Teleskopen mit konkurrenzloser Reichweite
Sie werden immer kompakter und vielseitiger, reichen immer höher und stemmen schwerste Lasten. So machen die Teleskopen anderen Maschinen wie Radladern oder auch Baggern ernsthaft Konkurrenz.
Sie haben zwar einen langen Umweg über die Landwirtschaft hinter sich, besonders in Europa. Entwickelt aber wurden Teleskopstapler durchaus für die Baubranche – und sind insofern waschechte Bauarbeiter mit robuster Technik für harte Anforderungen im rauen Baualltag. Und sie gewinnen überall neue Freunde: Mit Anbauausrüstungen wie Hubbühne und Bohrlafette arbeiten sie bei Hangsicherungen, mit Untersichtkörben übernehmen sie Brückeninspektionen, mit Winde und Lastkorb helfen sie bei Sanierungsarbeiten, mit Kranarm und Winde verwalten sie Baulager und ersetzen Mobilkrane.
Die Vorfahren der modernen Teleskopstapler und -lader entstanden in den 1950er-Jahren für den Hochbau in den Vereinigten Staaten. Dort wurde damals bei eigentümlichen und in Europa unbekannten Hebemaschinen die komplexe Hubmechanik – meist aus mehreren faltbaren Auslegersegmenten bestehend – durch einen gerade ausfahrenden, heb- und senkbaren Teleskopmast ersetzt. Anders als bei Geländestaplern bewegte sich der Gabelträger bei diesen Hebemaschinen nicht vertikal, sondern in einer verzwickten Kurve aufwärts. Da war der geradlinig ein- und ausfahrende Teleskopmast eine willkommene Verbesserung, der zudem die Konstruktion vereinfachte und deutlich weniger Komponenten für Seilzüge, Hydraulik und Gelenke erforderte.
Anders die Entwicklung in Europa: Hier machten in den 1970er- und 80er-Jahren Hersteller wie JCB aus England, Manitou und Sambron aus Frankreich oder Merlo aus Italien ihre für die Landwirtschaft konzipierten Teleskopstapler auch für den Bau salonfähig. Jedoch um Jahre später als auf der anderen Seite des Atlantiks. Bis heute sorgt der Name Teleskopstapler für Akzeptanzhürden am Bau: Man assoziiert eine Verwandtschaft mit dem Gabelstapler, also mit Stapel- und Umschlagarbeiten in wettergeschützten Hallen oder auf Industriehöfen und ebenem Betonboden. Geländestapler sind auf deutschen Baustellen kaum anzutreffen, ihre Aufgaben erledigen Radlader mit angesetztem Gabelträger. Also meint man, ein Stapler wird auf dem Bau nicht unbedingt gebraucht.
Um sich vom Staplerimage zu entfernen, bevorzugen immer mehr Anbieter die Bezeichnung Teleskoplader. So möchte man schon sprachlich das Stapeln ausblenden und das Laden mit der Schaufel, das Schütten, Schürfen und Beschicken von Silos sowie das Be- und Entladen von Lkw und Transportern betonen. Das umfasst auch Kranarme, Winden, Hubbühnen und andere Anbaugeräte am Teleskopmast anstelle des Gabelträgers – wofür der Begriff Stapler in der Tat nicht zutrifft.
Für den Bau interessant macht die Maschinen ihre Mobilität und Wendigkeit, der weit und hoch reichende Teleskopmast sowie ihre zuletzt stark zunehmende Vielseitigkeit. Teleskopen vereinen in einer Maschine eine pfiffige Kombination an Merkmalen und übertrumpfen damit diverse Konkurrenten: Sie sind vielfältiger einsetzbar als jeder Auto-, Raupen- oder Turmkran und auch jeder Geländestapler, sie reichen höher und weiter als jeder Radlader, sie machen mit passendem Anbaugerät Hubbühnen überflüssig und sie beladen Lkw über das Heck auf nur einer Fahrspur. Oft verfügen sie bereits serienmäßig über einen Schnellwechsler, manche haben zudem einen oder sogar mehrere zusätzliche Hydraulikkreise für entsprechende Anbaugeräte.
