Deponieabdichtung Nordhessen

Wirtgen-Maschinen praktizieren perfektes Teamwork

Auf dem 25.000 m2 großen Deponiegelände erfolgten zunächst die Erdbauarbeiten in mehreren Abschnitten. Danach bauten Vögele-Fertiger zwei Schichten aus speziellem Deponieasphalt ein, der von Walzenzügen mit Glattmantelbandage verdichtet wurde. (Bilder: Wirtgen-Gruppe)

Herzstück einer Deponieabdichtung in Hofgeismar sind vier Tonschichten, die nacheinander aufgebracht und auf ihre Dichtigkeit überprüft wurden. In Summe wurden 52.800 t Ton-Sand-Gemisch angeliefert. Um das Material bei trockenem Wetter zu verarbeiten, mussten Maschinen der Wirtgen-Gruppe sowie ein Motorgrader von John Deere perfekt kooperieren.

Bei der Erweiterung einer Deponie in Hofgeismar im Landkreis Kassel wurde zusätzlich auch der Untergrund dauerhaft abgedichtet. Weil dort neben Bauschutt auch belastete Böden lagern, lässt sich so verhindern, dass verunreinigtes Wasser in die Umwelt gelangt. Für die Herstellung der Sohlenabdichtung auf 330 m Länge und 80 m Breite teilte Michael Huthwelker, Straßenbaumeister beim ausführenden Unternehmen Wachenfeld, die Baustelle in 13 Abschnitte. In jedem Abschnitt war eine Schicht aus gebrochenem Kalkschotter sowie vier Schichten aus Ton mit jeweils 25 cm aufzubringen und nacheinander auf ihre Dichtigkeit zu überprüfen. Abschließend wurde die Fläche mit zwei Schichten aus speziellem Deponieasphalt überbaut.

Der Anbaustabilisierer WS 250 belüftet mit seinem Fräs- und Mischrotor den Boden, sodass dieser nicht mit vorgestreutem Kalk oder Zement verbessert werden muss.

Für diese Aufgaben rückten Anbaustabilisierer, Walzenzug und Asphaltfertiger der Wirtgen-Gruppe sowie ein Motorgrader von John Deere an. „Wir arbeiten seit vielen Jahren mit Wirtgen-Maschinen. Ein großer Vorteil für uns ist, dass wir auch den Service aus einer Hand bekommen“, so Huthwelker. Denn das Ton-Sand-Gemisch für die vier Schichten wurde aus einer 50 km entfernten Abbaustätte geliefert. Bei einer Anfahrtszeit von über einer Stunde und der Herausforderung, dass Ton nicht nass werden darf und sich die 1.200 t Gemisch pro Tag nur bei trockenem Wetter verbauen ließen, waren eine funktionierende Baustellenlogistik und zuverlässige Maschinenverfügbarkeit enorm wichtig.

Nachdem eine Planierraupe und der Motorgrader 622GP das abgeladene Material verteilt hatten, folgte der Wirtgen-Anbaustabilisierer WS 250. Durch die belüftende Wirkung, die er mit seinem Fräs- und Mischrotor erzeugt, müssen Böden nicht mit vorgestreutem Kalk oder Zement verbessert werden. Anschließend verdichtete ein Hamm-Walzenzug 3414 HT P die frisch homogenisierte Tonschicht. Mit der Stampffußbandage – das P in der Typ-Bezeichnung steht für Padfoot – vergrößerte der Walzenzug die Oberfläche, sodass die enthaltene Feuchtigkeit verdunsten konnte. Danach zog der Motorgrader die Bahn ab. In einigem zeitlichen Abstand verdichtete ein zusätzlicher Hamm-Walzenzug H 13i mit Glattmantelbandage abschließend die Schichten. Die Erdbauarbeiten wiederholte der Maschinenzug für jede der vier Tonschichten. Insgesamt wurden so 52.800 t Ton verarbeitet.

Sohlenabdichtung in Teamarbeit: Mit von der Partie war auch ein Motorgrader 622GP von John Deere.

Für die Sicherheit gibt es bei Deponien eine bauliche Besonderheit: Sogenannte Sickerwasserdrainagen – in Hofgeismar besteht diese aus einem massiven Asphaltblock – sollen verunreinigtes Wasser abführen. Ein Vögele-Fertiger Super 1800-2 mit starrer Bohle baute den Asphaltblock in sechs Schichten mit einer Gesamtstärke von 36 cm genau in der Mitte der Erweiterungsfläche ein. In diesen Asphaltblock wurde dann die Ablaufrinne für das Sickerwasser gefräst. Ebenfalls im Einsatz war ein Vögele Super 1800-3i mit Ausziehbohle AB 500, um anschließend – ebenfalls in mehreren Schichten – speziellen Deponieasphalt auf dem Tonaufbau einzubauen. Ein höherer Prozentsatz an Bitumen sowie mehr Feinanteile garantieren dabei eine hohe Dichtigkeit und damit eine umweltfreundliche Zukunft der Deponie.