Spezialtiefbau

Tunnelbau für A26 bei Hamburg mit digitaler Unterstützung

(Bild: Bauer)

Die A26 soll künftig eine Verbindung von der Hansestadt Stade bis zur Autobahn A7 südlich von Hamburg ermöglichen. Mit der A26 West entsteht aktuell ein 8 km langes Verbindungsstück von der Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Hamburg bis zur A7. Die Arge Hafenbahntunnel Hamburg, bestehend aus der August Reiners Bauunternehmung und Bauer Spezialtiefbau, soll dabei in Trogbauweise einen Tunnel unter dem Damm der Hafenbahn herstellen, die zur Be- und Entladung des Hamburger Hafens per Schiene genutzt wird. Zunächst werden dort Baugrundverbesserungen durch geotextilummantelte Sandsäulen vorgenommen. Diese sollen den Baugrund für die Trogbaugruben und späteren Verkehrswege stabilisieren. Zusätzlich werden Bohrpfahlwände und Verankerungen der Spundwände hergestellt.

Aktuell befinden sich Auftriebsanker für eine Unterwasserbetonsohle sowie vorbereitende Arbeiten für das Abpumpen des Wassers aus der Baugrube in Ausführung. Dabei kommen ein Bauer-Bohrgerät BG 30, ein RG-25-Rammgerät sowie ein Klemm-Ankerbohrgerät 806-3GS zum Einsatz. „Alle Arbeiten müssen während des Weiterbetriebs der Bahnlinie ausgeführt werden“, erklärt Andreas Wedenig, Projektleiter Bauer Spezialtiefbau. „Zudem sind die Bodenverhältnisse sehr komplex – die Baustelle befindet sich in einem Torfmoorgebiet.“ Zusätzliche Herausforderungen sind die eingeschränkte Arbeitshöhe durch Oberleitungsmasten und Hochspannungstrassen direkt über dem Baufeld sowie die Herstellung der Auftriebssicherung von Pontons aus. Unterstützend werden auch digitale Tools genutzt. „Bei der Herstellung der geotextilummantelten Sandsäulen und der Bohrpfahlwände nutzen wir unsere hauseigene Datenmanagementsoftware b-project für die digitale Sammlung, Verknüpfung und Auswertung der relevanten Qualitäts- und Prozessdaten“, so Wedenig.

Bei der Überwachung der Ankerkraft mittels IoT-vernetzter Ankerkraft-Messdosen konnten Probleme bei der baugrundtechnischen Beschaffenheit des Damms festgestellt werden. Eine Überprüfung der Statik und Neukonzeptionierung der Festlegekräfte führte zur Lösung: „Die Erfassung aller Daten in unsere digitalen Tools erleichtert die Zusammenarbeit im Team, reduziert die Komplexität und ermöglicht ein effizienteres Arbeiten.“ Die Spezialtiefbau-Arbeiten sollen im September 2026 abgeschlossen sein.