Die neue eichfähige Wiegeelektronik WK60 von Pfreundt aus Südlohn kann auch in Teleskoplader integriert werden. Das dynamische Wiegen erfolgt damit im Arbeitsfluss, die Maschine muss zum Verwiegen nicht anhalten – was ihre Lade- und Umschlagleistungen erhöht. Als Auswerte- und Anzeigeeinheit besitzt die Wiegeelektronik moderne Touchbedienung und verschiedene Schnittstellen bis zur Internetanbindung mit weltweitem Datenzugriff. Das System eignet sich für alle Teleskopentypen, arbeitet schnell und präzise und ist wartungsfrei. Auch eine Nachrüstung soll möglich und durch Steckverbindungen für Druck- und Messbereichs-Sensoren einfach sein. (Bild: Pfreundt)
Ähnlich wie vor Jahrzehnten Bagger und Radlader durchlaufen Teleskopen nun Schrumpfungs- und Wachstumsprozesse gleichzeitig: Die Kleinsten wie von Ausa, Dieci, JCB, Kramer, Manitou, Merlo, Thaler, Tobrocco oder Wacker Neuson rollen als echte Minimaschinen an, passen auf Pkw-Anhänger und zwängen sich in kleinste Winkel. Die Größten wie der italienische Magni RTH 5.39S mit schwenkbarem Oberwagen erreichen 39 m Hubhöhe, was immerhin einem Gebäude mit 13 Stockwerken entspricht – und laut Hersteller die weltweit größte Teleskopen-Hubhöhe sein soll. Der Herkules TD 40305 von Jakob-Fahrzeugbau aus der Schweiz mit 30,5 m Hubhöhe und ebenfalls schwenkbarem Oberwagen besitzt einen Rollenkopf, kann mit Jib-Kranausleger versehen werden und ersetzt Turm- oder Autokran. Zugleich arbeitet er natürlich auch mit Schaufel, Kehrmaschine und anderen Werkzeugen und stapelt jederzeit hoch. Und Kraftprotze wie der Dieci Hercules 210.10 stemmen mit ihrem Teleskoparm bis zu 21 t, der Manitou MT14350 sogar 35 t und der schwedische Kalmar DRG1000-92 ZXS von Cargotech – ein weiterer Rekordhalter – beachtliche 100 t Last.
Für besondere Einsätze diverse Raffinessen
Viele Tätigkeiten am Bau sind Transportaufgaben, und das häufig über nicht unerhebliche Höhen und Weiten hinweg. Genau hier rücken Teleskopen ins Blickfeld. Mit anmontierter Schaufel etwa sind sie Radladern oft überlegen, reichen über Zäune, Hecken und Gräben, hinterfüllen an Böschungen hinter Mauern und reichen zum Be- und Entladen weit von hinten in ein Fahrzeug hinein – während Radlader und Stapler es nur von der Seite ansteuern können. Mit dem Gabelträger nehmen Teleskopen Lasten aus zweiter oder gar dritter Reihe auf, setzen sie dort auch ab und sparen so Lager- und knappen Baustellenplatz.
Durch die Reichhöhe und -weite des Teleskoparms erübrigen sich nicht selten größere Maschinen und unnötige, zeitraubende Rangiermanöver. Mit angebauter Schaufel kippen Teleskopen weit vor den Vorderrädern Erde, Sand und Schüttgut ab, wo Radlader eigens hinfahren müssten oder gar nicht hingelangen. Ebenso ermöglichen sie höheres Aufhalden, was etwa im Winter beim Schneeräumen Vorteile hat. Besonders die kompakteren Versionen schütten beim Beladen von Lkw ihre Schaufeln in Höhen oder auch über hohe Bordwände aus, was ansonsten größere Radlader oder Bagger erfordern würde.
