Sichere Sanierung mit Verbausystemen von Terra Infrastructure
Für den Freiburger Eigenbetrieb Stadtentwässerung erneuerte die Firma Peter Gross Infrastruktur einen Mischwasserkanal im Stadtteil Brühl. Dabei konnten der gestufte E+S-Linearverbau und Krings-Dielenkammerelemente DKU von Terra Infrastructure ihre Vorzüge voll ausspielen.
Bei dem Projekt sollten vier Haltungen des aus dem Jahr 1896 stammenden Kanals aus Beton-Eiprofilen DN 500/750 und DN 600/900 durch Stahlbetonrohre der Nennweiten DN 500, 900 und 1000 ersetzt werden. Die Tiefbaumaßnahme im Vorfeld einer Stadtbahn- und Straßenerneuerung war neben einer Baugrubentiefe von über 5 m durch nicht alltägliche Rahmenbedingungen geprägt: Insbesondere galt es eine das Baufeld querende Leitung aus Betonrohren zu sichern, die als Bestandteil der sogenannten Freiburger Bächle den nahen Friedhof und das Messegelände mit Wasser versorgt. Zudem bestand im Baufeld nach einer Luftbildauswertung Verdacht auf Kampfmittel. Deshalb wurden die Arbeiten in diesem Bereich durch einen qualifizierten Feuerwerker beaufsichtigt.
In Absprache mit der Freiburger Verkehrs-AG, die den entsprechenden Abschnitt neu gestalten und die Stadtbahnlinie ertüchtigen wollten, wurde ein Konzept verabschiedet, das die Sanierung der maroden Abschnitte des Mischwasserkanals bei gleichzeitiger Verlegung des teilweise unter dem Gleiskörper liegenden Kanals in den Straßenbereich vorsah. „Mit der Umlegung der Trasse machen wir die Haltungen in Zukunft leichter zugänglich, und auch der Unterhaltungsaufwand wird deutlich reduziert“, so Andreas Kretz vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung der Stadt Freiburg im Breisgau.
Insgesamt waren etwa 220 m Stahlbetonrohre DN 1000, 15 m DN 900 und 5 m DN 500 zu verlegen sowie zwei Tangentialschächte DN 1200 und zwei Schachtbauwerke DN 2000 zu erstellen. Gleichzeitig sollte der im Gleisbereich liegende alte Beton-Mischwasserkanal zurückgebaut bzw. verdämmt werden. Die Baugruben wurden mit Verbausystemen von Terra Infrastructure gesichert.
Mit Blick auf den in unmittelbarer Nähe der neuen Trasse verlaufenden alten Mischwasserkanal, die kiesigen, teils rolligen und teils aufgefüllten Böden sowie über 5 m Grabentiefe entschied man sich für den gestuften E+S-Linearverbau, bei dem der Boden auch außerhalb des Grabens weitgehend unberührt bleibt – angesichts einer bis nahe an das Baufeld heranreichenden Bebauung. Beim Linearverbau halten biegesteife und entsprechend der fortschreitenden Bautiefe höhenverstellbare Laufwagen Träger und Verbauplatten auf stets gleichem Abstand.
Ein weiterer Vorteil resultiert aus der Konstruktion des Trägers: „Nur beim gestuften E+S-System ist es möglich, die Verbauplatten von der Seite einzuschwenken“, so Jürgen Klausmann, Gebietsleiter Grabenverbau RB Süd bei Terra Infrastructure. In senkrecht eingebauten Trägern werden innere und äußere Verbauplatten so gehalten, dass sie aneinander vorbeigleiten können. Da die Rückbaukräfte weitaus geringer sind als bei anderen Systemen, erhöht sich gerade bei tieferen Baugruben die Wirtschaftlichkeit. Auf der Baustelle sorgten zwei Bagger für einen zügigen Baufortschritt.
Einer schachtete aus, stellte die Verbauelemente ein und drückte sie beim Ausheben nach und nach ins Erdreich. Der zweite Bagger erledigte den Rückbau. Die drei eingesetzten Verbaumodule mit 3,70 bzw. 4,25 m Länge schufen beste Voraussetzungen für das Einheben der Stahlbetonrohre mit Baulängen von 2,50 bis 3,50 m.
Eine Sonderlösung gab es für die Sicherung der Baugrube im Bereich der querenden Leitung. Die sogenannte mittelalterliche Runz, Teil der Freiburger Bächle, versorgt den nahen Friedhof und das Messegelände mit Wasser und sollte deshalb unter allen Umständen während der Bauzeit in Betrieb gehalten werden. „Die Sicherung der bereits gelinerten und teilweise mit Rissen versehenen alten Betonrohre war eine besondere Herausforderung“, erinnert sich Michael Krachenfels von Peter Gross Infrastruktur.
Dem Bauleiter zufolge wurde die Leitung zuerst vorsichtig freigegraben und dann mit Kanthölzern und Gurtungen gesichert. „Beim weiteren Aushub der Baugrube musste das Erdreich hier teilweise per Hand entfernt werden, wobei die schließlich frei in der Luft hängenden Rohre weiter versteift wurden und schließlich der Verbau eingesetzt werden konnte“, so Krachenfels.
Dafür kam das Krings-Dielenkammerelement Universal (DKU) zum Einsatz, besonders geeignet bei querenden Leitungen ergänzend zum Großflächen-Stahlverbau. „Eine verformungsarme, universell einsetzbare und wirtschaftliche Verbaumethode“, sagt Klausmann. Die Montage und Voreinstellung des DKU, die analog zu den randgestützten Krings-Verbausystemen erfolgt, verlief vor Ort ebenso reibungslos wie das Handling der Linearverbaumodule. So konnten die Tiefbauarbeiten termingerecht abgeschlossen und das Baufeld für die Gleisbauer geräumt werden.