Wohlfühlfaktor für Galabauer
Garten- und Landschaftsbauer arbeiten fast nur draußen, auch bei miesem Wetter, der Job erfordert körperlichen Einsatz und ist mitunter sogar gefährlich. Da muss die Kleidung hundertprozentig passen, schützen, Bewegungsfreiheit lassen – trotz allem aber schick aussehen. Und das geht sehr wohl, allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.
- Was die perfekte Workwear für Galabauer ausmacht
- Das Werkzeug muss stets griffbereit sein
- Outdoor-taugliche Materialien für alle Wetterbedingungen
- Nützliche Details minimieren Unfallgefahr und Gesundheitsrisiken
- Checkliste hilft bei der richtigen Auswahl
Frieren, übermäßiges Schwitzen, Sonnenbrand, Knieschmerzen, Verletzungen – falsche Kleidung hat im Galabau fast immer unangenehme Folgen. Wer hier dauerhaft volle Leistung bringen soll braucht Unterstützung, auch und in besonderem Maße von dem, was er am Leib trägt. Langfristig gesehen geht es bei der Wahl der richtigen Arbeitskleidung also um weit mehr als ästhetische Aspekte, Mode, das Erfüllen von Vorschriften und Richtlinien – es geht um Grundlegendes: Effizienz, Sicherheit, Gesundheit und nicht zuletzt um das allgemeine Wohlbefinden. Deshalb lohnt es sich, diesem Thema besondere Aufmerksamkeit zu schenken und einige entscheidende Fragen zu klären: was beispielsweise die perfekte Workwear für den Garten- und Landschaftsbau im Detail ausmacht, was die neuen Kollektionen der namhaften Anbieter im Hinblick auf Funktionalität, Haltbarkeit, Komfort, Schutz oder Design zu bieten haben, oder welche Neuheiten den Arbeitsalltag wirklich leichter machen.
Scharfkantiges Holz, grobe Betonböden, stachelige Büsche – angesichts der rauen Umgebung und des harten Praxisalltags am Galabau liegt die erste Anforderung auf der Hand: Strapazierfähigkeit. Eine Hose, die schon nach wenigen Wochen Löcher, Risse oder einen defekten Reißverschluss hat, stellt ein unnötiges Verletzungs- und Unfallrisiko dar; außerdem verursacht ein solcher Vorfall bei gekaufter Ware Zusatzkosten, Mehraufwand und Ärger. Daher sollten Textilien für den Garten- und Landschaftsbau stets mit besonders reißfest verarbeiteten Nähten und Saumabschlüssen ausgestattet und zudem aus besonders belastbaren, wasserabweisenden, pflegeleichten Materialien gefertigt sein. Engelbert Strauss setzt bei seiner speziell auf Strapazierfähigkeit getrimmten e.s.roughtough-Serie beispielsweise auf einen schweren Cordura-Baumwoll-Mix mit 385 g/m², Nitril und widerstandsfähiges Leder.
Abriebfeste Besätze an den Belastungsstellen – vor allem an den Kniepartien – und eine solide Schrittverstärkung finden sich mittlerweile an den meisten hochwertigen Kollektionen. Dass alle Einzelteile häufige Waschgänge bei 60 0C und das Schleudern im Trockner unbeschadet überstehen, sollte bei einer Outdoor-Tätigkeit ohnehin als obligatorisch gelten.
Ausreichend Stauraum für die Schere und anderes Werkzeug
Von der Gartenschere bis zum Hammer, Stift und Maßband: Viele Werkzeuge und Hilfsutensilien müssen bei der Arbeit stets griffbereit und möglichst bequem erreichbar sein, ohne umständliche Verrenkungen, Suche, Zeitverlust. Ein durchdachtes Sortiment an ergonomisch geformten, gut erreichbaren Taschen gehört daher für jede Galabau-Kollektion zur unverzichtbaren Grundausstattung. Noch besser, wenn ein Hersteller wie Kansas bei seiner Galabau-Experts-Serie auch schützende Abdeckungen mit Patten aufnäht, damit weder lose Erde noch Sand in die Tasche gerät. Für den Fall, dass der integrierte Stauraum trotz allem nicht reicht, lässt er sich mit einem optionalen, flexibel positionierbaren Werkzeuggürtel erweitern, zum Beispiel mit dem Kansas Snikki, den es in diversen Ausführungen gibt.