Stapeln und Laden sind inzwischen nur ein kleiner Teilaspekt aus dem Reich moderner Teleskopen. Viele sind Multifunktionsmaschinen, die Zauberformel heißt Anbaugerät. Mit Sorgfalt ausgewählt, macht es jeden Teleskopen zum Tausendsassa, der mit Vakuumheber Glasscheiben entlädt und einhebt, mit Greifschaufel Shredder beschickt, Schüttgut aufhaldet, mit Bohrlafette Hangsicherungen vornimmt, Bäume und Gestrüpp mit Fällgreifer und Astschere trimmt, mit Schild Schnee räumt, unter Brücken blicken lässt, mit Winde und Kranarm Lasten hebt oder auch einfach mit angebauter Kehrmaschine Baustelle und Betriebshof säubert. Jedes am Teleskoparm angesetzte Anbaugerät, gleich welcher Bauart, kann weiter, höher und oft auch tiefer reichen als mit anderen Geräteträgern. Schwenkteleskopen decken sogar ein Raumvolumen ab, an das keine andere mobile Baumaschine vergleichbarer Größe herankommt. (Bild: Kunze)
Längst werden diese Vorzüge auch in anderen Branchen geschätzt, sei es bei Umschlagarbeiten, bei Auf- und Abbauarbeiten für Großveranstaltungen oder auch beim Wertstoff-Recycling. Als einziger Hersteller weltweit bietet Sennebogen einen Teleskopen mit hochfahrbarer Kabine, den Multihandler 305, die dem Fahrer mehr Übersicht gewährt. Die Kabine fährt serienmäßig auf 4 m Höhe, der Teleskoparm erreicht 9 m Hubhöhe und bietet bis zu 5 t Traglast. Immer häufiger sollen Teleskopen zudem auf eigenen Achsen den Einsatzort wechseln. Daher erhielt der 17-m-Teleskoplader 4017RS von JLG jüngst eine Straßenzulassung, die sein kleinerer Bruder 3614RS bereits hat. Für die Straßenzulassung und bessere Sicht nach vorn wurde die Kabine um 150 mm nach oben gerückt. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Ottobrunn wiederum bewältigt der nur 2,7 t wiegende TH412 von Wacker Neuson mit über 4,5 m Hubhöhe ein breites Aufgabenspektrum, ob Räumarbeiten, Bergungen, Löscharbeiten, Straßen- und Winterdienst oder bei Veranstaltungen. „Der TH412 ist für uns die perfekte Maschine“, so Hauptfeuerwehmann Wolfgang Aumüller, „er ist wendig, kompakt, leicht zu verladen und dennoch leistungsstark.“ Auch dort erleichtert das serienmäßige Assistenzsystem VLS (Vertical Lift System) die Bedienung.
Den Weltmarkt teilen sich gleich mehrere Gruppen: Hersteller von Baumaschinen, Anbieter anderer Maschinen wie Hubbühnen, Stapler oder Krane sowie reine Teleskopen-Spezialisten wie Jakob Fahrzeugbau (Herkules-Stapler) aus der Schweiz oder Magni aus Italien. Am deutschen Markt agieren rund zwei Dutzend Hersteller: Baumaschinenmarken wie Ausa, Bobcat, Caterpillar, JCB, Kramer, Liebherr, Thaler, Tobroco (Giant) und Wacker Neuson, Spezialanbieter wie Dieci, Faresin, Genie, Haulotte, Jakob Fahrzeugbau, JLG, Magni, Manitou und Merlo sowie inzwischen auch der US-Amerikaner Xtreme (Ahern Deutschland, Weyerbusch). Asiatische Namen sucht man dagegen vergeblich am deutschen Teleskopenmarkt. Eine frühere Baureihe von Komatsu wird nicht mehr angeboten, einstige Doosan-Modelle wurden von Dieci in Italien gefertigt. Einige Anbieter wiederum differenzieren bei der Vermarktung getrennte Linien für Agrar, also Landwirtschaft, Contruction, also Bau und manchmal noch für die Industrie.
In etlichen Bauunternehmen haben Teleskopen weiterhin gegen Vorurteile und mangelnde Akzeptanz zu kämpfen, zumal sie nicht zu den vertrauten Klassikern wie Bagger, Radlader, Grader und Planierraupe gehören – und ursprünglich auch nicht von den bekannten Herstellern und Händlern geliefert wurden. Zudem haben mehr Reichweite und Hubhöhe sowie die aufwendige Technik mit mehreren Lenkmodi und elektronischer Lastmoment-Überwachung des Teleskoparms auch ihren Preis. Dass der auch schnell wieder eingefahren werden kann, wird oft nicht auf den ersten Blick transparent.
