Fernwärmenetz Heilbronn

Verbausysteme von E+S und Krings sichern Leitungsgraben

EnBW Energie Baden-Württemberg modernisiert das Fernwärmenetz in Heilbronn. Dabei werden die alten Dampf- und Kondensatleitungen, die bisher in einem Betontrogkanal unter der Straße verlaufen, entfernt und neue Heißwasserleitungen direkt ins Erdreich verlegt. Für das 3,8 km lange Baulos 1 setzte das Bauunternehmen Franz Kassecker aus Waldsassen zwei Lösungen von Terra Infrastructure ein, um die Leitungstrasse zu sichern: den Leicht-Verbau LBR von E+S und die Verbaubox KS 60 von Krings Verbausysteme.

Terra Infrastructure
Für die neuen Heißwasserleitungen in Heilbronn verlegt das Team von Franz Kassecker Kunststoffmantelrohre in einem offenen Leitungsgraben. Er ist mit der Krings-Verbaubox KS 60 gesichert. (Bild: Franz Kassecker)

In Heilbronn wird das bisherige Dampfnetz auf ein Heißwassernetz umgestellt und im ersten Schritt das Leitungsnetz modernisiert. Dabei hat das Kassecker-Team die neuen Kunststoffmantelrohre für den Vor- und Rücklauf in der Nennweite bis DN 350 direkt ins Erdreich verlegt und gleichzeitig die bisherigen Leitungen zurückgebaut und den Betontrogkanal sowie die dazugehörigen Schachtbauwerke abgebrochen. Neben der Fernwärmeleitung wurde zusätzlich ein Kabelschutzrohrsystem einschließlich eines vierfachen Speedpipe-Kabelschutzrohrs eingebaut. Das erfolgte laut Nico Maschewski, Bauleiter bei Franz Kassecker im Tief- und Rohrleitungsbau, sukzessive in Abschnitten von 50 bis 100 m. Lediglich ein 500 m langer Abschnitt in der Karl-Wüst-Straße wurde aus bautechnologischen Gründen in einem Stück erneuert.

„Nach dem Ausheben des Rohrgrabens und dem Abbruch des Betontrogkanals haben wir Verbaueinheiten eingestellt und den Rohrgraben auf die finale Einbautiefe von 1,42 m bis 3,56 m ausgehoben“, so Maschewski. Zum Einsatz kamen hier Verbausysteme mit geringem Gewicht und hoher Belastbarkeit – der Leicht-Verbau LBR und die Verbaubox KS 60. „Beim Leicht-Verbau LBR handelt es sich um die kleinste und leichteste Verbaubox im E+S-Programm, die sich besonders für innerstädtische Bereiche eignet. Etwa beim Kabel- und Rohrleitungsbau für Strom, Gas und Wasser, wo in der Regel auch nur kleinere Baumaschinen zum Einsatz kommen“, erklärt Fritjof Heiland, Fachberater bei Terra Infrastructure.

Die Kombination von Grund- und Aufsatzplatten ermögliche die Sicherung von Gräben bis in Tiefen von 3,5 m. Wie bei allen Aufsatzplatten, gestalte sich die Montage einfach, wobei die Verbindung durch Runge und Bolzen keine Fehler zulasse. Gleiches gilt laut Heiland für die stabile Verbaubox KS 60. Auch sie eignen sich ideal für kleinere und mittelgroße innerstädtische Kanalbaumaßnahmen, aber auch im freien Gelände. Die Verbaustreben des Systems sind kompatibel mit denen der KS-100-Boxen. Die Lastaufnahme erfolgt über Gelenkfederpilze zwischen den Streben und der Verbauplatte. Daher kann der Ein- und Rückbau sowohl im Einstell- als auch im Absenkverfahren mit kleineren Baggern durchgeführt werden.

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Zunächst wurde der Boden im Bereich der Rohrgrabensohle ausgetauscht und etwa 15 bis 20 cm tragfähiges Material eingebaut. Danach konnten die vorgesehenen 12 m langen Kunststoffmantelrohre für den Vor- und Rücklauf eingezogen und fachgerecht verschweißt werden. „Neben einer traditionellen Verlegeweise von Fernwärmeleitungen, bei denen U- oder Z-Dehner eingebaut werden, um die thermische Längenausdehnung der Rohrleitungen auszugleichen, wurden die Kunststoffmantelrohre in Heilbronn abschnittsweise auch thermisch vorgespannt“, sagt Bauleiter Maschewski und weist noch auf eine weitere Besonderheit hin.

So fordert der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW) eine stichprobenartige Prüfung von zehn Prozent der gesamten Schweißnähte, EnBW entschied sich in Heilbronn jedoch für eine Durchstrahlungsprüfung von 100 Prozent. Demnach wurden alle Schweißnähte einer Röntgenprüfung unterzogen, um Lunker, Einschlüsse, Versätze oder Risse auszuschließen. Nach der vollständigen Verlegung, ZfP und Muffenmontage wurden die Leitungsstränge eingesandet, das Kabelschutzrohrsystem montiert und der Rohrgraben verfüllt.

Bauma: FN.720/2