Wer sich in seiner Kleidung wohlfühlt und ungehindert bewegen kann, tut sich bei körperlicher Arbeit deutlich leichter. Neben der Passform sind hier allem die Materialien entscheidend: Atmungsaktive, schnell trocknende Mischgewebe etwa aus Polyester und Baumwolle sorgen dafür, dass der Galabauer – salopp gesagt – nicht im eigenen Saft kocht. Elastische Bundsysteme und flexible Bewegungszonen mit Stretcheinsätzen gewährleisten Bewegungsfreiheit beim Knien, Bücken und Strecken. Dass die Kleidungsstücke perfekt passen, trägt übrigens auch zur Sicherheit bei, denn eine zu lange oder zu weite Hose wird unter Umständen zur gefährlichen Stolperfalle.
Hochwertige, outdoor-taugliche Arbeitskleidung schützt bei allen Wetterkapriolen und lässt sich flexibel an die unterschiedlichen Witterungsbedingungen und Jahreszeiten anpassen. Im Winter sollte sie wärmen, im Sommer für ausreichend Belüftung sorgen, bei Regen- und Schneefall trocken halten, bei Wind die Zugluft und bei praller Sonne die UV-Strahlung abhalten, um Erkältungen oder Sonnenbrände zu vermeiden und das Hautkrebsrisiko zu minimieren. Fleecejacken, Westen, lange Hosen mit Nierenschutz, für den Winter Mütze und Handschuhe, für den Sommer Shorts, leichte UV-Schutzoberteile nach UV Standard 801 und der Sonnenhut, für niederschlagsreiche Tage atmungsaktive, dichte Regenbekleidung– die Einkaufsliste des professionellen Galabauers ist lang. Besonders gut bewährt haben sich funktionale Kleidungslinien, mit denen man nach dem Zwiebelprinzip Schicht für Schicht ab- beziehungsweise anlegen und so auf kurzfristig veränderte Bedingungen schnell reagieren kann.
Vor Langzeitschäden und Unfällen immer bestens geschützt
Kniende Tätigkeiten auf hartem Untergrund, wie sie oft zum Alltag gehören, können langfristig zu schwerwiegenden Knieproblemen führen. Ein nach EN 14404 zertifizierter, hochwertiger Knieschutz sollte daher immer zur Stelle, am besten gleich in dafür vorgesehenen Hosentaschen integriert beziehungsweise integrierbar sein. Damit der Knieschutz an jedem Körper korrekt sitzt, führt Mascot die Hosen der Unique-Serie in drei unterschiedlichen Beinlängen. Um Unfälle zu vermeiden, empfehlen sich zudem Reflektoraufsätze an Vorder- und Rückseite der Arbeitskleidung. Damit bleiben alle Akteure auf der Baustelle auch bei schlechter Sicht gut erkennbar.
Zum Schutz vor Schürf- und Schnittwunden haben sich lange Hosen und Oberteile aus festen Stoffen und dazu dicke Handschuhe bewährt. Sicherheitsschuhe der Schutzklasse 3 sind im Garten- und Landschaftsbau sowieso als Teil der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) Pflicht. Sie verfügen über eine Zehenschutzkappe, eine durchtritthemmende Zwischen- und eine rutschmindernde Untersohle (EN 20345). Dadurch dringen am Boden liegende spitze Gegenstände nicht so leicht bis zum Fuß durch; außerdem finden solche Schuhe auf unebenem, lehmigem Untergrund ebenso wie auf glattem Asphalt vergleichsweise sicheren Halt. Abgeschrägte Profilrippen sorgen überdies dafür, dass sich zwischen ihnen weniger Matsch und Dreck festsetzt. Der Schuhspezialist Elten stattet den speziell für Galabauer geeigneten Stiefel Renzo zusätzlich mit einem Umknickschutz aus.
Seit einigen Jahren gewinnt noch ein weiterer Aspekt stetig an Relevanz: das Design. Vielen ist es eben nicht mehr egal, wie sie auf der Baustelle aussehen, sie wollen auch bei der Arbeit schick und sportlich aussehen, die Arbeitskleidung womöglich sogar in der Freizeit tragen – insbesondere Fleece- und Softshelljacken. Aus Sicht des Unternehmers geht es dagegen mehr darum, dass alle Mitarbeiter einen professionellen, gepflegten, einheitlichen Eindruck hinterlassen und das CI-konforme Outfit möglichst sofort die Firmenzugehörigkeit kenntlich macht. Deshalb ist es bei fast allen Anbietern möglich, die Arbeitskleidung mit Farben, Logos und Emblemen individuell zu gestalten.
Die meisten Galabau-Betriebe halten nach wie vor an der Branchenfarbe Grün fest – nachvollziehbar, nicht zuletzt weil auf Grün Grasflecken weniger unangenehm auffallen. Trotzdem haben manche Hersteller noch andere Farbvarianten in petto, so etwa Engelbert Strauss: Die für den Galabau geeignete, sportlich geschnittene e.s.motion-Serie bietet beispielsweise neben den grünen Standardmodellen auch Farbkombinationen wie Schilf/Moos, Lehm, Kastanie und Haselnuss.