Mit einer fein abgestuften Auswahl an Teleskopladern hat Wacker Neuson für fast jede Aufgabe die passende Maschine – insgesamt 10 Modelle mit Nutzlasten von 800 bis 5.500 kg und Stapelhöhen von 4 bis 9 m. Um Fahrer und Maschine optimal zu schützen und gleichzeitig maximale Effizienz der Arbeitsabläufe zu gewährleisten, sind alle Teleskoplader mit dem intelligenten Fahrerassistenzsystem VLS (Vertical Lift System) ausgestattet. Es vermeidet ein Kippen der Maschine in Längsrichtung durch Überlast, ohne dabei die Arbeitsgeschwindigkeit zu beeinträchtigen. Wo andere Systeme den Arbeitszyklus durch Abschalten der Hydraulikfunktionen unterbrechen, ermöglicht VLS durch eine Teilautomatisierung der Teleskopierbewegung auch bei hohen Nutzlasten sichere und flüssige Arbeitsabläufe.
Überaus interessant ist derzeit die Entwicklung, dass Teleskopstapler im Miniformat aufgrund ihrer Arbeitsweise, die sich von Radladern wie auch Baggern grundlegend unterscheidet, Einfluss auf künftige Baumethoden ausüben. Werden Radlader und oft auch Bagger heute als Multifunktionsmaschinen genutzt, stehen ihnen geschrumpfte Teleskopen dank Schnellwechslern und breit gefächerter Ausrüstungspalette kaum nach.
Nun mag man meinen, bei Arbeiten mit der Schaufel sei ein einzelner, mittiger Arm im Vergleich zu herkömmlichen Lader-Hubgerüsten nicht optimal, weil seitliche Kräfte, besonders beim Füllen der Schaufel, nicht so gut aufgenommen werden könnten. Ein genauerer Blick auf einige Radlader aber zeigt: Mit nur einem Hubarm rollen Kompaktlader von JCB und Volvo CE ebenso an wie diverse Radlader mit Telearm, etwa von Avant, JCB, Kramer, Mecalac, Paus, Schäffer, Tobroco (Giant) und Weycor. Sogar der mächtige Cat 992K, ein 100-t-Radlader mit 607 kW (826 PS), füllt seine bis zu 12,3 m³ fassende Schaufel mit einem Einzel-Hubarm. Insofern muss sich niemand scheuen, mit kompakten Teleskopen munter ins Haufwerk zu fahren und eine Schaufel nach der anderen zu füllen. Die Losbrechkraft beim Lösen festen Erdreichs ist gegenüber klassischen Radladern eventuell geringer – hier trumpfen kompakte Lader auch nicht unbedingt mit Rekordwerten auf. Größer ist jedoch die Reichhöhe und -weite der Miniteleskopen, ob mit Gabelträger, Schaufel oder anderen Anbaugeräten.
Wird aus Platzmangel ein sehr kleiner Radlader benötigt, ist der Teleskoparm noch interessanter. Winzige Radlader haben aufgrund ihrer Bauweise nur kurze Hubarme, die ja stets vor der Kabine angelenkt sind (abgesehen von Skid-Steer-Maschinen). Miniteleskopen dagegen haben trotz ihrer kompakten Bauweise erheblich längere Teleskoparme, weil diese rechts an der Kabine vorbei über die gesamte Maschinenlänge bis zum Heck verlaufen. Der eingefahrene Basisarm ist dadurch schon fast doppelt so lang wie beim Radlader. Wird der Arm austeleskopiert, kann kein Radlader mit vergleichbarer Breite und Wendigkeit mithalten. Und während die meisten Radlader knickgelenkt sind, haben Miniteleskopen grundsätzlich einen starren Rahmen mit vier gelenkten Rädern.
Eine solche Allradlenkung hat Vorteile, die im täglichen Einsatz gravierend sein können. Kann man zwischen Vorderrad-, Allrad- und Hundeganglenkung wählen, lässt sich die Maschine diagonal, also schräg bewegen. Das ist beim präzisen Aufnehmen und Absetzen von Lasten und Paletten hilfreich und verkürzt Arbeiten, die Genauigkeit erfordern.
