibel anpassbaren Peri-Up-Gerüstbaukasten montiert. Wo der Untergrund nicht genügend tragfähig ist oder darunterliegende Bereiche als Verkehrsfläche freizuhalten sind, unterstützt zusätzlich das kombinierbare Variokit-System.
Beim Bau des neuen Medienstandorts von Pro Sieben Sat.1 in Unterföhring unterstützt eine Peri-Up-Gerüstlösung den schnellen Baufortschritt. (Bilder: Peri Deutschland)
Das Medienunternehmen Pro-Sieben-Sat.1-Media erweitert und modernisiert seinen Standort in Unterföhring. Im Norden Münchens entstehen auf einem 26.000 m² großen Grundstück in zwei Bauabschnitten vier TV-Studios sowie flexibel gestaltbare Büro- und Konferenzräume für rund 1.700 Beschäftigte. Insgesamt drei Gebäudekomplexe sind um eine landschaftlich gestaltete Piazza angeordnet und werden über weitgespannte Stahlbrücken miteinander verbunden. Das fünfgeschossige Ensemble bietet neben einer Cafeteria mehrere Garten- und Dachterrassen.
Für die Bau- und Gerüstbauarbeiten steht nur ein sehr beengtes Baufeld zur Verfügung. Denn die Baustelle grenzt unmittelbar an den S-Bahnhof Unterföhring und an die Bestandsgebäude, die im zweiten Bauabschnitt rückgebaut werden. Auch für die Materiallagerung gibt es wenig Platz, sodass die Baustellenlogistik just in time erfolgen muss. Die Arbeits-, Schutz- und Traggerüste errichtet das Team von Gerüstbau Schäfer baubegleitend auf Basis des Peri-Up-Gerüstbaukastens – und achtete dabei von Beginn an auf minimale Umbau- und Anpassungsarbeiten. Beim komplizierten Wandaufbau mit zweischaligem Mauerwerk beschleunigte beispielsweise die innenseitige Kopplung von 33-cm- und 25-cm-Konsolen den Gerüstbau.
Der Gerüstbaukasten soll Peri zufolge vielfältige Gerüstanwendungen mit wenig unterschiedlichen Bauteilen ermöglichen. Das modulare Baukastenprinzip vereinfache die Baulogistik und erlaube flexible Anpassungsmöglichkeiten. In Unterföhring werden mit dem System nahezu 20.000 m² Fassadengerüst mit Breitenklasse W09 inklusive der notwendigen Treppenzustiege bis 22 m Höhe gestellt. Zudem lassen sich bis zu 15 m hohe Montageplattformen und Raumgerüste für die Glasdachmontage errichten. Als Tragsystem kommt Peri Up in der Stützturm-Bauweise zum Einsatz – für den Abtrag hoher, konzentrierter Einzellasten bis 200 kN mit Schwerlaststützen. Auch diese basieren auf Kernbauteilen des Baukastensystems: Vier Gerüststiele werden mithilfe von 25-cm-Riegeln zu kompakten Kraftpaketen gebündelt.
Aufgrund des durchgängig metrischen Systemrasters ermöglicht Peri Up zudem einen Richtungswechsel der Gerüstbeläge für sichere Arbeitsplattformen. Auch der Variokit-Ingenieurbaukasten des Herstellers basiert auf diesem Grundraster, sodass sich beide Systeme kombinieren lassen. In Unterföhring wurden mit Variokit-Stahlriegeln und -Schwerlastspindeln beispielsweise tragfähige Konsolen realisiert, die das Peri-Up-Fassadengerüst überall dort unterstützen, wo der Untergrund nicht genügend tragfähig ist oder darunter liegende Bereiche als Verkehrsfläche freizuhalten sind.
Mithilfe des vorlaufenden Geländers (bei der Stielvariante des Fassadengerüsts) und dank der leichten Einzelteile kam die Gerüstbaukolonne schnell voran. Aus gesicherter Position konnte das Team gleich beide Geländerholme für die nächste Ebene montieren, und auch die Innengeländer ließen sich von der unteren Gerüstlage aus nach oben schwenken – ohne zusätzliche Sicherheitsbauteile wie beispielsweise ein Montageschutzgeländer. Zuletzt wurde auch beim Aufbau der 67 cm breiten Treppentürme mit vorlaufendem Geländer Zeit gespart: Dank des integrierten Gerüstknotens montierten die Gerüstbauer die Treppenaufgänge am Easy Stiel übergangslos ohne aufwendige Kupplungen und ohne Belagspalt oder Stolperstellen.