Während die Produkte von Herstellern wie Engelbert Strauss und Blakläder ausschließlich oder zumindest vornehmlich zum Kauf stehen, setzen andere Anbieter auf einen umfassenden Kundenservice mit zahlreichen Miet- und Leasing-Angeboten – so beispielsweise die Deutsche-Berufskleider-Leasing DBL, die mit Kansas workwear kooperiert, und die Textilservices von Mewa und CWS Boco. Für Ein-Mann- und Kleinstbetriebe lohnt sich oft der Kauf. Zwar fallen dann höhere Startinvestitionen und mehr Arbeit für das Waschen, Pflegen und Ausbessern an. Dafür hat man beim Kauf die volle Kostentransparenz, und langfristig fahren diese Betriebe so meist günstiger.
Größere Firmen entscheiden sich dagegen häufig für einen Textilservice, zumal sie so Kapitalbindung vermeiden und die Miet- und Leasingraten steuerlich absetzen können. Vor allem aber ersparen sie sich dadurch jeglichen Pflege- und Wartungsaufwand: Der Textildienstleister stellt jedem Mitarbeiter mehrere gekennzeichnete, ihm eindeutig zugeordnete Komplettmonturen zur Verfügung, holt regelmäßig die verschmutzten oder kaputten Kleidungsstücke ab, bereitet sie in professionellen Industriewäschereien und -nähereinen wieder auf, tauscht sie gegebenenfalls aus und liefert alles in vereinbarten Zeitintervallen wieder beim Auftraggeber ab. Durch die fachkundige Wäsche bleiben die Schutzeigenschaften der Arbeitskleidung relativ lange erhalten. Zudem kann der Kunde eines Miet- oder Leasing-Services flexibel auf Veränderungen des Betriebspersonals reagieren, falls Mitarbeiter gehen, kommen oder andere Größen brauchen.
Checkliste: firmenspezifische Arbeitskleidung
Einheitliche Corporate-Workware wirkt – individuell auf das Firmen-CI abgestimmt – als textile Visitenkarte und hinterlässt im Optimalfall einen bleibenden, positiven Eindruck. Vor allem für größere Betriebe empfiehlt es sich, etwas mehr Zeit in die Auswahl der richtigen Arbeitskleidung zu investieren, zunächst ein gut durchdachtes, langfristig angelegtes Gesamtkonzept zu entwickeln und so teure Fehlentscheidungen zu vermeiden. Oft macht es Sinn, unterschiedliche Alternativen einzuplanen, um auf das persönliche Klimaempfinden jedes einzelnen Mitarbeiters und auf unterschiedliche Arbeitsplätze und -bedingungen eingehen zu können. Eine Checkliste hilft beim Erarbeiten eines nachhaltigen Textilkonzepts.
- Bedarfsanalyse erstellen: Sie sollte alle relevanten Aspekte umfassen, etwa Farbspektrum, Logo, Stückzahlen, favorisierte Kollektionsteile, bestehende Risiken und dementsprechend benötigte Schutzvorkehrungen.
- Mitarbeiter in die Analyse und Planung einbeziehen: Erfahrene Galabauer wissen am besten, worauf es bei ihrer Tätigkeit ankommt. Im Idealfall können sie die Kleidung vor der endgültigen Entscheidung längere Zeit im Alltag testen.
- Auf breites Größenspektrum achten: Damit alle, auch künftige Mitarbeiter das Passende finden; perfekt, wenn Maßanfertigungen möglich sind.
- Auf vielfältiges Produktsortiment achten: Ausgelegt für alle Jahreszeiten und Witterungsbedingungen, für Männer wie Frauen, für unterschiedliche Vorlieben und Geschmacksrichtungen.
- Nachkaufmöglichkeit sichern: Der Lieferant sollte die Kollektionsteile mindestens fünf Jahre liefern können, damit bei Verschleiß oder Neueinstellungen zusätzliche Teile im gleichen Design nachbestellt werden können.
- Budget im Blick behalten: Die Kosten für Anschaffung, Pflege und Organisation sollten stets vertretbar bleiben; evtl. sind Kauf- oder Mietangebote vorteilhafter.
- Gesetzliche Vorschriften und Richtlinien beachten
- Qualität der Service-Leistung prüfen: Kundenrezensionen beachten.
- Emblemservice mit Daten versorgen: Die meisten Anbieter bringen auf Kundenwunsch Firmenlogos an, ob als Patch oder Einstickung; das gilt sowohl für Bakon, CWS-boco, DBL, Mascot, Kansas workwear und Weitblick als auch für Hersteller wie Engelbert Strauss, die ihre Ware ausschließlich verkaufen.