Inzwischen haben eine ganze Reihe namhafter Teleskopenhersteller Minivarianten im Programm. So hat etwa der neue 525-60 von JCB mit nur 1,8 m Breite und 1,9 m Höhe sozusagen Pkw-Maß und eignet sich daher bestens für Arbeiten in Tiefgaragen und Parkhäusern. Da zwischen dem Q-Fit-Schnellwechsler von JCB, optionalem Compakt-Tool-Carrier oder einer mit Kompaktladern kompatiblen Anbaugeräteaufnahme gewählt werden kann, ist diese Maschine sehr vielseitig und kann problemlos in bestehende Maschinenparks integriert werden. Kramer, Spezialist für allradgelenkte Radlader, präsentierte gerade den neuen 2706, einen Teleskoplader in der sogenannten 2×2-m-Klasse, bei dem also Breite und Höhe unter der 2-m-Grenze liegen. Die Nutzlast beträgt 2,7 t und die Stapelhöhe knapp 6 m. Die Überlastregelung Smart Handling bietet die Betriebsmodi Schaufel-, Stapel- und manueller Modus und entlastet als Assistenzsystem den Fahrer spürbar.
Schwenkteleskopen vereinen gleich mehrere Maschinen
Am anderen Ende des Spektrums treffen wir auf Maschinen, die alles andere sind als kompakt: Teleskopstapler und -lader, deren Oberwagen samt Telearm um 360° im Vollkreis schwenkbar sind. Sie arbeiten oft im Stand, da sie mit ihrem im weiten Radius mitdrehenden Teleskoparm eine große Fläche abdecken können. Das erübrigt etliche Rangiermanöver und schont den Untergrund. Und eröffnet mit einer großen Vielfalt unterschiedlicher Anbauausrüstungen ganz neue Einsatzperspektiven. Doch haben diese Teleskopen mit schwenkbarem Oberwagen noch keine einheitliche Bezeichnung, es kursieren Wortgebilde wie rotierende Teleskopstapler oder hohe, rotierende und geländegängige Teleskopstapler, Teleskopstapler-Obendreher oder Rotor-Teleskopstapler.
Schwenkteleskopen – dieser Name sei hier gewählt – sind weder Kran noch Bagger und können ähnlich wie ein Mobilkran auf vier Abstützungen sicher stehen und arbeiten. Und sie vereinen gleich mehrere Maschinen: Auto- und Mobilkran, Hochbaukran, Schrägaufzug, Hubarbeitsbühne, Geländestapler und auch Radlader. Das verschafft ihnen beachtliche Vorzügen: Schwenkteleskopen decken aus dem Stand – ohne jegliche Fahrbewegung – einen großen Arbeitsbereich im 360°-Vollkreis ab, dies mit variablen Ausladungen und variablen Höhen. Der ein- und ausfahrende Teleskoparm verleiht einzigartige Fähigkeiten, die Einsatzbreite scheint durch bis zu 70 unterschiedliche Ausrüstungen und Werkzeuge am Teleskoparm nahezu unbegrenzt.
Anders als Auto- und Turmkrane oder Hubbühnen fahren Schwenkteleskopen auch als Geländestapler umher, entladen auf einer Seite Lkw und heben auf der anderen Seite der Baustelle Lasten direkt in den Rohbau. Durch ihre vier Abstützungen kann die Maschine auch auf unebenen Untergrund sicher aufgestellt werden und dann stationär arbeiten. Mit angebauter Seilwinde wird der Drehteleskop wiederum zum Mobilkran und Konkurrenten eines stationären Turmkrans.
Nur eine Maschine und ein Fahrer bedienen im Alleingang eine Baustelle, sofern die Hubhöhe ausreicht – das ist bei vielen Baustellen der Fall. Bei Sanierungen, Entkernungen und Abbrucharbeiten reichen Schwenkteleskopen ihre Schaufel weit hoch, die dann oben am oder im Gebäude manuell oder von Minibagger und Minidumper mit Schutt gefüllt wird. Das macht den Aufbau von Schuttrutschen überflüssig, ist leiser und staubärmer. Es geht aber auch abwärts: Mit angebautem Personenkorb helfen Schwenkteleskopen bei Inspektionen sowie Bau- und Sanierungsarbeiten unterhalb von Brücken. Dazu kommt ihr flottes An- und Abrücken: Ihre Mobilität als selbstfahrende, oft straßengängige Baumaschinen macht schon Einsätze von wenigen Stunden wirtschaftlich.