Hofmark München

Sichtbeton geht auch einfach mit Standardschalung

In direkter Nachbarschaft zum Olympiapark entsteht in München ein komplett neues Quartier. Auf dem ersten von fünf Baufeldern errichtet die Firma Köster ein Bürogebäude mit Sichtbetonfassade und vertraut dabei auf die Schalsysteme der Noe-Schaltechnik.

Das neue Quartier Hofmark am Olympiapark in zentraler Lage in München beherbergt künftig Gewerbe-, Wohn- und Grünflächen. (Bilder: Noe Schaltechnik)

Das gemischt genutzte Quartier namens Hofmark am Olympiapark mit Gewerbe-, Wohn- und Grünflächen wird von der Projektentwicklungsgesellschaft Isaria auf dem ehemaligen Betriebsgelände eines Herstellers von Baugeräten und Kompaktmaschinen errichtet. Rund 27 Prozent der Appartements sollen als sozial geförderte Wohnungen entstehen. Als Generalunternehmer baut Köster auf dem ersten von fünf Baufeldern des insgesamt 27.000 m² großen Areals ein Büro- und Gewerbegebäude. Das Objekt unterteilt sich in einen nach Norden orientierten Bauteil entlang der Moosacher Straße sowie einen öffentlichen Durchgang nach Süden ins Quartier und umfasst zwei Untergeschosse, von denen das obere rund 80 Parkplätze beherbergt. Der Haupteingang in der Mitte des Erdgeschosses bietet die Möglichkeit für ein großzügiges Foyer mit offenem Treppenhaus. Darüber liegen vier weitere Stockwerke, von denen das oberste zurückspringt, um einer Dachterrasse bzw. einem Gründach Platz zu machen.

Auffällig ist die filigrane Sichtbetonfassade aus vorgefertigten Elementen und schlanken Ortbetonstützen. Die Stützen nehmen das Gebäuderaster von 1,35 m auf. Um sie und alle anderen Wandbauteile aus Ortbeton zu erstellen, vertraut man bei Köster auf die Wandschalung Noetop. Dank integrierter Gurtung vereint sie die Vorteile einer Rahmen- und einer Trägerschalung. Die Spannstellenlage kann in einer Dimension frei gewählt werden. Zudem gibt es die Wandschalung in vielen verschiedenen Größen – so auch in XXL-Version, die den Bau einer fugenlosen Fläche von über 14 m² erlaubt. Beim Baufeld 1 kamen jedoch vor allem Elemente mit der Abmessung 3,31 x 2,65 m zum Einsatz. Obwohl die Stützen in der Sichtbetonklasse 3 gefordert sind – also hohen gestalterischen Anforderungen gerecht werden müssen – und auch von innen gesehen werden, genügte es, die Noetop ein einziges Mal mit einer neuen Schalhaut zu belegen. Anschließend konnten die Schalelemente für alle vor Ort gefertigten Sichtbetonflächen verwendet werden.

Nicht ganz so einfach war die Frage, wie der Beton verdichtet werden sollte. Köster-Bauleiter Christoph Schneider: „Zunächst haben wir Vorversuche mit Außenrüttlern durchgeführt. Da dies nicht zum gewünschten Ergebnis führte, sind wir dazu übergegangen, den Beton mit Rüttelflaschen zu verdichten. Das ist aufgrund der Geometrie der Bauteile nicht ganz einfach, schließlich legen wir Wert auf ein gutes Sichtbetonbild – ganz im Sinne unserer Kunden.“

Fallkopf-Deckenschalung Noedeck
Mit der flexiblen Fallkopf-Deckenschalung Noedeck können Decke und Unterzüge in einem Stück geschalt werden.

Die ebenfalls sichtbar bleibenden Decken werden später gestrichen und müssen den üblichen gestalterischen Anforderungen (SB2) entsprechen. So waren keine weiteren Maßnahmen zum Herstellen der Sichtbetonflächen erforderlich. Die Verantwortlichen hatten lediglich auf ein gleichmäßiges Schalungsraster zu achten. Dies gelang mithilfe der Noedeck, einer sehr flexiblen Fallkopf-Deckenschalung. Sie ist in Tafelgrößen bis 90 x 150 cm erhältlich und dank intelligenter, systemintegrierter Pass- und Ausgleichslösungen äußerst anpassungsfähig. Alle Systemteile sind aus Aluminium und dementsprechend leicht. Zudem kommt die Deckenschalung mit sehr wenig Einzelteilen aus: Für die Montage von einem Quadratmeter werden lediglich 1,6 Teile benötigt, durch den schnellen Umschlag ist eine hohe und damit effiziente Materialauslastung möglich. Verbrauchsteile zur Abdichtung der Tafelstöße sind nicht erforderlich.

Christoph Schneider ist mit dem Verlauf bisher sehr zufrieden: „Unsere Arbeiten schreiten dank unserer effizienten Bauprozesse und der Zusammenarbeit mit erfahrenen Baupartnern reibungslos voran.“ 2022 soll das gesamte Quartier fertiggestellt sein. Dann wird im Norden von München ein urbanes lebendiges Stadtquartier mit ausgedehnten großen Grünflächen, Kita, 225 Wohnungen sowie 18.200 m² Büro- und Gewerbefläche entstanden sein.