Oldtimer-Wartung

Zeppelin löst nach 50 Jahren Wartungsgutschein für Kettenlader ein

Außergewöhnliche Anfrage für den Zeppelin-Service: Ein Cat-Kettenlader 941, Baujahr 1970, hat nach 52 Jahren erstmals seine knapp 600 Betriebsstunden erreicht. Per Postkarte aus dem Scheckheft für die Wartungen konnte sich der Eigentümer bei den damaligen Zeppelin Metallwerken – heute Zeppelin Baumaschinen – melden, um eine Inspektion durchführen zu lassen. Auch wenn die Zusage erst nach fünf Jahrzehnten fällig war, stand Zeppelin zu seinem Wort.

Cat-Kettenlader 941
Maschinist Daniel Schmelzle (links) vor seinem unlängst erworbenen Cat-Kettenlader 941 und Simon Strohäker, Werkstattmeister der Gebr. Strohäker, vor dem Cat-Kettenlader 963K, den der Fahrer unter der Woche bewegt. (Bild: Strohäker)

Daniel Schmelzle ist ein leidenschaftlicher Raupen- und Kettenladerfahrer, der bei der Jettinger Firma Gebr. Strohäker schwerpunktmäßig im Erdbau arbeitet und dort neben einer Cat D6N eine Cat 963K bewegt. Werkstattmeister Simon Strohäker hatte ihm den Kontakt zu der Oldtimer-Baumaschine vermittelt, die er schließlich auch erworben hat. „Trotz seiner über 50 Jahre steht der Kettenlader immer noch tipptopp da“, so Strohäker über den Zustand der Maschine.

Der vorherige Eigentümer, ein Ein-Mann-Betrieb, hat damit Baugruben ausgehoben und Hausanschlüsse gemacht. „Er ist sehr pfleglich mit dem Gerät umgegangen. Das sieht man an den ganzen Daten. Es gab noch alle Original-Rechnungen und -Belege, sämtliche Unterlagen wie Betriebs- und Wartungsanleitungen sowie Schmierstoffempfehlung und ein Wörterverzeichnis für Cat-Ersatzteile“, so der Werkstattmeister, als er mit dem Maschinisten des Familienbetriebs den Cat 941 näher unter die Lupe nahm.

Dabei stellte sich heraus, dass der Betriebsstundenzähler erst 677 Stunden anzeigte – die Maschine war nicht viel bewegt worden. Aufgrund der engen und langjährigen Zusammenarbeit mit Zeppelin in Böblingen fragte er eher spaßhalber nach, ob der Gutschein für die Inspektion noch heute gilt. Service-Berater Simon Honer musste da nicht lange überlegen: „Der Zeppelin-Service steht zu seinem Wort – selbst 50 Jahre später. Es ist für uns eine schöne Aktion, die wir gerne unterstützen.“ Durch die vollzogene Inspektion gilt der Kettenlader jetzt als scheckheftgepflegt.

Was damals per Postkarte organisiert wurde läuft mittlerweile digital und automatisch ab. Dafür bietet Zeppelin das Service-Paket Parts Plus an – so wie es auch die Gebr. Strohäker für ihren Maschinenpark nutzen. Es beinhaltet den automatisierten Versand von Wartungsteilen. Besonderheit: Für die Ersatzteile muss keine extra Bestellung eingehen, sondern sie werden von Zeppelin automatisch verschickt. Eine Bevorratung von Ersatzteilen und eine Verfolgung der Wartungstermine erübrigen sich. Das Angebot richtete sich an Kunden, die wie Gebr. Strohäker eine eigene Werkstatt unterhalten, selbst an den Maschinen schrauben und so ihre Cat-Baumaschinen betriebsbereit halten.

Der Oldtimer wird weiter aufgerüstet

Im Schnitt laufen deren Geräte bis zu 12.000 Betriebsstunden – kein Vergleich zu dem Baumaschinen-Oldtimer. Doch auch dieser soll in Zukunft vom Zeppelin-Service profitieren. „Wir werden die Maschine mit einem aktuellen Parts-Plus-Vertrag ausrüsten und den Gutschein über einen kostenlosen Filtersatz für die 941 einlösen“, verspricht Simon Honer. Angedacht ist ebenfalls, den Kettenlader mit einer Produkt-Link-Box auszurüsten, um so Überblick über anstehende Wartungen zu haben und diese rechtzeitig einzuläuten. Nicht der erste Eingriff an dem Kettenlader, den dann die Service-Techniker aus der Niederlassung Böblingen vornehmen.

Denn die von Caterpillar in Grenoble gefertigte Maschine wurde damals ohne Fahrerkabine ausgeliefert. Das Fahrerhaus wurde erst in der Zeppelin-Werkstatt angebaut. Darin wird dann künftig Daniel Schmelzle Platz nehmen, auch wenn er damit keine schweren Erdbewegungen mehr durchführt.