Schalung, Gerüst und Service von Peri als Komplettlösung
Die neue Saaletalbrücke Bad Kösen ist ein Hybridbau mit anspruchsvoller Architektur. Ein erfahrenes Strabag-Team setzt dieses exponierte Brückenbauprojekt um, unterstützt von Peri mit umfassenden Schalungs- und Gerüstlösungen sowie entsprechendem Engineering.
Die Saaletalbrücke der Ortsumfahrung von Bad Kösen überquert das mittlere Saaletal in bis zu 60 m Höhe. Gleichwohl fügt sich das 1,2 km lange und 12,50 m breite Brückenbauwerk elegant in die als Landschaftsschutzgebiet eingeordnete Umgebung ein. Natureingriffe so gering wie möglich zu halten – das war und ist die Maßgabe bei der Planung und Ausführung. Die filigrane Straßenbrücke ruht auf insgesamt 16 Pfeilern und wird – bisher einzigartig in Deutschland – in Hybridbauweise errichtet. Die nördlichen und südlichen, jeweils 450 m langen Rampenbereiche entstehen als Stahlverbundkonstruktion mittels Taktschiebeverfahren. Der 320 m lange, mittlere Abschnitt über die Saale wird als gevouteter Spannbetonhohlkasten im Freivorbauverfahren hergestellt. Beide unterschiedlichen Überbautypen werden anschließend fugenlos zu einem durchgängigen Tragwerk verbunden.
Weder für Projektleiter Kay Kreusel, Bauleiter Jonathan Gilliam, die beiden Poliere André Mäcker und Detlef Heide, noch für alle anderen im erfahrenen Strabag-Team ist das eine alltägliche Baustelle. Bis Ende 2024 müssen knapp 25.000 m³ Beton und 10.000 t Stahl in Form gebracht werden. Dabei ist das Brückenprojekt durch die exponierte Lage im Saaletal einer hohen Windbeanspruchung ausgesetzt. Als Komplettanbieter unterstützt Peri das Projekt mit modernen Schalungs- und Gerüstlösungen sowie kompetentem Engineering aus einer Hand – mit Projektleiterin Cornelia Obiegli als zentraler Ansprechpartnerin.
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Die im Grundriss als Klothoide geführte Brückenkonstruktion weist insbesondere im Mittelteil geometrisch äußerst anspruchsvolle Herausforderungen auf. Zum maximalen Längsgefälle von 6 Prozent gesellen sich 2,5 bis 6 Prozent Quergefälle, der minimale Kurvenradius beträgt 550 m. Zudem ändert sich der Querschnitt des gevouteten Spannbeton-Hohlkastens kontinuierlich: Von knapp 8 m Überbauhöhe, ausgehend von den beiden Hammerköpfen, halbiert sich die Höhe am jeweiligen Lückenschluss in Brückenmitte auf 4 m – bei ebenfalls veränderlichen Wand- und Bodenstärken.
Wichtiger Bestandteil der Peri-Lösung ist das erstmals in Deutschland eingesetzte Variokit-Freivorbaugerät VBC. Beidseitig wachsen die beiden Kragarme von den Hammerköpfen aus im regelmäßigen 7-Tage-Takt nach außen. Die gewählte, maximal mögliche Regeltaktlänge von 5,75 m reduziert dabei die Anzahl der Betonierabschnitte: Statt der anfänglich geplanten 19 sind nur 14 Takte pro Vorbau notwendig. Insgesamt lassen sich damit 20 Umsetzvorgänge einsparen. Zudem berücksichtigte Peri die geometrischen Besonderheiten ebenso wie die hohen Windlasten und die von Takt zu Takt variierenden Spannlisenen und Umlenkstellen.
Zuvor schon, größtenteils auch noch parallel zur Freivorbau- und Taktschiebe-Herstellung des Überbaus, wurden die Pfeilerschäfte und Pfeilerköpfe geschalt und betoniert. Mithilfe der SCS-Kletterschalung und des Variokit-Ingenieurbaukastens wuchsen die bis zu 52 m hohen Pfeiler jede Woche um jeweils 5 m kontinuierlich in die Höhe – bei einem sich nach oben hin verjüngenden Pfeilerquerschnitt. Anspruchsvoll auch die komplexe Schalungslösung zur Herstellung der beiden Hammerköpfe. Diese sind die biegesteife Verbindung zu den Doppelpfeilern links und rechts der Saale und dienten als Startsegment für die Freivorbauwagen. Beim Betonieren der massiven Bodenplatte, der schrägen Seitenwände und der Fahrbahnplatte in über 50 m Höhe waren hohe Genauigkeiten einzuhalten und enorme Lasten abzutragen. Auch hier basierte die Lösung auf dem Variokit-Baukastensystem.
Der Peri-Up-Gerüstbaukasten rundet schließlich die Komplettlösung ab. Als Treppenzugang etwa für den sicheren Zugang zu den höher gelegenen Arbeitsplätzen. Zudem lassen sich Arbeitsbühnen in die Variokit-Anwendungen integrieren, was beispielsweise beim Freivorbaugerät die sichere Erreichbarkeit der Bedienbereiche ermöglicht. Denn beiden Baukastensystemen liegt das metrische Systemraster zugrunde. Zusammen mit verbindenden Standard-Bauteilen sorgt das für nahezu unbegrenzte Kombinationsmöglichkeiten. Auch das Sicherheitskonzept beim Auf- und Abbau sowie beim Umsetzen des Freivorbaugeräts konnte mit Peri-Up konsequent umgesetzt werden, indem temporäre Arbeitsbühnen die Montageabläufe in 60 m Höhe erleichterten – ohne zusätzlichen, zweiten Kran.
Bei Großprojekten wie der Saaletalbrücke sind die Planungsleistung und der Baustellensupport besonders intensiv. Hilfreich ist dann, wenn Peri länderübergreifend auch auf internationales Expertenwissen zurückgreifen kann. Hier zog man Kamil Buczkowski von Peri Polen und Alexander Hiesberger von Peri Österreich hinzu, die als spezialisierte Richtmeister die Montage des Freivorbaugeräts vor Ort begleiteten. Ergänzend standen 3D-Modelle und -Animationen zur Verfügung, welche die Systemlösungen veranschaulichten und so die Arbeiten erleichterten.